Tagestour im Alpstein


Publiziert von countryboy , 12. Mai 2011 um 00:32.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:21 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:ca. 19km: Wasserauen - Seealpsee - Meglisalp - Rotsteinpass - Säntis - Schäfler - Ebenalp
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit Auto nach Wasserauen
Kartennummer:Säntis 1 : 25'000

Für diese Wanderung habe ich mich von einer Arbeitskollegin inspirieren lassen, die unter der Woche spontan einen Wandertag frei genommen hat. Nach Würdigung der Wetteraussichten und noch nicht ganz befriedigter Wanderlust für den laufenden Herbst, habe ich mir sogleich den nächsten Tag frei genommen und mir eine flexible Route ausgedacht, die je nach Tagesform anpassbar sein sollte.

Start um 06:45 in Wasserauen, zackigen Schrittes die Strasse zum Seealpsee hoch. Kaum Leute unterwegs, friedliche Morgenstimmung und Vogelgezwitscher. Im Seealpsee spiegeln sich die umliegenden Berggipfel, deren Spitzen von der Sonne erleuchtet werden. Ich folge meinem Vorhaben und gewinne weiter an Höhe, hoch zur Meglisalp (zuerst durch etwas Wald, dann leicht steigend entlang der Felswand. Auf der Meglisalp angekommen - die ganze Alp liegt noch im Schatten der Marwees - gönne ich mir ein warmes Getränk und nehme anschliessend den Aufstieg zum Rotsteinpass in Angriff. Der Weg ist gut prepariert, die Steigung verteilt sich gut auf die Strecke und allmählich holen mich die Sonnenstrahlen ein. Kurz vor dem Pass kann man mit ca. drei Klettertritten den Grat erklimmen und die nächsten Wegpunkte erspähen: Lisengrat und Säntis. Nach wiederum einer Trinkpause auf dem Rotsteinpass ziehe ich weiter zum Lisengrat. Der Weg wechselt ab zwischen erholsamen Ebenen und kritischen, mit Stahlseilen gesicherten Auf- und Abstiegen. Schwindelfreiheit ist Pflicht, aber an den kritischen Stellen kann man immer auf fest montierte Stahlseilsicherungen zählen. Da der Alpstein besonders an schönen Tagen stark bewandert wird, kann man auf entsprechenden "Gegenverkehr" stossen, was an heikleren Stellen zu Wartezeiten führen kann. Ist mir bei dieser Wanderung auch so ergangen. Trotzdem will ich mcih über zu viele Wanderer nicht beklagen, schliesslich sind wir alle Teil davon. (Was bei mir aber immer wieder zu Kopfschütteln führt, ist das lockere Schuhwerk, das manch "Wanderer" trägt.) Die Sonne steht jetzt hoch und zusammen mit der dünneren Luft ist manch kleiner Anstieg ziemlich kräftezehrend und atemraubend. Nicht aber in dem Masse, dass ich meine Route abkürzen möchte.

Nach einer Rösti im Berggasthaus Säntis (leider nicht auf Augenhöhe mit den Röstis im Mesmer, Äscher und Bollenwees!) mache ich mich gestärkt und frohen Mutes an den Abstieg, der sich anfangs als mühsam erweisen sollte. Eng, steil und wiederum viel Gegenverkehr. Nachdem ich in Richtung Öhrli-Schäfler abzweige, vermindert resp. verteilt sich das Wandervolk etwas und ich komme wieder besser voran. Trotzem verlangt der Weg stellenweise immer wieder überlegte, sichere Schritte und teilweise auch wieder kleinere Klettereinlagen; wo nötig aber mit Stahlseilen oder Eisentritten entschärft. Ich folge den Wegmarkierungen, vorbei an Nasenlöcher und Öhrli, die Öhrligrueb hinunter den Altenalptürmen entgegen. Die Querung des Schotterfelds verlangt wieder Konzentration, was einem bei dieser Aussicht eher schwer fällt. Ein wahrer Genuss. Nach dem Lötzlisalpsattel lege ich auf bequemen Wanderwegen einen Zahn zu. Durst und Vorfreude auf ein Appenzeller Weizenbier steigern sich von Schritt zu Schritt. Nochmals ein paar heiklere Stellen hoch zum Schäfler und geschafft. Was ich seit dem Säntis so schnell zusammenfasse, bedarf doch gut 4 Stunden. Unter anderem auch, weil ich, wie auch andernorts, (zu) viele Fotopausen mache.

Eingehüllt in eine grosse, dichte Wolke (aus dem Nichts entstanden), geniesse ich im Berggasthaus Schäfler ein Weizen und begebe mich - wieder bei Sonnenschein - auf die letzte Etappe zur Ebenalp. Der Weg dorthin ist ein angenehmer Wanderweg. Da ich dieses Stück schon öfter passiert habe, gönne ich mir gute Countrymusik, was mich zu zackigem Laufschritt antreibt. Bei der Ebenalp Luftseilbahn angekommen, entscheide ich mich für die Bahnfahrt und höre meine Knie leise danke sagen.

Von den 11 Stunden, die ich unterwegs war, darf man getrost 2h für Verpflegung, Trinken und v.a. Fotopausen abzählen. Es wäre eine Sünde, nicht immer wieder die wunderschöne Aussicht zu geniessen.

Ort M.ü.M. Höhenmeter ab Start

an

ab

Wasserauen 868 0   06:45
Seealpsee (Gasthäuser) 1131 263   07:30
Meglisalp 1517 649 09:00 09:15
Rotsteinpass 2120 1252 10:20 10:30
Säntis (Berggasthaus) 2503 1635 12:10 13:15
Schäfler 1920 1052 16:30 17:00
Ebenalp 1590 722 17:30 17:50
Wasserauen 868 0 18:00  

Tourengänger: countryboy


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