Der Oberalpstock ist der höchste Gipfel der östlichen Urneralpen. Vor allem im Winter ist er ein sehr lohnenswertes Ziel für Skitürler und Freerider, da er kurze Aufstiege und lange Abfahrten bietet.
Früh aufstehen ist definitiv nicht meine Passion. So auch heute. Bereits um 6.00 Uhr traf ich mich mit Cornel, um mit dem Auto nach Amsteg aufzubrechen. Dort lernte ich Marcel und Nicole kennen und mit einem Auto machten wir uns auf nach Andermatt. Nach Kaffee und Gipfeli wurde auch ich langsam wach. Wir fuhren mit dem Zug über den Oberalppass, bis kurz vor Disentis (Name der Station habe ich vergessen). Mit Hilfe unzähliger Bahnen und begleitet von vielen Freerider und Tourenfahrer, gelangten wir schliesslich zur Bergstation Piz Ault.
Der stürmische Wind liess uns dazu verleiten, schnellstmöglich aufzubrechen. Nach einem kurzen Aufstieg und einer Querung unterhalb des Piz Ault Ostgrates, wurden die Skis ausgezogen und wir stiegen die Trittleiter auf den Grat empor. Immer begleitet vom starken Wind, fellten wir ab und fuhren auf den herrlichen Brunnifirn hinunter, wo wir das erste Mal pausierten. Gerne dachte ich an die 3-Tages-Tour vom letzten Sommer zurück, die wir ebenfalls in diesem schönen Gebiet durchführten. Ehrfürchtig wanderten unsere Blicke damals über den Oberalpstock...und schon heute sollte ich auf seinem Gipfel stehen.
Vom Brunnigletscher marschierten wir in gemächlichem Tempo und ohne Pause dem Oberalpstock entgegen. Nur das eine oder andere Foto musste zwischendurch geknipst werden, wie es sich für einen Hikr gehört ;-) Nach den anfänglich kalten Temperaturen und dem Wind, konnten wir jetzt getrost die Jacke ausziehen und uns von der Sonne wärmen lassen. Die letzten Meter vor dem Gipfel legten wir dann zu Fuss zurück, da die vielen Steine kein wirkliches Abfahrtsvergnügen zulassen.
Auf dem höchsten Punkt erwartete uns ein gewaltiges Panorama. Die Berner Alpen, die Walliser 4000er oder auch die Bündner Berge und Täler grüssten rund um unser Dasein. Es war übrigens mein erster 3000er mit Skis, was mich natürlich zusätzlich beglückte. Nach dem obligaten Gipfelfoto fuhren wir zum Ende des Brunnifirns und zum Beginn des Staldenfirns, der sich unter uns erstreckte. "Gopf, was für en geili Abfahrt", dachte ich mir, als ich da hinunter blickte. Bald schon rasten wir durch den Pulver und genossen die legendäre Staldenfirnabfahrt. Wir hatten sie mehr oder weniger für uns alleine.
Weiter unten dann, wurde die Unterlage zunehmend ruppiger und verlangte uns einiges ab. Irgendwie kamen wir aber alle heil runter und nahmen schliesslich den letzten Teil nach Bristen in Angriff. Dieser hat mindestens eine ausgesetzte Stelle (oberhalb des Flusses) bei der man besser nicht ausrutschen sollte. Zurück in Bristen fuhren wir mit dem Postauto nach Amsteg und etwas später (wieder mit beiden Autos) zurück nach Schwyz bzw. Küssnacht (Danke fürs Heimfahren Cornel).
Es war eine absolut gelungene Tour, wie ich sie noch selten erlebt habe. Trotz des etwas ruppigen unteren Teils, waren die Verhältnisse insgesamt gut. Morgen folgt eine weitere Tour mit Marcel, Nicole und Cornel, nämlich Blüemberg und Chronenstock mit anschliessender Abfahrt ins Muotathal. Da leg ich mich besser mal schlafen...
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