El Camino de Santiago - Foncebadón a Ponferrada


Publiziert von Freeman , 1. März 2010 um 12:20.

Region: Welt » Spanien » Kastilien-León » León
Tour Datum:18 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 13 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Foncebadón - El Acebo - Riego de Ambrós - Molinaseca - Campo - Ponferrada

Cruz de Ferro

Heute bin ich etwas muffig, schlecht geschlafen, der Bettnachbar wollte im Schlaf kuscheln, geht natürlich nicht!!

Schon bald nach dem Start erreichen wir auf der Hochebene des Monte Irago das schlichte Cruz de Ferro (Eisenkreuz), welches aber als eines der eindringlichsten Orte am Jakobsweg gilt.

Das Cruz de Ferro ist eigentlich nichts anderes als ein grosser Steinhaufen auf dem ein Eichenpfahl steht und oben drauf hat es ein kleines Eisenkreuz. Das Original des Kreuzes befindet sich im Museo de los Caminos in Astorga.

Der Ursprung des Kreuzes ist nicht bekannt. Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass es einmal ein römisches Wegzeichen oder ein dem römischen Gott Merkur gewidmeter Altar gewesen sein mag, der später von den Christen übernommen wurde. Oder es kann auch ein Grenzpfosten gewesen sein, von den Ländereien, die König Alfonso VI im Jahr 1103 dem Eremiten Gaucelmo vermachte.

Gesichert ist jedoch, dass schon seit Jahrhunderten die Pilger am Cruz de Ferro einen Stein niederlegen, als Symbol ihrer Last. Es gibt sogar ein Gebet des Cruz de Ferro, in dem die Pilger dafür beten, dass dieser Stein der Last, im Bemühen auf der Pilgerschaft, den sie am Kreuze niederlegen, am Tage ihrer Rechenschaft vor Gott über die Taten ihres Lebens, die Wagschale zugunsten ihrer guten Taten senken werde.

Auf jeden Fall sollte der Stein von zu Hause mitgebracht und nicht erst kurz vor dem Kreuz gesammelt werden! Sonst ist es ja gar keine Last!

Naja, für so eine Zeichen- und Tatenfrömmigkeit bin ich nicht zu haben und Steine auf die Berge schleppen, das mache ich auch nicht!

Ist nicht der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen, das Lächeln? Und ist nicht der sicherste Weg zu Gott, der Glaube? Und ist nicht der kürzeste Weg zu Gott, das Gebet? Und beginnt der Weg der Vergebung nicht mit der Umkehr? Oder habe ich da was falsch verstanden?

Weiter geht es leichten Fusses, bergab mit schöner Sicht auf die umliegenden Hügel und Berge.

Schon kurz darauf kommt man am grösstenteils verfallenen Weiler Manjarín vorbei. Hier haust ein Hospitalero, der sich der Tradition der Tempelritter verschrieben hat. Man kann hier übernachten, sehr einfach und sehr speziell.

Weiter geht es über Stock und Stein, teilweise auch steil talwärts bis Molinaseca. Dieser Ort wirkt für mich fast wie eine Oase in der Wüste. Am Dorfeingang passieren wir eine hohe Brücke und unten plantschen Pilger, Junge und Alte im kühlen Nass des gestauten Baches.

Wir kaufen uns in einem kleinen Laden ein paar einfache Köstlichkeiten um unseren Hunger und den Durst zu stillen. Gleich bei der Kirche lassen wir uns nieder und geniessen das Essen. Auch die Kätzchen aus der Umgebung haben Hunger und schwänzeln um uns herum.

Der Weg bis zu unserem Tagesziel ist zwar nicht mehr weit aber lang, heiss und eintönig.

In brütender Hitze erreichen wir Ponferrada. Wir versuchen uns zu orientieren. Welch ein Glück, da drüben steht ja gleich die einzige Herberge, das Refugio San Nicolás de Flüe.

Hast du es gelesen? Ist es dir aufgefallen? Heimatliche Gefühle kommen auf. Eine Herberge benannt nach unserem Nationalheiligen Niklaus von der Flüe. In dieser Herberge muss es angenehm und schön sein! Sogar unser Handbuch gibt dieser Herberge drei Muscheln als Auszeichnung und das ist sehr gut. Die Grösse ist mit 200 bis 270 Betten angegeben. Da ändert sich mein Gefühl von einer angenehmen Herberge aber sofort wieder.

Wir treten in den Hof ein und werden sogleich beim Namen gerufen. Und wer sitzt da schon rund zwei Stunden in der Sonne und wartet auf Einlass? Unser Freund Frank mit einem weiteren Pilgerfreund.

Im Hof stehen noch weitere 100 Pilger in einer Reihe und wollen eingelassen werden. Obwohl das Anmeldeprozedere schon seit einer Stunde am laufen ist, seien erst wenige Pilger in der Herberge verschwunden.

Wir reihen unsere Rucksäcke in der Warteschlange ein und geniessen etwas daneben ein paar Softdrinks um die Hitze zu mildern.

Es geht und geht nicht vorwärts und immer mehr Pilger strömen in den Hof. Marianne und ich beschliessen, uns eine andere private Unterkunft in der Stadt zu suchen. Da Marianne sich recht gut in Spanisch verständigen kann geht sie los um ein paar Adressen die wir gesehen haben zu überprüfen. Ich selbst schaue zu unseren Rücksäcken und verteidige unseren Platz in der Reihe.

Bald schon ist Marianne Freuden strahlend zurück. Sie hat etwas gefunden, einen kleine Pension im Zentrum, gepflegt und sauber.

In Ponferrada gibt es viel zu sehen. Sehr beeindruckend ist die grosse Burg, Castillo de los Templarios.

Wir geniessen den Abend und ein vorzügliches Essen im Abendlicht auf dem Rathausplatz.

Weiter auf dem Camino de Santiago - Ponferrada a Pereje

Tourengänger: Freeman, Domino


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