Edelweißkogel (2030m) - Fritzerkogel (2360m) - Tagweide (2128m) - Hochkarfelderkopf (2219m)


Publiziert von Tef , 17. August 2011 um 20:01.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Tennen-Gebirge
Tour Datum:14 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:Lammertal (965m) - scharfer Steig - Edelweißkogel (2030m) - Fritzerkogel (2360m) - Laufener Hütte (1721m) - Tagweide (2128m) - Hochkarfelderkopf (2219m) - Paßrucksteig - Lammertal
Kartennummer:Kompaß Nr. 15

Nach langer Zeit stand heut mal wieder eine Tour im wunderschönen Tennengebirge auf dem Program. Ausgesucht hatten wir uns etwas im Südosten der Gebirgsgruppe: zwei wilde, einsame Wege zum Plateau (vor allem der Paßrucksteig ist an Wildheit und landschaftlicher Schönheit kaum zu überbieten), aussichtsreiche Gipfel, ein schöner Gratübergang, eindrückliche Natur und eine schön gelegen Hütte machten daraus eine 5-* Tour.
Fritzerkogel und Hochkarfelderkopf lohnen durchaus auch alleine!
Der Paßrucksteig wurde kürzlich frisch markiert und renoviert, trotzdem droht er vor allem im unteren Teil bereits wieder zu verwachsen, da sehr selten begangen.
Los geht es im schönen Lammertal von den letzten Gehöften rechts über die Wiese und dann den Hang hinauf auf dem Scharfen Steig. Auch hier steht das Gras recht hoch und verleiht dem Steig eine gewisse Wildheit. Nach einem kurzen Wiesenstück geht es erstmal in Laubwald hinein, die Serpentinen sind meist nicht allzu steil. Später kommt man wieder ins offene Grasgelände, die Landschaft ist von einer urtümlichen Schönheit. Langsam erblickt man nach Süden hin über der Koreinhöhe die schneebedeckten Tauern, nach Osten erhebt sich das Dachsteingebirge.
War der Weg bisher sehr einfach, wird es nun im zunehmend steilen Schrofengelände etwas anspruchsvoller, da der Pfad recht schmal ist und durchaus etwas abschüssig. Er schwenkt nach links und erreicht dann den Fuß einer markanten Felswand. Von hier geht es schräg nach rechts hinauf, bald wird das Gelände wieder einfacher und wir erreichen die Edelweißscharte, vo wo wir erstmals über das Karstgelände nach Norden blicken.
Generell ist das Tennengebirge im Osten grüner als weiter im Westen. Wir wenden uns nach links und erreichen über einen Wiesenhang in wenigen Minuten den Edelweißkogel, einem kleinen Gupf zwischen größeren, aber trotzdem mit schöner Aussicht. Im Westen steht der Fritzerkogel, und zu diesem wollen wir nun.
Einen direkten Weg gibt es nicht, aber das Gelände ist sehr übersichtlich, so daß wir weglos über einen Latschen durchsetzten Wiesenhang in die Senke absteigen und dahinter geradewegs hochsteigen. Nach der ersten Steilstufe treffen wir auf den Wanderweg, der von der Laufener Hütte hochkommt. Ihm folgen wir nun den zunehmend steiler werdenden Hang hinauf, nach oben hin wird es felsiger ud ab und zu braucht man gar die Hände. Schließlich lehnt sich das Gelände wieder zurück und wir erreichen das breite Gipfelplateau des Fritzerkogel.
Genial ist die Aussicht, faszinierend vor allem der Blick auf das öde Karstplateau des Tennengebirges und dem Hochkönig dahinter. Nach unserer Pause steigen wir weiter westwärts wieder ab, der Pfad ist zu Beginn nicht immer klar sichtbar, doch ist die Gehrichtung vom Gelände vorgegeben: es geht in die Senke vorm Kleinen Fritzerkogel hinab. Hier knickt der Pfad nach rechts und überwindet unschwer eine kurze Steilstufe. Dahinter kann man immer wieder teilweise über Schotter abfahren (deswegen empfiehlt sich eine Überschreitung des Fritzerkogels immer von Ost nach West).
Wir kommen mehr und mehr in begrünten Breich und treffen im Tennkessel auf den Weg, der zum Bleikogel führt. Wir wenden uns jedoch nach rechts und steigen weiter ab zur schön gelegenen Laufener Hütte. hier ist gut was los und wir genehmigen uns auf der Terasse je eine Apfelschorle. Eigentlich ist die Hütte eine Selbstversorgerhütte, doch ist sie ab und zu so wie heute bewartet. Es gibt Getränke und manchmal auch eine einfache Erbsensuppe, Kuchen o.ä.. Die Preise sind trotz der abgeschiednen Lage sehr günstig.
Von der Hütte steigen wir südwärts hinab und kommen bald zu einer Verzweigung. Geradeaus würde es auf direktem Weg zurück zur Edelweißscharte gehen, wir wenden uns jedoch nach links und folgen dem Steig durch schöne, begrünte Dolinenlandschaft in nordöstlicher Richtung. Allmählich wird geht es wieder bargauf und über eine Rippe gewinnen wir schnell an Höhe. Zuletzt geht es über einen wiesenhang zum Gipfelkreuz der Tagweide, dem nördlichsten Punktes des Hochkarfeldergrates.
Und diesen nun nach Süden zu begehen ist ein echter Genuß, sowohl landschaftlich als auch von der Aussicht. Dabei ist der Anfang etwas schmäler und wartet gleich mit einer kuzen, versichterten Kletterstelle auf. Im steten auf und Ab werden nun mehrere Gipfel überschritten ehe es in die letzte Senke vor dem Hochkarfelderkopf geht. Der Aufstieg sieht von weiten recht raß aus, entpuppt sich aber als harmloser Schrofengrat.
Rund ums Kreuz lungern etliche Schafe rum, die nur widerwillig für uns Platz machen. Schön ist das eindrückliche Kar zu sehen, durch das der Paßrucksteig führt.
Dieser beginnt übrigens nicht wie in der Karte falsch eingezeichnet direkt beim Gipfel, sondern im Sattel westlich vor dem letzten Grashügel. Das entspricht der auf der Karte eingezeichneten Skiroute.
Vom Sattel geht es hinab direkt auf die dolomisch wirkenden Felszacken des Riffls zu. Kurz vor diesen erreicht man einen Sattel, von dem nach links kurz steil hinab steigt und dann am Fuß der Felswände in das Kar absteigt.
Und dieses Kar fasziniert auf ganz bsondere Weise: zwischen der Karst- und Felslandschaft klaffen immer wieder Löcher, teilweise von Felsstürzen bedeckt, teilweise schneegefüllt, teilweise bodenlos tief - eine faszinierende Landschaft. Der Pfad schängelt sich immer mit Blick auf den Dachstein hindurch auf eine markante, gelb-schwarze Markierungsstange zu, die man aber links umgeht.
Nun heißt es immer gut auf die Markierungen achten, denn ein Pfad ist kaum auszumachen. Man darf hier nicht zu früh absteigen, sondern muß eine Weile in östlicher Richtung ohne Höhenverlust queren, ehe es über einen breiten Rücken abwärts geht. Wir kommen in Grasgelände, duchsetzt mit Latschen.
Als Orientierung sollte ein von oben unscheinabr ausschauender Hügel dienen, der Köngiswand (so sieht sie nämlich von unten aus). Zu Füßen dieser breitet sich eine Wiesenmulde aus, zu der wir nun absteigen. Ab hier nun droht die Vegetation den Pfad vollends zu verschlingen, teilweise schulterhoch geht es durchs Gemüse, solange man keine Gräserallergie hat auch irgendwie faszinierend, auch wenn man mit einer dicken Staubschicht bedeckt ist.
Generell schlängelt sich der Pfad den Paßruckgraben hinunter und wechselt dabei manchmal in den Wald, um Steilstufen zu umgehen. Schließlich erreichen wir eine Forstsraße, die man noch zweimal über die Wiese abkürzen kann, ehe man schräg nach rechts auf ihr hinauswandert. Die Straße macht einen Schwenk nach Westen und bringt uns aus dem Wald heraus und wieder hinab ins Lammertal. Nun müssen wir wieder leicht ansteigend noch ein Stückchen ins Tal hinein zum Ausgangspunkt.

Tourengänger: Tef


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