Grube I - auf den Spuren der Gonzenknappen

Die historische Grube I ist die wichtigste Grube der früheren Ausbeutestellen am Gonzen, der untere Stollenzugang befindet sich in der Nähe des Cholplatzes und der Leiter auf rund 1250m. Von wann bis wann genau sie genutzt wurde, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Im Jahre 1830 lieferten die Gruben wöchtenlich etwa 300 Zentner Eisen. Im Schichten- und Zahltagsbuch aus dem Jahre 1860 sind die Fuhren der Erzschlittler und deren Lohn pro Fuhre fein säuberlich notiert (zwischen 1.50 und 2.50 pro Fuhre). Wie schon an anderer Stelle erwähnt, wurde das Erz (etwa 500kg) in Jute- oder Ledersäcke verpackt und auf Schlitten zum Erzbild gebracht, von dort ging's auf Fuhrwerken in die Eisenverhüttung nach Plons.
Der Betrieb der Grube I wurde mehrmals eingestellt. Während des Deutsch-Französischen Krieges und mitten im 1.Weltkrieg wurde er für kurze Zeit wieder aufgenommen.
Etwas unterhalb des Stolleneingangs befand sich ein Knappenhaus, welches aber verfallen ist.

Als ich beim Schloss Sargans starte höre ich Sägegeräusche, was mir nicht so recht gefallen will. Ich nehme den Weg über Prod Richtung Erzbild. Grössere Waldarbeiten sind im Gange und ein neuer Weg
wurde eigens für den Aufstieg der Pilger zur Kapelle Erzbild errichtet. Sozusagen für Ultraschnellbeter. Nur leider wurde nirgends darauf hingewiesen, dass nach dem Erzbild der Weg gesperrt ist. Wer also die Absicht hat, eine Tour zum Cholplatz zu unternehmen, sei gewarnt. Ich muss eine kurze weglose T5 Uebung durch den Wald in der Fallinie der Follaplatten veranstalten, um doch noch zum Cholplatz zu gelangen. Ich bin froh, habe ich meinen Pickel dabei. Ich stosse auf einen alten, verfallenen Weg, den vermutlich auch die Erzschlittler benutzt haben und gelange wieder auf den Wanderweg, der mich zum Cholplatz führt. Etwas oberhalb des Cholplatzes führt, wenn man genauer hinschaut,  ein verfallener Weg zum Eingang der Grube I. Auf dem Weg befinden sich jede Menge Erzresten. Ein weiteres amtliches Verbot ist zu sehen. 
Soviel ich aus den alten Bildern aus dem neuen Buch über den Gonzen entnehmen kann, ist der Grubeneingang verschüttet. Für die Suche nach dem oberen Eingang der Grube I im Bereich der Gemsweid reicht die Zeit heute nicht. Ich steige über den Weg, der Richtung Planggwand führt nach Prod ab, auch sieht man beim genaueren Hinschauen noch da und dort einen Erzbrocken.