Campo Tencia via Cresta Tre Corni (Extended)
Zwei Männer, ein Ziel: Der Campo Tencia sollte es an diesem traumhaften Wochenende sein. Die Hütte war rasch reserviert. Zwei Tage vor der Tour fragte mich TeamMoomin: "Welche Tour ich zum Campo Tencia im Kopf hätte". Für ein erstes Mal hatten wir zwei verschiedene Touren im Kopf, beide Touren über mehrere Gipfel. Die Lösung zu diesem Problem? Man baut alle Gipfel der beiden Touren in eine Tour - Campo Tencia via Cresta Tre Corni (Extended).
Am Samstag starteten wir auf dem Parkplatz am Fahrverbot der Alpstrasse bei der Polpiano Brücke. Auf der Alpstrasse wanderten wir gemütlich hinauf bis Sgnòi. Der Wanderweg verläuft durch wildromantische Lärchenwälder und Alpwiesen. Bei Sgnòi entschieden wir zur Alpe Morgirolo hinaufzuwandern. Auf dem Weg zur Alp zelebrierten wir dann auch unsere Mittagspause inmitten von Lärchen. Die Alpe Morgirolo besteht mehr oder weniger aus ein paar Gebäude-Ruinen. In der Nähe vom P.2166 machten wir eine weitere, kurze Trinkpause und genossen die Aussicht auf die morgige Monstertour.
Da der Nachmittag erst angebrochen war, entschieden wir uns für eine Zusatzschlaufe zum Lago Morghirolo, einem schönen Bergsee am Ende vom Tal. Auf dem Wanderweg gelangten wir anschliessend hinunter zur Capanna Campo Tencia, wo wir nach einem Aperitif das leckere Nachtessen genossen. Die Hütte ist historisch gesehen die erste Schutzhütte in den Tessiner Bergen. Heute ist sie vermutlich eher ein Zuhause für Instagrammer. Handy-Teleskope, Drohnen, laute Drum & Bass Musik sowie Gespräche & Diskussionen bis nach Mitternacht mit der Kombination von viel Alkohol dominierten bei unserem Besuch. Gerademal wir und ein anderes Duo bestiegen am Folgetag den Pizzo Campo Tencia.
Wir weckten uns um vier Uhr in der Nacht, kurz nachdem die letzten Stimmen verstummt waren. Nach einem kurzen Morgenessen wanderten wir im Licht der Stirnlampe hinauf Richtung Lago Morghirolo. Auf der Erhöhung, bevor der Wanderweg zum Bergsee hinunter führt, strebten wir weglos die Bocchetta di Morghirolo an. Ab P.2303 folgten wir gut sichtbaren blauen Punkten, welche uns durch den ganzen Tag begleitet haben. Ab dem steilen Aufstieg zur Bocchetta di Morghirolo befindet man sich durchgehend in Steinschlag gefährdetem Gelände - Helm auf! Auch unser Helm wurde auf der Tour traktiert.
Auf dem Sattel lohnt es sich den kurzen Aufstieg zum Pizzo di Morghirolo Südgipfel zu machen. Den Südgipfel erreicht man nach wenigen Minuten in gut gestuftem Gras. Von dort hat man eine Interessante Sicht auf die Gipfel der Tour. Zurück in der Bocchetta di Morghirolo steigt man den blauen Punkten entlang auf den Grat. Dank den blauen Punkten ist die Chance ziemlich gering, dass man falsch läuft. In den Schlüsselstellen sind meistens Stahlseile und / oder Eisenbügel verbaut. Trotzdem gibt es noch viele heikle Stellen, an welchen man sich nicht sichern kann. Die Länge der Tour setzt dann auch ein effizientes vorwärts gehen voraus.
Auf dem Grat trifft man auf die Gipfel Pizzo Canà, Tre Corni und Pizzo Croslina. Mehrere Erhebungen am Grat die nicht weniger schwierig zu besteigen sind haben keine Namen. Irgendwann habe ich dann auch aufgehört die Gipfel der Tour zu zählen. Dank den blauen Punkten kamen wir erst kurz vor dem Pizzo Croslina ins straucheln. Die Punkte führen dort zuerst entlang vom Gipfelaufbau Richtung Bocchetta di Croslina. Erst ungefähr in der Hälfte vom Nordwestgrat führen die Punkte über eine angenehme Rampe im 2. Schwierigkeitsgrad hinauf zum Grat, über diesen man dann den Gipfel erreicht. Nach einer kurzen Trink & Fotopause wanderten wir im steiler werdenden Gelände bewusst Richtung Bocchetta di Croslina. Die blauen Punkte leiten einem eher in Richtung Capanna Campo Tencia. Am Ende vom gestuften Gras findet man dort eine steile Rinne. In der Rinne stiegen wir auf den Südgrat, über welchen man auch hinunter kraxeln könnte. Wir haben uns dann aber effizienterweise an einem Fels zu einem Schneefeld seitlich abgeseilt, von wo wir zur Bocchetta di Croslina hinunter rutschen konnten.
In der Bocchetta di Croslina trafen wir dann auch auf die beiden anderen Berggänger von der Capanna Campo Tencia mit welchen wir uns am Vorabend ausgetauscht hatten. Sie waren bereits wieder im Abstieg über welchen sie aufgestiegen sind. Entlang der Markierungen erreichten wir anschliessend über gutes Blockgelände den grössten Tessiner Berg, welcher ganz im Kanton steht. Auf dem Pizzo Campo Tencia genossen wir eine längere Mittagsrast mit bestem Panorama.
Da wir noch zwei weitere Gipfel geplant hatten stiegen wir dem markierten Weg entlang zum Sella P.2973 hinunter. Der Aufstieg zum Pizzo Tenca ist angenehm zu begehen. Da der Pizzo Penca idealerweise in eine Tour mit dem Pizzo Forno eingebaut werden kann entschieden wir uns die Tour zu kürzen. Da wir die Rucksäcke auf dem Campo Tencia deponiert hatten mussten wir noch einmal einen letzten Gegenanstieg vollbringen. Wir rätzelten auf dem Campo Tencia noch über einen möglichen, direkten Abstieg über den Ghiacciaio Grande di Croslina - ein ganzer Einblick ist jedoch von der Tour nicht einsehbar und es hat doch einige steile Felsgürtel im Firn.
Über den Normalweg gelangten wir zur Capanna Campo Tencia zurück. Die Schlüsselstelle im Abstieg war definitiv die fragile Schneebrücke am grossen Wasserfall (Im Aufstieg der erste Wasserfall). Zurück in der Capanna Campo Tencia genossen wir einen Boxenstop mit einem leckeren Zwetschgenkuchen und kühlen Getränken, bevor es über das wildromantische Val Piumogna zurück zum Parkplatz ging.
Die Tour ist meine erste lange Tour dieser Saison. Die Tour hat schon seit langem in meiner Wunschliste geschlummert. Die Capanna Campo Tencia hatten wir nun das zweite Mal reserviert, das erste Mal wollte das Wetter nicht mitmachen. Meine top seriösen Begleiter "TeamMoomin" machten auch diesen Traum zur Realität. Wer die Lebensgeschichte von TeamMoomin kennt weiss, es klingt wie ein Märchen. Ärzte prognostizierten noch vor wenigen Jahren, dass er vermutlich nicht mehr in die Berge zurück kehren kann aufgrund von einem tragischen Arbeitsunfall. Es freut mich daher umso mehr, dich über die letzten Jahre begleiten zu dürfen, die Fortschritte zu sehen. Es freut mich meeega, mit dir diese Momente teilen zu dürfen. Du darfst meeega stolz auf dich sein! ...und freue mich bereits auf die nächste gemeinsame Tour!
Und einen Wunsch habe ich noch TeamMoomin! Ich möchte mit Euch zusammen auf eurem 300. 3000er stehen!
Am Samstag starteten wir auf dem Parkplatz am Fahrverbot der Alpstrasse bei der Polpiano Brücke. Auf der Alpstrasse wanderten wir gemütlich hinauf bis Sgnòi. Der Wanderweg verläuft durch wildromantische Lärchenwälder und Alpwiesen. Bei Sgnòi entschieden wir zur Alpe Morgirolo hinaufzuwandern. Auf dem Weg zur Alp zelebrierten wir dann auch unsere Mittagspause inmitten von Lärchen. Die Alpe Morgirolo besteht mehr oder weniger aus ein paar Gebäude-Ruinen. In der Nähe vom P.2166 machten wir eine weitere, kurze Trinkpause und genossen die Aussicht auf die morgige Monstertour.
Da der Nachmittag erst angebrochen war, entschieden wir uns für eine Zusatzschlaufe zum Lago Morghirolo, einem schönen Bergsee am Ende vom Tal. Auf dem Wanderweg gelangten wir anschliessend hinunter zur Capanna Campo Tencia, wo wir nach einem Aperitif das leckere Nachtessen genossen. Die Hütte ist historisch gesehen die erste Schutzhütte in den Tessiner Bergen. Heute ist sie vermutlich eher ein Zuhause für Instagrammer. Handy-Teleskope, Drohnen, laute Drum & Bass Musik sowie Gespräche & Diskussionen bis nach Mitternacht mit der Kombination von viel Alkohol dominierten bei unserem Besuch. Gerademal wir und ein anderes Duo bestiegen am Folgetag den Pizzo Campo Tencia.
Wir weckten uns um vier Uhr in der Nacht, kurz nachdem die letzten Stimmen verstummt waren. Nach einem kurzen Morgenessen wanderten wir im Licht der Stirnlampe hinauf Richtung Lago Morghirolo. Auf der Erhöhung, bevor der Wanderweg zum Bergsee hinunter führt, strebten wir weglos die Bocchetta di Morghirolo an. Ab P.2303 folgten wir gut sichtbaren blauen Punkten, welche uns durch den ganzen Tag begleitet haben. Ab dem steilen Aufstieg zur Bocchetta di Morghirolo befindet man sich durchgehend in Steinschlag gefährdetem Gelände - Helm auf! Auch unser Helm wurde auf der Tour traktiert.
Auf dem Sattel lohnt es sich den kurzen Aufstieg zum Pizzo di Morghirolo Südgipfel zu machen. Den Südgipfel erreicht man nach wenigen Minuten in gut gestuftem Gras. Von dort hat man eine Interessante Sicht auf die Gipfel der Tour. Zurück in der Bocchetta di Morghirolo steigt man den blauen Punkten entlang auf den Grat. Dank den blauen Punkten ist die Chance ziemlich gering, dass man falsch läuft. In den Schlüsselstellen sind meistens Stahlseile und / oder Eisenbügel verbaut. Trotzdem gibt es noch viele heikle Stellen, an welchen man sich nicht sichern kann. Die Länge der Tour setzt dann auch ein effizientes vorwärts gehen voraus.
Auf dem Grat trifft man auf die Gipfel Pizzo Canà, Tre Corni und Pizzo Croslina. Mehrere Erhebungen am Grat die nicht weniger schwierig zu besteigen sind haben keine Namen. Irgendwann habe ich dann auch aufgehört die Gipfel der Tour zu zählen. Dank den blauen Punkten kamen wir erst kurz vor dem Pizzo Croslina ins straucheln. Die Punkte führen dort zuerst entlang vom Gipfelaufbau Richtung Bocchetta di Croslina. Erst ungefähr in der Hälfte vom Nordwestgrat führen die Punkte über eine angenehme Rampe im 2. Schwierigkeitsgrad hinauf zum Grat, über diesen man dann den Gipfel erreicht. Nach einer kurzen Trink & Fotopause wanderten wir im steiler werdenden Gelände bewusst Richtung Bocchetta di Croslina. Die blauen Punkte leiten einem eher in Richtung Capanna Campo Tencia. Am Ende vom gestuften Gras findet man dort eine steile Rinne. In der Rinne stiegen wir auf den Südgrat, über welchen man auch hinunter kraxeln könnte. Wir haben uns dann aber effizienterweise an einem Fels zu einem Schneefeld seitlich abgeseilt, von wo wir zur Bocchetta di Croslina hinunter rutschen konnten.
In der Bocchetta di Croslina trafen wir dann auch auf die beiden anderen Berggänger von der Capanna Campo Tencia mit welchen wir uns am Vorabend ausgetauscht hatten. Sie waren bereits wieder im Abstieg über welchen sie aufgestiegen sind. Entlang der Markierungen erreichten wir anschliessend über gutes Blockgelände den grössten Tessiner Berg, welcher ganz im Kanton steht. Auf dem Pizzo Campo Tencia genossen wir eine längere Mittagsrast mit bestem Panorama.
Da wir noch zwei weitere Gipfel geplant hatten stiegen wir dem markierten Weg entlang zum Sella P.2973 hinunter. Der Aufstieg zum Pizzo Tenca ist angenehm zu begehen. Da der Pizzo Penca idealerweise in eine Tour mit dem Pizzo Forno eingebaut werden kann entschieden wir uns die Tour zu kürzen. Da wir die Rucksäcke auf dem Campo Tencia deponiert hatten mussten wir noch einmal einen letzten Gegenanstieg vollbringen. Wir rätzelten auf dem Campo Tencia noch über einen möglichen, direkten Abstieg über den Ghiacciaio Grande di Croslina - ein ganzer Einblick ist jedoch von der Tour nicht einsehbar und es hat doch einige steile Felsgürtel im Firn.
Über den Normalweg gelangten wir zur Capanna Campo Tencia zurück. Die Schlüsselstelle im Abstieg war definitiv die fragile Schneebrücke am grossen Wasserfall (Im Aufstieg der erste Wasserfall). Zurück in der Capanna Campo Tencia genossen wir einen Boxenstop mit einem leckeren Zwetschgenkuchen und kühlen Getränken, bevor es über das wildromantische Val Piumogna zurück zum Parkplatz ging.
Die Tour ist meine erste lange Tour dieser Saison. Die Tour hat schon seit langem in meiner Wunschliste geschlummert. Die Capanna Campo Tencia hatten wir nun das zweite Mal reserviert, das erste Mal wollte das Wetter nicht mitmachen. Meine top seriösen Begleiter "TeamMoomin" machten auch diesen Traum zur Realität. Wer die Lebensgeschichte von TeamMoomin kennt weiss, es klingt wie ein Märchen. Ärzte prognostizierten noch vor wenigen Jahren, dass er vermutlich nicht mehr in die Berge zurück kehren kann aufgrund von einem tragischen Arbeitsunfall. Es freut mich daher umso mehr, dich über die letzten Jahre begleiten zu dürfen, die Fortschritte zu sehen. Es freut mich meeega, mit dir diese Momente teilen zu dürfen. Du darfst meeega stolz auf dich sein! ...und freue mich bereits auf die nächste gemeinsame Tour!
Und einen Wunsch habe ich noch TeamMoomin! Ich möchte mit Euch zusammen auf eurem 300. 3000er stehen!
Hike partners:
TeamMoomin,
ᴅinu


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