Sonnenaufgang Roslenfirst, Höhlen Chreialpfirst, Versuch Kreuzberg V


Publiziert von dani_ , 1. November 2010 um 11:11.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 14:30
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Strecke:Sax (Brand) - Unteralp - Saxerlücke - Roslenfirst - Chreialpfirst - Höhlen Chreialpfirst - Chreialpfirst - Mutschensattel - Mutschen - Versuch Kreuzberg V - Roslenalp - Unteralp - Sax (Brand)
Kartennummer:2598 Werdenberg - Alvier

Der Föhn weckt mich bereits um 2:30. Um 4:50 Start in Sax (Brand) auf 620m. Zügiger Aufstieg, ab Unteralp erste Schneefelder. Ankunft Saxerlücke 6:45 (T2).

Roslenfirst (T4)

Die Strecke Saxerlücke - Roslenfirst war angenehmer, als beim letzten Mal. Zum einen war es angenehmer dort auf- als abzusteigen. Zum anderen war es diesmal nicht so rutschig. Dafür bin ich oft bis über die Knöchel im Schnee eingesunken, was mich mich deutlich abgebremst hat. Ich habe weglos einige Schneefelder umgangen, daher T4 (sonst T3).

Als ich auf dem flachen Teil des Roslenfirst ankam (etwa auf 1900m), begann die Morgendämmerung. Während ich auf dem Roslenfirst südwestwärts Richtung seines höchsten Punkts wanderte, ging die Sonne auf. Zunächst gab es einen dünnen Streifen oberhalb der österreichischen Berge im Osten, den meine Kamera leider nicht ganz farbgetreu wiedergibt. Danach zauberte die Sonne tolle Farben in die Wolken, zumeist sanft gelb-orange, wow. Hier ist die Farbtreue zum Glück wesentlich besser.

Oben auf dem Roslenfirst wurde mir der Föhn mit der Zeit unangenehm, der hier deutlich kälter als im Tal war.

Chreialpfirst, Höhlen (T2, T5)

Hatte schon daran gedacht, wieder abzusteigen. Nun, da ich aber bereits ganz in der Nähe vieler lohnenswerter Ziele war, bin ich dann doch auf dem Grat Richtung Chreialpfirst weiter gegangen (T2).

Vom höchsten Punkt des Chreialpfirsts bin ich weglos Richtung Nordwesten abgestiegen (T4) und habe die Höhlen gesucht. Bin dann steiler abgestiegen (T5) und recht bald auf die bei dieser Tour als zweites besuchte Höhle gestossen. Von dort bin ich hinüber zur grösseren Höhle traversiert. Mit den Schneefeldern war die Traverse etwas heikel (T5).

Nun war ich also zum zweiten Mal in der grossen Eingangsgrotte (siehe 1 und 2). Diesmal habe ich tatsächlich den Eingang hinten links in die Höhle gefunden. Sie ist recht gross und auf dem Boden mit Steinblöcken bedeckt. Bei einem kleinen Steinmann geht es rechts hinunter und man kommt zu einer Eisfläche. Das müsste der von Delta beschriebene Eissee sein (siehe). Die von ihm auch dokumentierten Eisskulpturen habe ich leider nicht gesehen. Nur in der Eingangsgrotte gabs ein paar ganz kleine. Entweder der Sommer war zu heiss oder ich war nicht in dem entsprechenden Teil der Höhle. Eindrücklich beim "Eissee" ist noch, dass die Eisfläche vorne wie ein See aussieht, hinten aber eine Abbruchkante hat, an der es geschätzte 5m abwärts geht. Wenn man da ins Rutschen gerät und über die Kante fliegt, ... Ich denke, da tief drinnen im Berg wird es schwierig mit Natelempfang. Und wieder am Eis hinausklettern stelle ich mir nicht bedeutend leichter vor. Also vielleicht sind die Eisskulpturen ja hinter der Abbruchkante. Oder sie bilden sich erst wieder im Winter.

Nach einem Zmittag um 12:45 in der Eingangsgrotte der Höhle bin ich wieder auf den Chreialpfirst gestiegen (T5).

Mutschen (T2)

Vom Chreialpfirst über den Mutschensattel auf den Mutschen. Da es recht stark windet, verweile ich auf dem Gipfel nur kurz und steige wieder zurück in den Sattel.

Kreuzberg V (T6)

Auf dem Weg zur Roslenalp mache ich noch einen Abstecher zum Kreuzberg V. Ich steige unterhalb des K V nach rechts Richtung Felsenfenster zwischen K V und K VI. Nach oben zweige ich in die Route der Erstbegeher ab. Diese erscheint mir zu heikel. Zurück und weiter nach rechts Richtung Felsenfenster. Schliesslich steige ich in einer Schneerinne aufwärts direkt auf das Felsenfenster zu. Etwa 30 Hm unterhalb des Fensters verengt die Rinne sich. War sie zuerst etwa 50° steil, werden es nun für ein kurzes Stück ca. 70°.  Links und rechts ist der Fels nah, dh die Schneedecke dünn. Ich versuche nach rechts weg im Fels die Stelle zu Umklettern, das ist mir zu heikel. Zurück und nochmals Versuch in der Rinne. Meine Tritte im Schnee halten nicht und schieben sich ineinander. Der Blick zurück verheisst im Falle eines Wegrutschens 30m Rutschpartie mit Tempoaufnahme, danach 30m freier Fall und schliesslich Aufschlag auf grasigem Stein mit gefühlter Überlebenschance gering. 

Ich kehre um. Der Abstieg vom Umkehrpunkt kam mir dann deutlich schwieriger als der Aufstieg vor. Was mir im Aufstieg leicht von der Hand ging, hat mich im Abstieg noch einige Nerven gekostet.

Roslenalp und Abstieg (T2)

In der Rinne zwischen Kreuzbergen und Roslenfirst bin ich teils knietief im Schnee eingesunken. Sonst war das Abwärtslaufen im Schnee sehr angenehm. Die Roslenalp ist bereits winterfest gemacht. Ab Unteralp war es mit dem Einsinken vorbei, es hatte danach nur noch vereinzelte Schneeflecken.

Die Laubfärbung der Bäume zwischen Unteralp und Sax (braun-gelb-rot) zusammen mit dem Grün der Nadelbäume erinnerte mich an den Indian Summer in Kanada.

4:50 Sax (Brand)
6:10 Unteralp
6:45 Saxerlücke
8:20 Roslenfirst
12:45 Höhlen Chreialpfirst
14:00 Mutschen
18:00 Unteralp
19:20 Sax (Brand)

Tourengänger: dani_


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Kommentare (4)


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Bolivar hat gesagt: Sensationell!
Gesendet am 1. November 2010 um 11:39
Klasse Fotos!

Gruess

alpstein hat gesagt: RE:Sensationell!
Gesendet am 1. November 2010 um 12:27
Da kann ich nur zustimmen. Spitze !

Gruß
Hp

dani_ hat gesagt: RE:Sensationell!
Gesendet am 28. Januar 2011 um 18:56
Danke für eure Komplimente

Gruss Daniel

Alpin_Rise hat gesagt: Föhn und Sonnenaufgang
Gesendet am 1. November 2010 um 12:05
Absolut fantastische Aufnahmen, ein halbes Dutzend Top-Shots!

Die Eishöhle im Chreialpfirst hatte bei unserer Begehung um den Eissee Skulpturen, ein weiteres Vordringen über den See hinaus setzt Eisausrüstung und Seile voraus.

Auf den V. Kreuzberg gehts am schönsten über den Westgrat. Bei guten Nerven durchaus solo vertretbar.

G, Rise


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