Marwees, Saxer First und Mutschen - 3 Gipfel im Alpstein


Publiziert von Domenic , 27. Juni 2010 um 21:13. Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:26 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:ca. 16 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Zug nach Wasserauen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus von Wildhaus nach Wattwil, anscheinend mit dem Zug nach Hause.
Unterkunftmöglichkeiten:Hundsteinhütte SAC Berggasthaus Bollenwees
Kartennummer:1:25'000 Nr. 1115, Säntis

Endlich ist es soweit! Das schlechte Wetter macht mal Pause. Diese Gelegenheit gilt es zu nutzen, und so brechen wir, wie viele andere auch, zu einem Wochenende in den Alpstein auf. Ausgangsort dieser Wochenendtour ist die Endstation der Appenzeller Bahnen in Wasserauen. Die ersten knapp 500 Höhenmeter steigen wir auf dem uns wohlbekannten Weg durchs Hüttentobel zur Alp Chli Hütten auf.

Kurz vor der Alp treffen wir auf den Wegweiser Richtung Bogartenlücke. Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass hier deutlich weniger Leute unterwegs sein würden als auf dem Weg zur Meglisalp, treffen wir immer wieder auf andere Berggänger. Schliesslich erreichen wir die Bogartenlücke mit ihrem charakteristischen Felsturm. Die Aussicht, die sich uns bietet, ist grossartig. Da der Aufstieg recht kräftezerrend war, beschliessen wir, hier unsere Mittagspause einzulegen und uns für den Aufstieg zur Marwees zu stärken.
 

Nach etwa einer Stunde Rast geht es dann schliesslich weiter. Von der Bogartenlücke steigen wir ca. 30 Meter ab, bis wir den blau-weissen Wegweiser zur Marwees erreichen. Nun führt der Weg durch eine Rinne an den Felswänden vorbei steil nach oben. Sobald dieses Stück passiert ist, geht es durch ziemlich abschüssiges Wiesengelände. Der Weg ist stark ausgewaschen, weswegen sich uns der Eindruck aufdrängt, dass dieser Weg früher einmal gut gewartet war. Bei starken Regenfällen wurden Teile des Wegs ausgewaschen oder weggespült. Statt den Weg zu warten, war es anscheinend einfacher, den Weg blau-weiss zu markieren. Aber vielleicht täuscht dieser Eindruck ja.
 

Irgendwann erreichen wir schliesslich das Gipfelkreuz auf der Marwees, welcher eigenartigerweise aber gar nicht auf dem Gipfel steht. Das Panorama hier oben ist fantastisch. Nach dem Kreuz geht es noch ein Stück dem Grat entlang und anscheinend durch den Südhang am eigentlichen Gipfel der Marwees vorbei zum Widderalpsattel. Den Abstieg vom Sattel bewältigen wir auf dem guten Wanderweg relatisch rasch. An einer Stelle können wir auch noch über ein Schneefeld abkürzen. Kurz unteralp der Widderalp erreichen wir die Abzweigung in Richtung Hundsteinhütte. Erstaunlicherweise ist die Hütte aber erst kurz vor der Bollenwees auf einem Wegweiser erwähnt.
 

Wir erreichen die Hundsteinhütte etwa eine Stunde vor dem Nachtessen. So bleibt uns genügend Zeit unsere Betten zu beziehen und uns mit einem Appenzeller Bier zu stärken. Wie in den meisten SAC-Hütten schmeckt das Essen super! Es gibt nach einer Tomatensuppe Älplermagronen und anschliessend ein feines Dessert. Danach verbringen wir den Abend mit Kartenspielen. Um 22 Uhr ist dann schon bald Hüttenruhe und nun kommt der unangenehme Teil unserer Zeit in der Hundsteinhütte. Wir sind uns ja eigentlich an Massenlager gewöhnt und haben keine Probleme mit ihnen, aber in dieser Hütte kommen uns die Schlafplätze schmaler und kürzer als üblich vor, weswegen wir keine besonders gute Nacht haben. Ich war jedenfalls froh, als der Morgen graute und ich endlich wieder aus dem Bett konnte.

Nach dem Frühstück geht es wieder runter zur Bollenwees. Auf dem Fälensee spiegelt sich im Morgenlicht der halbe Alpstein. Nun geht es auf der bekannten Wanderautobahn von der Bollenwees hinauf zur Saxerlücke, die wir eine knappe halbe Stunde später erreichen. Hier verlassen wir die markierten Pfade und folgen einer unmarkierten Wegspur hinauf zum Saxer First. Immer wieder gibt es kleinere Kraxelstellen zu bewältigen. Die Wegspur ist meist gut zu erkennen, ich könnte mir aber vorstellen, dass die Wegfindung bei üppigerer Vegetation erheblich schwieriger sein wird. Während dem Aufstieg zum Gipfel sind wir alleine unterwegs und erst oben treffen wir wieder auf andere Leute,

Oben legen wir eine Pause ein und geniessen trotz dem starken Wind das Panorama. Gegenüber auf den Kreuzbergen herrscht ziemliche Aktivität und wir fragen uns, ob es sich dort drüben wohl um andere Hikrs handelt. Nach der Pause geht es weiter über den Saxer First, der hier oben ein wenig an einen Fussballplatz erinnert, da er hier so flach ist. Nach einem kurzen Abstieg nehmen wir den letzten Gipfel dieser Tour in Angriff: den Mutschen. Von der relativen Einsamkeit auf dem Saxerfirst ist hier nichts mehr zu spüren und so bleiben wir trotz des wunderbaren Panoramas nicht lange hier oben.

Der Abstieg ins Tal verläuft ziemlich unspektakulär an der Alp Grueb vorbei runter bis zum Flürentobel. Das Wegstück im Tobel ist sehr steil, weswegen es für die Knie ziemlich unangenehm ist. Wir sind jedenfalls froh, dass wir das Tobel bald wieder verlassen und quer dem Hang entlang absteigen können. Im Bereich Hinter-Bannwald steht eine Viehtränke am Wegrand, die wir nutzen um uns ein wenig Abkühlung von der Hitze zu verschaffen. Nun sind es nur noch ca. 10 Minuten, bis wir Wildhaus erreichen, wo uns bereits eine Gartenwirtschaft erwartet. Hier gönnen wir uns das obligatorische Zielbier und dazu noch einen feinen Coup als zusätzliche Belohnung.
 

Fazit:

-landschaftlich sehr schöne Tour

-einige interessante, fordernde Wegstücke

- schöne SAC-Hütte mit gutem Essen, freundlichen Leuten und Betten in Appenzeller Grösse


Tourengänger: Domenic, Steinadler


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