Snowboardtour auf den Rossstock


Publiziert von aloha , 27. Februar 2011 um 16:37.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 6 Februar 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Strecke:Lidernenhütte - Rossstock
Unterkunftmöglichkeiten:SAC Hütte Lidernen

3x pro Winter führt der SAC Touren speziell für Jugendliche durch, jeweils in verschiedenen Regionen in der Schweiz.

Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal davon erfahren, und obwohl ich das Höchstalter eigentlich schon um 2 Jahre überschritten habe, durfte ich trotzdem noch mit, und das, obwohl ich nicht SAC Mitglied bin und die Tour am Ende sogar ausgebucht war! Das ist ja mal was :-) (die Mitgliedschaft ist aber nur noch eine Frage der Zeit ;-))


Zurück zum eigentlichen Thema: Wir waren eine Gruppe von 14 jungen Leuten, 2 Bergführern und 2 weiteren Begleitpersonen. Am Samstag morgen gings von Sisikon via Riemenstalden aufs antike Seilbähnchen in Richtung Lidernen.

Dort, in der Lidernenhütte, auf gut 1700müm, haben wir unser Lager bezogenund uns gestärkt für das folgende Nachmittagsprogramm: Anschnallen der Schneeschuhe, Aufbinden des Snowboards und losmarschieren...  danach folgte Lawinenkunde, Informationen über Tier-/Umweltschutz im Gelände usw.

Schnee war leider Mangelware, Einsinken im Pulver eine Illusion, aber dafür war das Wetter umso schöner. Die Landschaft in der Lidernengegend ist einmalig, wildromantisch wäre vielleicht ein passendes Adjektiv. Die schroffen Felswände, die überall ins Gelände ragen sind faszinierend.

Wir erklommen dann sogar noch einen kleinen Gipfel und konnten eine erste Abfahrt verbuchen.

Müde kehrten wir zurück zur Hütte, wo wir den Abend bis zur letzten Minute vor der Nachtruhe auskosteten :-)
Die Hütte war bis aufs letzte Bett belegt, und die Skilagerstimmung hat definitiv was für sich!

Am nächsten Morgen war um 8 Uhr Abmarsch. Heute galt es nun ernst. Der 2461m hohe Rossstock sollte unser Ziel sein.
Für mich war es ja die erste Tour in dieser Art und ich war gespannt und etwas skeptisch, ob meine Kondition ausreichen würde.... aber ich beschloss, mir nicht zu viele Gedanken darüber zu machen, sondern zu geniessen, was ich rund um mich herum sehe. Und das war wahrlich gewaltig!
Sogar ein Alpenschneehuhn hat sich uns gezeigt!
Die Schneequalität und -menge waren extrem unterschiedlich, einmal sank man trotz Schneeschuhen richtig ein, und einige Meter weiter musste man sich einen Weg zwischen Gras und Steinen bahnen..


Nach ungefähr 3 steilen Passagen und zwischendurch etwas gemütlicheren Teilstücken waren wir unter dem Gipfel angekommen, wo wir die Snowboards deponieren konnten.

Das letzte Stück zum Gipfel haben wir ohne Schneeschuhe und nur mit leichtem Gepäck zurückgelegt. Den Gipfel erreicht man über einen kurzen Grat, und je weiter man nach oben und nach vorne in Richtung Gipfelkreuz kommt, desto mehr sieht man vom atemberaubenden Panorama.

Es sind ja nicht mal 2500müm, und trotzdem war dies für mich das bisher beglückendste Gipfelgefühl überhaupt, dieses "über-den-Grat-schreiten" habe ich voll ausgekostet und es war ein richtig emotionaler Moment! Nicht vergleichbar mit einer Sommerwanderung! Wahrscheinlich, weil viel mehr Mühe dahinter steckte..

Die anschliessende Abfahrt war ok, aber natürlich nicht das, was wir uns in unseren kühnsten Träumen gewünscht hatten... Es glich mehr einer Pistenabfahrt als dem wahren Freeriden. Aber nach der Gipfeleuphorie war mir das herzlich egal :-))

Wir fuhren den grössten Teil wieder so runter, wie wir hoch gekommen waren (leider habe ich keine Ahnung von den Flurnamen in der Gegend...) bis zu einer kleinen Hütte, oder Unterstand trifft es eher. Dort hatten wir am Morgen einen Teil unseres Gepäcks deponiert. Das musste jetzt wieder eingepackt werden, und dann stiegen wir nochmal ca. 1 Stunde auf einer andern Route auf, um danach die "Talabfahrt" nach Riemenstalden auskosten zu können. Dort gab es - wider Erwarten - sogar noch 1, 2 ziemlich gute, ja fast pulvrige Hänge!

Zum Schluss war dann aber mehr Matsch als Schnee vorhanden, und das ganze nahm frühlingshafte Züge an...
Müde und mit sehr schweren Beinen steigen wir an der Talstation der Seilbahn wieder ins Postauto nach Sisikon.

Die 2 Tage waren schon vorbei und ich werde sie so schnell nicht vergessen!
Es war ganz bestimmt nicht meine letzte Snowboardtour!!
Und auch nicht mein letzter Besuch in dieser Region!!





Tourengänger: aloha


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