„Chüelenmorge“ – der kroch uns den Rücken empor


Publiziert von Henrik , 5. Mai 2010 um 12:21.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 4 Mai 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-ZH 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 170 m
Abstieg: 430 m
Strecke:Forch Station - Hochwacht - Toggwil -Bachtobel - Meilen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland


....als wir der S 18 an der Station Forch entstiegen, fehlten lediglich noch  Schneeflocken. Andernorts wie z. B. Tessin herrscht in gewissen Hochlagen Lawinen-Alarmstufe  4 – wo ist denn der Klimawandel fragte mich Regula als wir uns für den Abmarsch bereit machten, die Schirme zunächst in den Rucksack stopften und die Jackenkragen zum Kinn hochschoben. Meine Antwort fiel etwas  „schulmeisterlich“ aus und war von komplexer Natur! Ich liess es mir nicht nehmen, den Bahnhof noch zu erkunden, denn die FB darf sich rühmen, so der Zugführer, den längsten zweispurigen Schmalspurbahntunnel ihr eigen zu nennen, und das seit 1976: http://www.forchbahn.ch/.
 

Die Beschilderung verhiess bis zum Pfannenstiel 2 ½ Stunden – wir folgten getreu den Wegweisern, der Wald war unsäglich nass und „Spirenzli“ waren heute nicht mein Ding. Zuerst stieg der Weg auf einem Asphaltband hinan zum Pt. 705 (Scheu-ren) – die nahe Schnellstrasse rauschte unangenehm im Hintergrund, die Zersiedelung prägnant. Einige Meter später wechselte der Boden von Teer zur gepflegten  Waldstrasse, notabene als Privat ausgeschildert, die zu den Guldenen Höfen führt. Das Wegstück vor dem Hinter Guldenen wird z. Z. von der Gemeinde neu aufge-schüttet – dass der Flecken Forch zur Gemeinde Küsnacht gehört, erhellte der Mann im orangen Baudress mir beinahe belehrend!

Der Nebel kroch durch den Tann, es tropfte von allen Seiten auf uns hernieder, doch die Schirme blieben im Rucksack. Als wir auf die Lichtung beim Gerstenchrüz treten und dann eine Weile auf einer Strasse bleiben müssen, kommt man zum Hof  Hinter Guldenen, der, so machen verschiedene Hinweise klar, von der ZKB unterstützt wird – Arten- oder Gläubigerschutz, nichts ist den Geldinstituten fremd....

http://www.zsz.ch/zszmeilen/storys.cfm?vID=12909

Auf der Guldener Höchi verhelfen wir einer Schnecke zur Rückkehr auf die Wiese – die wohl von hier oben weite Sicht reicht heute nur ein paar Meter, und hüllt uns schliesslich klamm ein, brr. Einen vorbeieilenden Jogger grüssen wir, doch seine Erwiderung bleibt aus, nicht so beim nächsten, der sich verlaufen hat! Nachdem er seine Ohrstöpsel entfernt hat, fragt er uns, wie man nach Meilen EILEN kann. Ich gebe zu bedenken, dass ein Basler Bebbi hier oben Auskünfte nicht ohne Gewähr weiterreichen möchte...ich empfehle ihm sich Richtung Toggwil zu halten...

Um 12.15 stehen wir  auf der Anhöhe beim Reservoir in unmittelbarer Nähe zum alten Bachtelturm bei der Hochwacht – den wir nicht erklimmen, stattdessen aber die Stufen zum Restaurant Hochwacht, das 1908 von Leonz Ribary als "Hotel und Kurhaus" erbaut wurde. Mit meinen beiden aus dem Rucksack herausragenden spitzen Schirmen weist mich der Service auf die niedrige Decke des Speisesaals hin – einen Lüster herunter zu schlagen kann nicht mein Ziel sein, schliesslich wollen wir unsere von der Kälte malträtierten Körper wieder in Balance bringen! Wir entschliessen uns für das fleischlose Menü sowie Leitungswasser und Tee – zum durchaus bezahlbaren Preis.


Die Gäste, so belegte ein Rundblick, waren allesamt mit dem Auto hergekommen – das freute uns insofern wir dann auch die Rückkehr ohne Massen in Aussicht hatten, und das Wetter unserer Verbündete war. Wir folgten dem Wegweiser Richtung Toggwil, der beim Stollen eine parkähnliche Landschaft präsentierte – ohne Wild. Der sehr feuchte Weg zwang zeitweise zu etwas Vorsicht, mein Schirm suchte eine Hang-rutschpartie und ich hintennach...
 

Das Sennhüttli in Toggwil wird zur Zeit gerade restauriert. Der Einstieg in den Meilener Tobel kann nicht verpasst werden. Der leicht begehbare und gut ausgebaute Weg führt uns durch eines der schönsten Tobel im Kanton Zürich, welches das Attribut „naturbelassen“ wirklich verdient und an verschiedenen Stellen zum Verweilen einlädt; http://www.hrm-auer.ch/downloads/Pfannenstiel.pdf. Nicht zum ersten Mal folge ich diesem Weg, auf www.wandersite.ch finden sich Bilder meines letzten Ausflugs (Wanderung 656 und Varianten). Zwischenzeitlich wurde eine der Brücken ersetzt, auch wurde an einigen Stellen der Weg sichtbar verbessert – unbeachtet und unaufmerksam vorbeigewandert bin ich offenbar an der Ruine Friedberg, die das Wappen der Gemeinde Meilen ziert, Regula weist mich darauf hin. Ausgangs des Dorfbachtobels steht eine Stele mit dem in Stein gehauenem Hinweis auf das Tobel samt einem gelben Schild, dem Grüeziweg.
 

Ein paar Schritte weiter ein Getränkehandel, wir vermuteten zuerst, dass die hier vielleicht das Wasser fassen und in Flaschen abfüllen. Nachdem die Beschilderung den ganzen Weg hervorragend und beinahe schon ein Prädikat wert gewesen wäre, steht man dann an der Strasse und sieht  zuerst nichts...an einem Strassenschild klebt eine Rhombe, der wir folgen, 5 Minuten später stehen wir auf Gleis 3 des Meilener Bahnhofs, sehen durch die Häuserzeilen sogar auf den See und erwarten für 15.04 die S 7 nach ZH HB!
 

Oberhalb des Bahnhofs liegt ein Flecken im Meilener Bann, der vielversprechend klingt: Zum Luft.....allerdings die MIDOR entliess genau das Gegenteil und die Gegend um den Bahnhof glänzt nicht gerade mit Noblesse!


 


Tourengänger: Henrik


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