Unsere erste Skitour...


Publiziert von Pfaelzer , 3. Februar 2010 um 22:55.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:31 Januar 2010
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 1850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo raron
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo raron

 Irgendwie spukte das Thema „Skitour“ schon lange in meinem Kopf herum.

Natürlich auch angeheizt durch die tollen Berichte und Bilder hier auf Hikr.
 

Wenn man keine Ausrüstung besitzt ist das kurzfristig natürlich nicht möglich und alleine los wollten wir das erste Mal sicher auch nicht, das hätten wir als fahrlässig empfunden. Ein schon (so ist das leider in unseren Berufen) 4 Wochen vorher bekanntes gemeinsames freies Wochenende ermöglichte uns das Anmelden zu einem Skitouren-Schnupperwochenende im Wallis bei „Höhenfieber“.
 

Grundsätzlich hatten wir weniger vor dem Aufstieg Respekt als vor den Bedingungen abseits der Pisten und vor allem vor der Abfahrt.
 

Wir sind beide mittlere bis gute Pisten-Skifahrer, aber mit Null Erfahrung abseits der Piste und im Tiefschnee. Ich dachte aber, das wird schon gehen, eben ganz langsam. Es kam anders...

Aber der Reihe nach.
 

Mit der bei Eiselin gemieteten Ausrüstung fuhren wir am Samstag um 7:00 in Zürich ab und trafen um 9:18 am Bahnhof Raron ein, dem vereinbarten Treffpunkt.
 

Dort trafen wir die anderen fünf Teilnehmer und den sehr sehr netten und kompetenten Bergführer, der das Wochenende leitete und uns sehr geduldig in die Grundbegriffe einführte.
 

Mit der Gondel ging es hoch nach Unterbäch, 1193m und mit dem Sessellift weiter auf die Brandalp, 1589m zum Hotel „Alpenrösli“, unserer Unterkunft für die Nacht.
 

Wir konnten das für die Tour nicht benötigte Gepäck schnell auf die Zimmer bringen und wurden dann anschliessend vom Bergführer in die Funktion und den Gebrauch der Ausrüstung  eingeführt.
 

Dann ging es auch schon los, mit einem weiteren Sessellift  und zwei Schleppliften über „Breite Stäg“, „Unter Sennturm“ nach „Ginals“, 2500m.

Wir fellten an, es sollte auf das Augstbordhorn gehen. Leider zeigte sich heute das Wetter nicht von seiner besten Seite, man hatte kaum Sicht, aber wir waren auch eher darauf konzentriert die richtige Technik des Hochsteigens zu erlernen, vor allem von Spitzkehren in steilem Gelände. Auch das will geübt sein und es klappte auch von Kehre zu Kehre besser.
 

So nach ungefähr zwei Stunden auf etwa 2900m bei immer schlechter werdenden Verhältnissen entschloss sich unserer Bergführer, es für heute dabei bewenden zu lassen.
 

Also fertig machen für die Abfahrt.

Auch das will mal geübt sein, bei beissender Kälte und heftigem Wind die Felle wieder an die Plastikfolie kleben, ohne dass was weg fliegt :-)
 

So, und nun stand unsere erste Tiefschnee-Abfahrt an.
 

Für geübte Tourengänger: traumhafter Schnee, jungfräuliche Hänge...zwar wenig Sicht, aber unser Bergführer kam ob der Verhältnisse sehr ins Schwärmen.
 

Er fuhr los, wedelte elegant durch den Tiefschnee und produzierte genau solche Powder-Spuren, die hier bei Hikr auch immer auf den schönen Bildern zu bestaunen sind.
 

Ich danach als erster hinterher, dachte beim Losfahren dass das schon klappen wird und eine Sekunde später aber hey, das ist ganz schön steil, und schon beim zweiten Schwung lag oder vielmehr steckte ich im Tiefschnee :-))

Das passierte noch mehrmals, den anderen ausser einer Teilnehmerin auch.
 

Dadurch empfand ich die Abfahrt viel anstrengender  als den Aufstieg, stellte ich mir doch mehrmals die Frage, wie ich im hüfthohen Schnee denn wieder in die Bindung des sich gelösten Skis kommen sollte. Das war extrem streng :-)
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit gelangten wir wieder auf die Piste und fuhren ab zu unserem Hotel, das ich übrigens uneingeschränkt empfehlen kann.
 

Der Bergführer brachte uns dann noch den Umgang und das Lesen von Skitouren-Karten und dem Lawinenbulletin näher und wir verbrachten einen gemütlichen Abend.
 

Am nächsten Tag stand das Ginalshorn auf dem Programm.
 

Bei schönstem Wetter aber auch eiskalten Temperaturen fuhren wir wieder zum gleichen Ausgangspunkt wie am Vortag hoch, beim Ende des Skiliftes ein kurzes Stück ab zum P.2417 und fellten an. Das ging schon viel besser als gestern.
 

Es hatten schon zwei Tourengänger vor uns eine Spur gelegt, der Bergführer wählte teilweise eine etwas andere Route, teilweise blieb er in der Spur.
 

So gelangten wir durch das „Schwarzu Tälli“ auf den Gipfel des Ginalshorn, 3027m.
 

Der Aufstieg war wieder ein tolles Erlebnis, vor allem das Ankommen auf einem Grat und dann auch der kurze Schlussanstieg zum Gipfel.
 

Leider verschlechterte sich in der letzten halben Stunde mit jedem Höhenmeter die Sicht, so dass wir auf dem Gipfel keine Aussicht hatten. Aber wir waren oben.

Die Abfahrt (Abfellen klappte auch besser als gestern) war noch steiler als am Vortag.

Dementsprechend haben wir wieder einige Stürze produziert und kamen daher auch langsam voran.

Wenn nur das verflixte und mühsame Aufstehen nicht wäre...:-)

Kaputt von der Abfahrt, nicht vom Aufstieg, irgendwas stimmt nicht, oder? Aber riesigen Spass hat es gemacht.
 

Nach einem heissen Punsch in der Hütte beim „Unteren Sennturm“  machten wir noch Übungen mit dem LVS, das heisst vergraben und orten und ausgraben.
 

Am späten Nachmittag Abfahrt nach Unterbäch, mit der Gondel nach Raron und zurück nach Zürich.
 

 

Fazit: Ein super Wochenende, ein wirklich top organisierter Kurs mit nettem und versiertem Bergführer.

Ein sehr eindrückliches Erlebnis, jedoch müssen wir unbedingt unsere Tiefschnee-Fertigkeiten verbessern, damit auch die Abfahrt ein Genuss wird. Der Aufstieg ist und war es sowieso.

Bilder gibt es leider nur wenige und auch nur vom zweiten Tag.


Tourengänger: Pfaelzer, Steinlaus
Communities: Skitouren


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