Buachaille Etive Mor


Publiziert von WoPo1961 , 13. März 2010 um 14:47.

Region: Welt » United Kindom » Schottland
Tour Datum:13 Juli 2008
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB 
Zeitbedarf: 1 Tage 8:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Kartennummer:OS 384 Glen Coe & Glen Etive

Abschlußtour soll der Buachaille Etive Mor, 1022m, (werde es nie wagen, diese Namen auszusprechen; die Gefahr des Zungenknotens ist doch erheblich)  werden, ein echter Munro und laut rotem Wanderführer eine der anspruchvollsten Touren in dem Gebiet (und auch in dem Auswahlführer). Hach, herrlich, das war ganz nach Schreiberling`s  Geschmack  und so freute ich mich schon die ganze Nacht drauf (weil ich vor lauter Freude garnicht richtig schlafen konnte!).
Von Fort Williams aus fährt man zunächst auf der A 82 in südliche Richtung bis zum Loch Leven. In Höhe North Ballachulish über die Fjordbrücke und weiter auf der A 82 bleibend ins Glen Coe. Schon bei der Anfahrt  sieht man den Buachaille Etive Mor als eine riesige Pyramide, wie ein Wächter über dieser Landschaft.
Ähnlich wie bei unserer "Einlauftour" auf den An Teallach ist die erste Stunde zunächst ganz angenehm und technisch leicht. Vom Parkplatz Altnafeadh aus gehts ca 300-400m ins Coire na Tulaih. An der Weggabelung schräg links haltend (geradeaus ist der Normalweg) weiter aufwärts. Kurz nachdem sich an einer großen Felsplatte (waterslide slab) unser Weg mit einem von Jaksonsville kommenden Pfad vereint hat, wird der Weg unübersichtlich, aber alle Wege und Tritte zeigen nach oben. Später können wir uns dann an Kletterstellen des I. und II. Schwierigkeitgrades so richtig austoben. Für Hände und Füße gibts Angebote im Überfluß und wir haben Spaß, trotz mancher luftiger Stelle (oder vielleicht sogar gerade deswegen!). Nur die Sonne brennt uns gnadenlos aufs Haupt und meine liebste Begleiterin lechzt nach Flüssigkeit. Gut, das es den Retter mit seiner 2 Liter Getränkeflasche gibt. Selten wurde ich soooo nett angelächelt. Schön, wenn es doch noch Momente im Leben eines Mannes gibt, in denen er das Gefühl hat, gebraucht zu werden.
Am Ende des Grates, Curved Ridge genannt, wird ein kleiner Turm links umgangen und wir haben den höchsten Punkt des B E M erreicht, Stob Dearg. Wieder mal werden wir mit einer Topaussicht belohnt, bela vista. Natürlich ist auch diese Tour noch lange nicht zu Ende und es können noch weitere Gipfel "gesafe`t" werden. Als näxtes gilt es über einen breiten Grat den Stob na Doire zu ersteigen. Eifrig hakt WoPo1961 auf seiner persönlichen Munro-liste die Gipfel ab (meine tollste Begleiterin  schüttelt jedes mal den Kopf über soviel Gipfelsammelleidenschaft).
Normalerweise beginnt kurze Zeit später der Abstieg ins Tal des Lairig Gartain. Aber mit meiner zuckersüßesten Stimme konnte ich meine Liebste überreden, noch den Stob Coire Altruin "mitzunehmen" (liebe hikr-leser keine Sorge, der Berg steht immer noch dort). Hatte mir alle guten Argumente die letzten Stunden zurecht gelegt (letzte Tour in diesem Urlaub, dauert auch nur eine zusätzliche Stunde, und überhaupt, wenn wir doch schon mal hier oben sind) und siehe da, es ging an der Abstiegsstelle vorbei weiter zum letzten Gipfel des B E M. Dieser ist unschwer nach ca 40 Minuten erreicht und auf gleichem Weg gehts dann auch zurück,  bis wir wieder an der besagten Abstiegsstelle stehen.Über Schotter und steile Hänge "schlackern" wir nicht gerade knieschonend hinab in den Talgrund und dort entlang des River Coupall zurück zum Ausgangspunkt. Das liest sich jetzt für alle hikr-leser entspannend, einfach und nett. Aber ganz nach einem Stück der fantastischen Vier: Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht!  War es auch nicht. Nicht nur, das sich dieser Weg elendig und lang durch`s Tal zieht (ok, beim Blick in die Karte, sieht man`s auf den ersten Blick;  hätte der Autor dieser Zeilen auch mal richtig bewerten können!),  er war zudem noch so dermaßen matschig bzw hatte schon Moorcharakter, das wir unzählige kleine Umwege gehen mußten..... Zusatzschichten, das kommt in der 8 oder 9 Tourstunde nicht gut an!! Gedanklich wurde der rote Wanderbaron in sämtliche Sumpflöcher gepfropft, in den River geschmissen, nicht ohne vorher ordentlich drauf rumgetrampelt zu sein. Und was unsere Phantasie in diesem Moment noch so her gab,  verrate ich jetzt mal nicht. Das Auto schon in Sicht ,mußte zum Tagesabschluß noch ein beherzter Sprung über einen sich breitmachenden Bach genommen werden. Bevor aber nun Nerven blank gelegt wurden, ist auch die allerletzte Hürde geschafft worden und welche Wohltat und welcher Genuss war es, endlich unsere Berggaloschen ausziehen zu können.
Fazit:
Nach 10 traumhaften Tagen des Kennenlernens dieser wunderbaren Landschaft waren wir mit Sicherheit nicht das letzte Mal in den Highlands und schon auf der Rückfahrt am näxten Tag  hatte der Autor dieser Geschichte eine neue Tourenwoche ausgearbeitet!
"Sehr zur Freude meiner tollen Begleiterin!!!"

Tourengänger: WoPo1961, webeBe


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26 Jul 03
Buchaille Etive Mor · Delta

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