Nünplatten 2070m, Ofen 2188m, Vorstegg 2167m
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Nünplatten 2070m, Ofen 2188m und Vorstegg 2167m
Heute schloss ich mich wieder mal Sputnik an, der sich an seinen zweiten Versuch wagte, den Vorstegg zu besteigen. Eine Woche vorher scheiterte er auf Grund der misslichen Witterungsbedingungen.
Mit dem Auto kürzten wir erstmal ab. Wir fahren bis zur Alp Formatt P.1400 hoch und sparen dadurch etwa 600 Höhenmeter.
Aber Achtung ab P.1006, hier bestehen ein paar wenige Parkmöglichkeiten, ist Fahrverbot bzw. nur für Berechtigte. Also wer hoch fährt, muss damit leben können, dass er unter umständen der Kanton Obwalden direkt unterstützt wird.
Auf unserem Weg gelangen wir über Bergwege (T2) zur Alp Unter Wend P.1725 und schliesslich zur Ober Wend P.1935. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg zur Nünplatten.
Wir besteigen den Sattel der in südlicher Richtung von Ober Wend, zwischen Ofen und Nünplatten liegt. Weglose, über Gras- und Blockgelände gelangt man auf den Sattel (T3),
Der Gipfel Nünplatten P.2070 wird schliesslich direkt über den Grat, der ein paar kleine Stufen aufweist und sich direkt über der senkrecht abfallenden Südwand befindet, erreicht.
Die anschliessende West-Ost Überschreitung des Ofen, beginnt wieder beim Sattel, auf den wir erstmal absteigen müssen.
Zum Ofen hin stellen sich zwei Türme in den Weg. Der erst und grössere haben wir nördlich umgangen. Schwierigkeit T5 Fels I. Dieser könnte aber auch überklettert werden! Der Abstieg wird jedoch steil und sehr ausgesetzt. (Kurze Passage T6, Fels II) Der zweite Turm wird im Schwierigkeitsgrad von T5; Fels II direkt überschritten. Den höchsten Punkt des Ofen P.2188 erreichen wir anschliessend über blockiges Gelände und ein etwas schmaleren Gratstück. (T3 – T4) Der Abstieg auf der Ostseite zur Lücke zwischen Ofen und Unter Fed, liegt bei einem T5; Fels I-II. Dieser verläuft genau auf dem Grat und über einige Felsstufen. Faszinierend, rechterhand zieht der Abgrund der imposanten Ofensüdwand.
Nun wenden wir uns dem Vorstegg P.2167 der eigentlich ein Vorgipfel des Zahm Geissberg ist zu. Unter Fed lassen wir uns hinter uns und wandern erstmal ins Zigertal hinein. Ungefährer Wegverlauf: P.2209, P.2177 und bei P.2217 auf den Grat. Ohne Schnee sind hier sicherlich Wegspuren erkennbar. Das Gelände stellt sich hier als sehr mühsam heraus. Kleiner Blöcke und Schotter ist vorherrschend. Mit dem zwischenzeitlich aufgeweichten Schnee sanken wir teilweise Hüfthoch ein.
Amüsant: Zum ersten mal bin ich auf einen Gipfel abgestiegen. Auf den Grat gelangten wir bei 2217m. Er Gipfel liegt aber lediglich auf 2167m.
Über den Ostgrat, der durch eine Felsplatte unterbrochen wird, gelangen wir schliesslich zum Vorstegg P.2167 auf dem wir uns eine ausgiebige Pause gönnen. (Schwierigkeit T4, Fels I)
Sputnik machte sich anschliessend über die grasige Südwestflanke auf den Abstieg zur Ober Wend. Tobi und ich entschieden uns noch für einen kleinen Umweg. Bereits während des Aufstiegs vom Melchtal sticht ein markanter Turm mit einem Kreuz ins Auge. Dieser liegt direkt auf dem Grat, unterhalb des Vorstegg, ist Namenlos und auf keiner Karte vermerkt.
Wir wollten aus der nähe betrachten, ob eine Besteigung möglich ist.
Und Tatsächlich, über die Ostseite ist eine Besteigung möglich. Ausgesetzt und brüchig aber machbar (T6, Fels III) Oben hat man einen unglaublich in die tiefe ziehenden Abgrund vor sich. Nach diesem kurzen Abstecher queren wir auch hinüber zur Ober Wend wo wir wieder auf Sputnik treffen. Gemeinsam wandern wir nun zu unserem Ausgangspunkt zurück.
Nünplatten wie auch der Ofen sind beinahe nur unter Klettern, da es auf der Südseite dieser beiden Gipfel unzählige Kletterrouten gibt bekannt. Vor allem der Ofen mit seiner mächtigen Südwand ist ein Kletterparadies. Kletterrouten sind aber extrem schwierig.
FAZIT:
- Schöne, abwechslungsreiche Voralpengrattour
- Ofenüberschreitung recht ausgesetzt
- Von T1 – T6 ist alles vorhanden
- Felsschwierigkeiten I-II mit dem Turm unterhalb des Vorstegg III
- Vermutlich selten begangene Tour
- Auf dem Grat vom Nünplatten bis Ofen sollt man stets darauf bedacht sein keine Steine ins rollen zu bringen. Kletterer in der wand würden dies nicht so schätzen.
- Vorstegg kann von Ober Wend über die Südwestflanke direkt bestiegen werden
Bericht von Sputnik: http://www.hikr.org/tour/post30002.html
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