Tirolersteig (3), Bienengartenries, Fluchtsaugraben & Frauenluckensteig


Publiziert von Saxifraga , 8. Mai 2011 um 19:24.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Gutensteiner Alpen
Tour Datum: 1 März 2010
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)

9 Jahre ist es her, da bin ich mit Chris das erste Mal den Tirolersteig gegangen. Damals meine zweite „alpine“ Klettertour. Seitdem bin ich ihn nie wieder gegangen. Jetzt war es wieder soweit – und diesmal solo. Ich habe mich an die blauen Markierungen gehalten. Schlüsselstellen waren für mich (SL-Angaben nach Behm-Topo):
  • die rechte, sehr schöne Variante mit Plattenstelle in der 6. SL (3+, kam mir aber schwerer vor, im bergsteigen.at-Topo mit 4 bewertet)
  • die ausgesetzte Querung in der 9. SL (3-)
  • der kurze Kamin (speckig) in der 10. SL (3-)
  • die Abkletterei in der 11. SL (3+)

Um den schönen Tag auszunützen und noch ein neues Steiglein kennenzulernen, habe ich als Abstieg die Bienengartenries (Beigartenries) gewählt. Allerdings ist der Einstieg von oben nicht so leicht zu finden. Zuerst muss man vom Postl Richtung Frauenlucke abstiegen (blau), dann quert man vom Ausstieg der Frauenlucke orografisch nach rechts (Pfeil „Beigartenries“) – zuerst rote Punktmarkierung. Dann kommt man über einen schwach ausgeprägten Steig zu einer kleinen Halbhöhle und kurz danach geht es scharf nach links – auf einmal ist dort wieder eine blaue Markierung. Zuerst dachte ich aufgrund des wirren „Farbleitsystems“, ich wäre falsch. Aber am Wandfuß angekommen stand dann doch „Bienengartenries“. Die „Ries“ selbst ist eigentlich eine Felsrinne und war recht nett zu gehen. Allerdings auch recht kurz, denn oben geht man recht lange durch den Wald. Alles in allem aber eine schöne Alternative zu den überlaufenen Steigen auf der Hohen Wand.

Kurz nach der Bienengartenries kommt man am Wandfuß an der roten Aufschrift „FSG“ vorbei – dem Fluchtsaugraben. Ja, der heißt wirklich so. Wildsau hab ich keine gesehen. Was es mit der Flucht auf sich haben soll, weiß ich nicht. Ich könnte mir eher vorstellen, dass die graue Eminenz der Hohen Wand seinerzeit den „Fluch wie die Sau“ ausgesprochen hat, als er diesen Steig beging. Denn wirklich lohnend ist dieser steile, mit Laub gefüllte Graben nicht (außer die Einstiegsmeter). Aber als alpinhistorisch interessierter Mensch muss man auch den einmal gemacht haben.

Praktisch ist allerdings, dass der Fluchtsaugraben genau beim Ausstieg der Frauenlucke herauskommt. Also bin ich gleich dort runter. Ein schönes Hohe-Wand-“Enchainment“ :-)

Fotos gibt´s diesmal leider nicht viele. Am Tirolersteig hab i selten a Hand freigehabt ;-) und in der Bienengartenries ist mir der Aku ausgegangen.


Tourengänger: Saxifraga


Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»