Von der Aðalvik nach Hesteyri - Hornstrandir bei "gutem" Wetter


Publiziert von ferraril , 5. August 2010 um 07:52.

Region: Welt » Island
Tour Datum:27 Juli 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: IS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1080 m
Abstieg: 1080 m
Strecke:Látrar - Fljót - Glúmstaðir - Haaheiði - Hesteyrardalur - Hesteyri
Zufahrt zum Ausgangspunkt:V.a. von Ísafjörður per Boot: http://www.vesturferdir.is/index.php?k=2&s=aaetlun&lang=en
Zufahrt zum Ankunftspunkt:per Boot: http://www.vesturferdir.is/index.php?k=2&s=aaetlun&lang=en
Unterkunftmöglichkeiten:Zelt
Kartennummer:Vestfirðir & Dalir 1 oder Mal og Menning Sérkort 9: Hornstrandir (1:100'000 / 1:50'000)

Hornstrandir steht seit über 30 Jahren unter Naturschutz und ist eine der, in allen Beziehungen, letzten wirklich wilden Gebiete Europas. Es gibt auf Hornstrandir weder Strassen, noch Unterkunftsmöglichkeiten. Sobald man nach der Bootsfahrt wieder festen Boden unter den Füssen hat, ist man allein auf sich, das Wetter und die traumhafte Landschaft gestellt. Das Ziel ist klar: Die Destination, die man sich vorgenommen hat, innerhalb der sich vorgenommenen Zeit (siehe Bootsfahrplan!) zu erreichen und die Landschaft und die Einsamkeit zu geniessen.

Am Dienstag um 9 Uhr fährt das Schnellboot von Ísafjörður zur Aðalvik und praktisch täglich (ausser Donnerstag und Montag) von Hesteyri wieder zurück. Schnell war klar, dass wir in diesem Zeitfenster eine schöne Tour unternehmen konnten. Anfangs wollten wir den direkten Weg von Látrar in der Aðalvik nach Hesteyri unter die Füsse nehmen und unterwegs unser Camp aufschlagen. Die geringe Distanz von 10 Kilometern, geführte Tagestouren auf derselben Route und der gute Rat Einheimischer liess uns aber die Etappe Fljót in unseren Weg einplanen.
Wer die SAC-Zeitschrift "Alpen" liest, weiss spätestens seit der Juniausgabe, dass Hornstrandirs Wetter nicht mit sich spassen lässt. So gesehen waren wir mit dem bisschen Nebel "weit" oben gut bedient. Trotzdem gehört aber auf Hornstrandir das GPS mit den enstprechenden Karten immer auf die Ausrüstungsliste (Ein herzliches Dankeschön an ourfootprints.de an dieser Stelle!). Dies zeigte sich sobald wir in den Nebel einstiegen. Die spärlichen Wegmarkierungen (Steinhaufen) sind bei solchen Bedingungen (und die herrschen praktisch immer auf Hornstrandir!) oft nicht sehr weit zu sehen. Ein russisches Paar, das uns vorauszueilen versuchte, aber bei jedem Schneefeld zwecks Wegfindung auf uns warten musste, zeigte dies deutlich auf (sie hatten zwar ein GPS-Gerät dabei, leider aber keine Karten darauf).
Mit technischer Hilfe und gesundem Menschenverstand fanden wir den Weg über Tunguheiði in die idyllische Fljót und kämpften uns dann durch die hohe, feuchte Vegetation (Regenhose auch ohne Regen sehr empfehlenswert!) zum Ende der Bucht. Von der einstigen Siedlung Glúmstaðir, dem Ort unseres Zeltplatzes, sind nur noch überwachsene Mauerreste zu sehen.
Am nächsten Tag machten wir uns dann frohen Mutes das Glúmsdalur hoch, um auf direktem Weg über die Haaheiði nach Hesteyri zu gelangen. Zwar ist hier ein Weg in der Karte eingezeichnet, im Gelände aber nicht vorhanden. Zwei drei Steinhaufen als Markierung sind nur zuoberst auf der Haaheiði zu finden. So gerieten wir trotz GPS-Navigation (zeigt halt nur die Luftlinie an) in etwas allzu steiles Gelände, überstanden aber den Aufstieg in etwas längerer Zeit als budgetiert unbeschadet.
Als wir dann uns oben auf der Haaheiði hinsetzten, hob sich der Nebel gegen Westen und wir erblickten sofort unser vermeintliches Ziel Hesteyri (in Tat und Warheit hielten wir wieder auf Látrar zu). Wir waren uns unserer Destination so sicher, dass wir erst nach längerer Zeit wieder einmal unseren technischen Helfer beizogen und feststellen mussten, dass Hesteyri nicht näherkam. Nach der erfolgten Kurskorrektur und einer etwas stressigen halben Stunde, war klar, wir würden das Boot zurück nach Ísafjörður um 16.00 Uhr erreichen (Die Situation war etwas brenzlig, da wir am Mittwoch unterwegs waren. Donnerstags legen keine Boote in Hesteyri an und wir mussten Freitag früh den Bus ab Ísafjörður erwischen.) und so konnten wir den Ausblick auf die wunderschöne Látravík geniessen. Wir gelangten dann auf den für Hornstrandir exzellent ausgebauten und markierten Weg Látrar - Hesteyri und erreichten unser Ziel so, dass es vor Abfahrt des Schnellbootes durchaus noch für ein Fussbad reichte. Da hatte der Nebel längst prächtigem Sonnenschein Platz gemacht.

Tourengänger: ferraril


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