Freiheittürm, westlicher Turm


Publiziert von Urs , 23. November 2010 um 16:54.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:21 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 10:30
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:Pfannenstil - Plattenbödeli - Bollenwees - Fälenalp - "Mörderwegli" - Schafbergsattel - Freiheittürm (westlicher Turm, Überschreitung) - "Freiheittürmscharte" - Bötzelsattel - Widderalpsattel - Widderalp - Rheintaler Sämtis - Plattenbödeli - Pfannenstil
Kartennummer:1115 Säntis

     
 

Früh am Morgen starten Stefan, Markus und ich auf unsere heutige Alpintour. Geplant ist die Überschreitung der Freiheittürme. Wie immer kommen wir zügig voran im Brüeltobel. Beim Plattenbödeli legen wir eine kurze Rast ein und machen uns auf den Weiterweg zur Bollenwees. Dort studieren wir nochmals die vorhandene Literatur über unsere Gipfelziele. Kaffee, Nussgipfel und ein Durstlöscher dürfen natürlich nicht fehlen. Frisch gestärkt verlassen wir die Bollenwees und erblicken den Fälensee mit einem wunderprächtigen Bergspiegelbild. Das ist der Zeitpunkt für die ersten Fotos. Doch der erste Dämpfer kommt schon früh an diesem Wandertag. Leider reicht es gerade einmal für zwei Fotos und der Akku gibt bereits den Geist auf. Schade. Der Weg führt uns weiter am Fälensee und der Fälenalp vorbei zum Einstieg ins Mörderwegli. In schwierigerem Gelände geht es weiter bis zum Schafbergsattel. Wer schon einmal hier hinauf gelaufen ist, versteht auch die Namensgebung. Ist wirklich sehr anstrengend, vor allem mit dem schweren Rucksack.
Wir geniessen die Aussicht fotolos und werfen uns in die Kletterausrüstung. Der Sicherheit zuliebe machen wir die ganze Überschreitung angeseilt und mit Standplätzen gesichert. Leicht unterhalb der Scharte steigen wir in die Südflanke ein. Wir überwinden ein kurzes grasdurchsetztes Felsband und das erste Rasenband bis zur linken Seite. Ob Gras im Felsen oder Felsen im Gras, diese Passage ist relativ brüchig und erfordert grösste Vorsicht. Weiter klettern wir auf der linken Seite des Grasbandes bis zum Grat hinauf. Soweit ich mich noch erinnern kann, ist hier der einzige fixe Haken der ganzen Überschreitung angebracht. Mit diversen Sicherungspunkten (Friends, Schlingen, Schlaghaken) klettern wir über den sehr brüchigen Grat auf den Gipfel des westlichen Freiheitturms. Gemäss vorangegangenen Berichten soll es ein Metallbehälter auf dem Gipfel geben. Dies ist Grund genug, ein Gipfelbuch mitzubringen. Leider ist es für die Aufbewahrung völlig ungeeignet und so kommt es wieder mit nach Hause. Die Aussicht ist nebelbedingt überhaupt nicht berauschend und so fällt unsere Pause kurz aus.
Der nächste Teil des Grates führt mehrheitlich leicht nach unten und ist wiederum brüchig. Danach folgt ein gerader einfacher Teil. Bis zum Ostende übersteigen wir noch ein Türmchen und wir gelangen zur Abseilpiste. Ein fetter, stabiler Haken erhöht die Vorfreunde auf das Abseilen. Mit dem Doppel 50m Seil gelangen wir gut in die Freiheittürmscharte. Zum Glück ("Wie sich zwei Wochen später herausstellen wird") ist es schon relativ spät und wir beschliessen, den östlichen Turm auszulassen. Über die Gras- und Geröllflanke wandern wir hinunter zum Bötzelsattel, wo wir unsere Ausrüstung wieder versorgen können. Auf Wanderwegen geht es wieder auf den Heimweg. Natürlich darf ein Besuch bei den zahlreichen Alpen und Bergrestaurants nicht fehlen.

 
 
     
 
Zeiten: 1:30 h  Pfannenstil - Bollenwees
1:30 h  Bollenwees - Schafbergsattel
2:30 h  Überschreitung Westlicher Freiheitturm
3:00 h  Pausen
Entfernung ungefähr (ebenenprojiziert): 17.6 km
Wetterverhältnisse: bewölkt
Wegmarkierung: Auf Freiheittürm keine
Gipfelbuch: keines - kaputte, unbrauchbare Metalldose
Hilfsmittel: komplette Kletterausrüstung: 50m- Doppelseil, Friends, Schlaghacken, Helm, usw.
Sonstiges: Eine gute Absicherung kostet viel Zeit. Trotzdem war es eine gute Übung für den östlichen Turm.
 
 

Tourengänger: Urs, Stefan Ammann


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