Denn das Gute liegt so tief: Schlumchopf "Westsporn"


Publiziert von Alpin_Rise , 9. November 2010 um 00:01. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 5 November 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Aufstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Walenstadt
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ebenso oder Postauto am Walenstadtberg
Unterkunftmöglichkeiten:Tschingla

November, der alpinistische Durstmonat. Die Ski kratzen über dürftig eingeschneite Alpweiden, kurze, kalte Tage verbieten Ausflüge ins Hochgebirge, nasse oder vereiste Grashänge vereiteln Alpinwanderungen... attraktiv bleiben sonnige Südhänge und Talwanderungen. Warum immer in die Höhe schweifen? Denn das Gute liegt unbekanntlich so tief...

Die Südflanken der Churfirsten werden gerühmt für ihr mildes Klima und die lange Wandersaison; oft liegt hier von April bis Dezember kaum Schnee. Unzählige Routen sind auf hikr.org dokumentiert.
Weniger bekannt ist dagegen die steile Südwestflanke über dem Seeztal. Wer kennt schon den Furggelen- Älpli- und Milchbachkopf? Oder den Spitzbüel, Runnenkopf, Schlumchopf? Am letzteren ist in den alten Landkarten am steilen Westsporn eine Wegspur eingezeichnet...


Auf Entdeckungstour über dem Seeztal

Von Walenstadt SBB vorbei an Einfamilienhaussiedlungsbrei, danach durch den kleinen Rebberg nach Tscherlach. Auf dem Wanderweg nach Valarsch (in einem Wort, liebe Bündner) und aufwärts zur Lichtung mit dem Schopf. Am westlichen Rand, vorbei an einer Fichtenplantage hoch und auf schwachen Pfadspuren dem Rücken folgen. Bald quert man eine nicht in der LK verzeichnete Forststrasse, darauf eine einwachsende Windwurffläche. Aufwärts meist am nördlichen Rand gegen das Haggentobel, vereinzelt Wegspuren. Die felsigen Steilpartien können nördlich umgangen werden (T4, I), oft ists dort aber feucht-erdig. Varianten gegen die Südseite  sind meist etwas anspruchsvoller (wenig solide Felsen!), dafür aussichtsreich und trocken (je nach Variante T5-T6, II-III). An den letzen Aufschwüngen besser wieder nordseitig halten. Der Gipfel des Schlumchopf bzw. Schlums Chopf ist wenig spektakulär und bewaldet, die Aussicht mässig.

Leicht absteigend durch eine Fichtenpflanzung in eine weitere Windwurffläche. Bald trifft man auf einen Forstpfad, der auf etwa 1200m den "Bruch" nach Verachta quert. Alternativ etwas höher zum markierten Wanderweg steigen. Nun an den Bijoux von Verachta, Vergoda, Lüsis vorbei bis bei der Aussichtskanzel von Vorder Büls der effizient steile, lohnende Bergwanderweg über Wissenstein nach Walenstadt beginnt (T3).

Die beschriebene Route ist einer von vielen wenig bekannten Aufstiegen in dieser Flanke. Es braucht etwas Spürsinn und Freude an der mannigfaltigen Vegetation, um die Touren geniessen zu können. Die logische Fortsetzung des Schlumchopf Westsporns wären die Chnorren am Sichelchamm, dann insgesamt steile 1800hm in wildem Gelände.
Der Spaziergang über die Alpterassen oberhalb der Steilflanken liegt dann im Genussbereich, besonders im November. Auch wenn dann die meisten Beizen geschlossen sind.

Txt: Rise
Pix: Phur-Rhi

Tourengänger: Alpin_Rise, Phur-Ri


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