Pizzo Folcra und Pizzi Gararesc
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A walk on the wild side of Val Bedretto
Wegen der raschen Erreichbarkeit aus der Deutschschweiz ist das Val Bedretto ein beliebtes Wandergebiet. Der Andrang beschränkt sich jedoch auf wenige Hüttenwege und Gipfel, die meisten Berge werden (wie auch sonst im Tessin) sehr selten besucht. Mit ein wenig Fantasie und dem Brenna-Führer lassen sich hier sehr schöne und einsame Rundtouren zusammenstellen.
Man verlässt den Cristallina-Hüttenweg bei der Alpe di Cristallina und steigt kurz ab auf dem Alpsträsschen Richtung P. 1775. Etwas vor diesem Punkt biegt man links ab, ersteigt ein steiles Grascouloir (auf der LK gut zu erkennen) und biegt bei seinem oberen Ende schräg aufsteigend nach rechts ab. So erreicht man Pian Milan, ein wunderbarer Fleck mit einem kleinen See und den Trümmern einer einstigen Alphütte. Dies wäre auch ein tadelloser Biwakplatz. Die Hütte ist auch auf älteren Karten nicht eingetragen, jedoch offenbart die Siegfriedkarte ein Netz von Pfaden, welche einst von Pian Milan aus nach Westen und Osten verliefen.
Man hat nun den langen, mit einigen Türmen gespickten Nordgrat des Pizzo Folcra (dessen alter Name, Pizzo di Pian Milan, wesentlich schöner klingt) vor sich. Möglicherweise liessen sich alle Türme überschreiten, aber ich hielt mich an die Beschreibung von Brenna und folgte zunächst der linken Seite des Grates, um ihn dann oberhalb des P. 2432 zu erreichen. Von hier kraxelt man ohne besondere Probleme über einen Vorgipfel hinweg (und links an einer schönen Höhle vorbei) zum höchsten Punkt. Der Abstieg zur Bassa di Folcra ist ebenfalls wenig problematisch, aber die kurzen felsigen Stellen verlangen etwas Umsicht beim Abstieg.
Vom Pass, über den eine Stromleitung führt, visiert man den Sattel zwischen den beiden Gipfeln des Pizzo Gararesc an (früher wurde dieser Sattel Bocchetta Galarescio genannt). Um den höheren, aber nicht kotierten Südgipfel zu erreichen, quert man auf steilem Schutt unterhalb des Grates auf der Valleggia-Seite (dieser Abschnitt war heute etwas heikel, weil wenige mm Neuschnee lagen) und ersteigt den oberen Teil des Grates. Besonders die letzten Meter auf den Gipfelkopf sind ausgesetzt.
Richtung Campanile (Nordgipfel) weist der Grat zunächst einen Turm auf, dessen Überkletterung sehr heikel erscheint. Die Umgehung links sieht auch nicht gerade einladend aus. Darum steigt man zuerst etwas auf der Torta-Seite ab, bis man über ein steiles Grasband (das man von unten, von der Bassa di Folcra aus, bereits gut sieht) aufsteigen kann, um den Grat oberhalb des Turmes wieder zu erreichen. Nun kraxelt man in Kürze auf den Gipfel, was ebenfalls nicht ganz trivial ist. Auch hier ist das Erklettern des Gipfelkopfes ziemlich ausgesetzt. Der Campanile scheint sehr selten besucht zu werden, ein Steinmann ist nicht vorhanden.
Die ursprüngliche Idee war gewesen, danach noch den Pizzo della Forca di Cristallina anzuhängen, aber der öde Abstieg durchs Val Torta schreckte mich ab, so dass ich es vorzog, ins einsame Tal des Ri di Valleggia abzusteigen. Hier könnte man nun auf der Route durchs Couloir relativ rasch ins Tal runter. Heute zog ich eine andere Option vor und querte auf etwa 2420 m wieder aufwärts, zu P. 2513 und dann runter zur Alpe Valleggia und nach Ronco. Unterwegs waren hier ergiebige Heidelbeerfelder zu queren; umso besser, dass ich keinen Zeitdruck hatte! Am Ende reichte es auch noch gut für einen gemütlichen Aufenthalt auf der sonnigen Terrasse des Stella Alpina in Ronco.
Die Coupe "Ai Mirtilli" war leider nicht im Angebot, weil am Vorabend das Heidelbeerrisotto zu oft bestellt worden war. Naja, prossima volta...Kulinariker seien übrigens darauf hingewiesen, dass sich am Bahnhof Airolo (nebst dem Hotel Forni) zwei gute Adressen befinden: La Botega hat nebst Gebäck ein gutes Angebot an lokalen Spezialitäten (auch Sonntag vormittag offen) und der Denner hat ebenfalls erstaunlich viele lokale Käsesorten im Angebot. Hier kann man sogar Spampezi erstehen, eine rare Gebäckspezialität aus der Leventina. Diese Dinger, den Biberli ähnlich, sollen einst als Proviant der Säumer beliebt gewesen sein.
Wegen der raschen Erreichbarkeit aus der Deutschschweiz ist das Val Bedretto ein beliebtes Wandergebiet. Der Andrang beschränkt sich jedoch auf wenige Hüttenwege und Gipfel, die meisten Berge werden (wie auch sonst im Tessin) sehr selten besucht. Mit ein wenig Fantasie und dem Brenna-Führer lassen sich hier sehr schöne und einsame Rundtouren zusammenstellen.
Man verlässt den Cristallina-Hüttenweg bei der Alpe di Cristallina und steigt kurz ab auf dem Alpsträsschen Richtung P. 1775. Etwas vor diesem Punkt biegt man links ab, ersteigt ein steiles Grascouloir (auf der LK gut zu erkennen) und biegt bei seinem oberen Ende schräg aufsteigend nach rechts ab. So erreicht man Pian Milan, ein wunderbarer Fleck mit einem kleinen See und den Trümmern einer einstigen Alphütte. Dies wäre auch ein tadelloser Biwakplatz. Die Hütte ist auch auf älteren Karten nicht eingetragen, jedoch offenbart die Siegfriedkarte ein Netz von Pfaden, welche einst von Pian Milan aus nach Westen und Osten verliefen.
Man hat nun den langen, mit einigen Türmen gespickten Nordgrat des Pizzo Folcra (dessen alter Name, Pizzo di Pian Milan, wesentlich schöner klingt) vor sich. Möglicherweise liessen sich alle Türme überschreiten, aber ich hielt mich an die Beschreibung von Brenna und folgte zunächst der linken Seite des Grates, um ihn dann oberhalb des P. 2432 zu erreichen. Von hier kraxelt man ohne besondere Probleme über einen Vorgipfel hinweg (und links an einer schönen Höhle vorbei) zum höchsten Punkt. Der Abstieg zur Bassa di Folcra ist ebenfalls wenig problematisch, aber die kurzen felsigen Stellen verlangen etwas Umsicht beim Abstieg.
Vom Pass, über den eine Stromleitung führt, visiert man den Sattel zwischen den beiden Gipfeln des Pizzo Gararesc an (früher wurde dieser Sattel Bocchetta Galarescio genannt). Um den höheren, aber nicht kotierten Südgipfel zu erreichen, quert man auf steilem Schutt unterhalb des Grates auf der Valleggia-Seite (dieser Abschnitt war heute etwas heikel, weil wenige mm Neuschnee lagen) und ersteigt den oberen Teil des Grates. Besonders die letzten Meter auf den Gipfelkopf sind ausgesetzt.
Richtung Campanile (Nordgipfel) weist der Grat zunächst einen Turm auf, dessen Überkletterung sehr heikel erscheint. Die Umgehung links sieht auch nicht gerade einladend aus. Darum steigt man zuerst etwas auf der Torta-Seite ab, bis man über ein steiles Grasband (das man von unten, von der Bassa di Folcra aus, bereits gut sieht) aufsteigen kann, um den Grat oberhalb des Turmes wieder zu erreichen. Nun kraxelt man in Kürze auf den Gipfel, was ebenfalls nicht ganz trivial ist. Auch hier ist das Erklettern des Gipfelkopfes ziemlich ausgesetzt. Der Campanile scheint sehr selten besucht zu werden, ein Steinmann ist nicht vorhanden.
Die ursprüngliche Idee war gewesen, danach noch den Pizzo della Forca di Cristallina anzuhängen, aber der öde Abstieg durchs Val Torta schreckte mich ab, so dass ich es vorzog, ins einsame Tal des Ri di Valleggia abzusteigen. Hier könnte man nun auf der Route durchs Couloir relativ rasch ins Tal runter. Heute zog ich eine andere Option vor und querte auf etwa 2420 m wieder aufwärts, zu P. 2513 und dann runter zur Alpe Valleggia und nach Ronco. Unterwegs waren hier ergiebige Heidelbeerfelder zu queren; umso besser, dass ich keinen Zeitdruck hatte! Am Ende reichte es auch noch gut für einen gemütlichen Aufenthalt auf der sonnigen Terrasse des Stella Alpina in Ronco.
Die Coupe "Ai Mirtilli" war leider nicht im Angebot, weil am Vorabend das Heidelbeerrisotto zu oft bestellt worden war. Naja, prossima volta...Kulinariker seien übrigens darauf hingewiesen, dass sich am Bahnhof Airolo (nebst dem Hotel Forni) zwei gute Adressen befinden: La Botega hat nebst Gebäck ein gutes Angebot an lokalen Spezialitäten (auch Sonntag vormittag offen) und der Denner hat ebenfalls erstaunlich viele lokale Käsesorten im Angebot. Hier kann man sogar Spampezi erstehen, eine rare Gebäckspezialität aus der Leventina. Diese Dinger, den Biberli ähnlich, sollen einst als Proviant der Säumer beliebt gewesen sein.
Tourengänger:
Zaza
Communities: Ticino Selvaggio
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Kommentare (8)