Lechnerkopf (1547m), Hochsalwand (1625m) und Haidwand (1585m)


Publiziert von Tef , 5. April 2011 um 20:18.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 3 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Inntalautobahn Ausfahrt Brannenburg. In den Ort und bei der Ampelkreuzung geradeaus weiter Richtung Bayrischzell, bis es rechts nach Sankt Margarethen weg geht. Hinauf bis zur Kirche. Dort reichlich Parkraum
Kartennummer:Kompass Nr.8

In den Bayrischen Voralpen ist die Wandersaison dieses Jahr bereits angebrochen, doch noch halten sich die Massen in Grenzen. Mal wieder Zeit, diese Gegend zu erkunden.
Drei Gipfel können in dieser abwechslungsreichen Runde bestiegen werden: der Lechnerkopf, ein kecker Felskopf, der von Süden in leichter Kraxelei (T3,I) erklommen werden kann, dann der interessante, durchaus schon etwas alpine Direktanstieg über den Nordgrat zur Hochsalwand (T4-) und der schöne, weglose Gratübergang zur sehr selten besuchten Haidwand inklusive Latschenkampf (T3). Garniert werden diese Höhepunkte noch von viel Almgelände und einem zugegebenermaßen etwas faden Waldhatsch zuletzt (T1).
Los geht es im bereits frühlingshaft grünem Sankt Margarethen bei Brannenburg (die schön gelegene Kirche bestitzt im Chorraum gute Fresken, jedoch kommt man leider nicht hin und kann sie nur vom Eingang betrachten).
Vom Parkplatz direkt bei der Kirche geht es gleich rechts hinauf (Wegweiser "Breitenberghütte"). Die Straße führt zwischen ein paar alten Höfen hindurch und geht dann in einen Feldweg über, der direkt über Weideland bergauf führt. Der Weg mündet in eine Schotterstraße, der man aber nur kurz folgen muß. Denn nach wenigen Metern kann man links über die Wiese schwachen, später deutlicher werdenden Pfadspuren folgen und kürzt so eine Schleife der Straße ab. Wieder auf dieser, folgt man ihr nach links in den Wald hinein und kommt bald zur Breitenberghütte, die man aber links liegen läßt.
Nun geht es wieder über Almgelände, bei der nächsten Verzweigung (und allen weiteren) bleibt man immer geradeaus auf dem "Haupt"-forstweg; später kommt ein Waldabschnitt, bevor es wieder hinaus geht und man die Almwiesen rund um die Lechneralm erreicht. Und zu dieser geht nun links eines Bachgrabens hoch, dabei werden die Blicke zum Lechnerkopf und Hochsalwand immer schöner.
Hinter der Hütte führt der Pfad noch ein Stück auf den Lechnerkopf zu, ehe er nach rechts abdreht und den steilen Wiesenhang hoch zum Grat quert. Oben ginge es rechts zur Rampoldplatte, links führt der Pfad nun recht aussichtsreich auf den Lechnerkopf zu. Dieser wird erstmal leicht fallend rechts umgangen, ehe es wieder aufwärts geht.
Unmarkiert muß man dann bei einer flachen Wiese den Pfad verlassen und schräg nach links zum Sattel zwischen Lechnerkopf und Hochsalwand hochsteigen. Hier führen deutliche Spuren zu einer Rinne, die man unschwer im festen Fels hochklettert. Oben geht es noch ein kurzes Stück über den Grat, dann steht man am Gipfelkreuz.
Wieder zurück im Sattel erkennt man auf der anderen Seite deutliche Pfadspuren, die zu einem Direktanstieg verlocken. Es geht gleich recht steil hoch, dann folgt eine etwas ausgesetzte Querung im steilen Schrofenhang, ehe es hoch zum Grat geht. Nun wechselt Latschengelände mit grasigen Schrofen und einigen Felstürmchen ab, ab und an verzweigen sich die Spuren, doch beim genaueren Hinsehen erkennt man immer wieder alte Markierungen (es hat sich auch jemand die Mühe gemacht, sie mit grauer Farbe zu übermalen) und so erreicht man recht bald das Gipfelkreuz. Neben dem Kaisergebirge sieht man auch zum Hauptkamm (Großvenediger und Großglockner sind gut zu sehen) hinüber.
Vom Gipfel führt der Pfad nach Westen über den Rücken immer leicht bergab. Wenn man auf die Haidwand will, muß man ihn an geeigneter Stelle verlassen. Ich bin weg, als der Pfad sich zu sehr von der Grathöhe entfernte. Es gibt nun höchstens Tierspuren, doch ist die Orientierung nicht schwer, wenn man sich soweit wie möglich immer in Gratnähe hält (Vorsicht: nach Norden bricht das Gelände senkrecht ab). So kommt man gut vorwärts, einige Felsköpfe oder umgefallen Baumstämme können problemlos umgangen werden. Nach einem kleinen Waldstück geht es rechts hoch zum vermeintlichen Gipfel, der sich jedoch als Vorgipfel entpuppt. Eine Senke und ein Latschengürtel müssen noch überwunden werden. Am besten umgeht man den Latschengürtel recht weit unten, um von Süden eine recht deutliche Latschengasse zu benutzen. Doch die sah ich erst hinterher, nachdem ich mich irgendwie so die letzten Meter durchgequetscht hatte.
Beim Gipfelkreuz kann man sich wunderbar zu Rast niederlassen, meist ist man alleine hier. Das Gipfelbuch ist von 2007 und umfasst erst wenige Seiten mit Einträgen; kaum zu glauben in dieser sonst recht überlaufenen Gegend. Aber andererseits auch kein Wunder, denn selbst der "Normalanstieg" ist gelinde gesagt ziemlich verwachsen.
Nach der erwähnten Latschengasse geht es südwärts über umgestürzte Bäume abwärts, es gibt sogar eine schwache Spur, doch sollte man aufpassen, daß man nicht auf die rechte Seite des Grates zur Kirchelwand kommt, denn dann geht es die falsche Seite hinab. Nach dem Baummikado kommt man endlich in freies Gelände und trifft wieder auf den Wanderweg, der von der Hochsalwand zur Reindleralm führt. Man kann nun den Schwenk zu dieser machen, oder gleich geradeaus steil die Wiesen hinab steigen und so auf den Wanderweg treffen, der nun durch Wald talauswärts führt.
Bei der Mailalm wird es nochmal recht schön, und auch etwas später bei der Steilstufe, wo der Bach über mehrere Wasserfälle eine Ebene tiefer fällt ist es ganz nett. Ab der Haltestelle Aipl jedoch geht es etwas monoton hinab ins Inntal zurück zum Ausgangspunkt.

Tourengänger: Tef


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