Eine Winterreise im Nationalpark Val Grande
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Der Nationalpark Val Grande wird in Italien oft als „Wilderness“ angepriesen. Die Gegend ist wirklich sehr eindrücklich und im Winter auch richtig einsam.
Zu viert starten wir am Samstag morgen schwer beladen in Malesco. Nebst Schlafsack, Matte, Kocher und Futter (Standard für Touren im Val Grande) kommen im Winter noch Schneeschuhe, Pickel, Grödel sowie warme Klamotten dazu.
Wir wählen den alten Saumpfad auf der orografisch linken Seite des Val Loana und kommen so bis zur Einmündung des Val Basso. Hier wird die Schneemenge grösser, so dass die Schneeschuhe zum Einsatz kommen. Von All’Erta an wird die Spurarbeit ziemlich anstrengend: Der Pfad ist nicht mehr zu erkennen und wenn man davon abkommt, bricht man oft tief ins verborgene Gebüsch ein. Erst zuoberst, kurz vor der Bocchetta di Vald, trägt der Schnee teilweise. Der Abstieg auf der Südseite ist kurz, so dass wir uns schon bald im Bivacco Vald di Sopra (1384 m) häuslich einrichten können. Die Hütte ist für Val Grande-Verhältnisse gut ausgestattet und die Nacht bleibt relativ mild.
Am Sonntag marschieren wir um 07.30 los und queren diverse Bäche (wenig Vereisung) bis In la Piana. In diesem kalten Loch machen wir eine kurze Pause, dann geht es weiter nach Val Gabbio. Der Erdrutsch, vor dem ein Plakat in In la Piana warnt, ist minim und problemlos begehbar. Ab Val Gabbio stossen wir erstmals auf eine alte Fussspur im Schnee. Sie erleichtert den steilen Aufstieg zur Colletta ein wenig. Ab Serena findet sich dann eine Schneeschuhspur, was den Aufstieg zur Colma di Premosello sehr erleichtert. Auf der Colma gibt’s eine lange Pause mit einem Abstecher zum Pizzo Grassino (1978 m).
Der Abstieg nach La Motta und weiter nach Lut ist steil und daher recht effizient. Ab der Alpe Piana geht man teilweise auf einer Alpstrasse (Abkürzungen möglich), aber am Sonntag nachmittag ist Autostop in der Regel kein Problem. So sitzen wir schon bald in der Bar in Premosello, wo uns die Leute anschauen, als ob wir von einem anderen Stern kämen.
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