Erkundungen zwischen Talwächter und Honigstein
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Keiner hatte heute tagsüber Zeit zum Klettern. Deshalb zog ich kurzerhand allein los. Wollte gern die Nordwand vom Talwächter in Rathen sehen, wo ich vor Jahren meinen einzigen Vorstiegssturz erlebte. Außerdem schaute ich in meine Böhme Karte und bei teufelsturm.de nach möglichen Gipfeln, die ich dort in der Nähe allein erklimmen könnte. Kletterausrüstung für mögliches Ropesolo und jedenfalls zum Abseilen nehme ich mit.
Da die S-Bahn sich etwas verspätetete, fuhr gerade die Fähre in Rathen vor meiner Nase weg. Nach einer knappen halben Stunde folgte die Überfahrt und dann dürfte ich endlich durchstarten. In zügigem Gehtempo gehe ich also hinein über den breiten Touristenweg bis zum Amselsee. Dort geht's rechts üner die Brücke an der Staustufe und jenseits kurz über einen Wurzelweg. Nach kaum 300m zweigt rechts ein Kletterzustieg (Markierung weiß mit schwarzem Dreieck, unscheinbar) ab. Den nehme ich aufwärts durch den Wald. Häufig liegen hier Baumstemme auf dem Weg herum und manchmal erkennt man vor lauter Grünzeug kaum den Weg. Rechts haltend zweigt nochmal ein kleiner Anstieg ab, der oben am Talwächter durch ein Felsenfenster jenseits wieder hinab führt (kurze Leiterstelle). Ich gehe aber nur bis zum Felsenfenster und erkunde den Talwächter an der Ost- und Nordostseite.
Die Nordwand sollte genau rechts gegenüber liegen. So wichtig ist mir das auch wieder nicht, dass ich Einblick in die Nordwand erlangen. Deshalb kraxel ich nur kurz ein wenig herum und begebe mich dann wieder etwas hinab, um den Zugang zu den Feldsteinen und den Honigsteinen zu finden. Auf dem Weg liegt noch der unscheinbare Lithostein, dessen Abseile und Gipfelbuch ich aber oberhalb vom Fuß der Feldsteine erkenne. Also suche ich den Zugang und gerate auf einen arg zugewucherten Zustiegswege durch Farn und Dornengestrüpp. Doch am Lethostein selber sehe ich gleich den kurzen und gängigen Alten Weg (IV). Ich lese nochmal nach und gleiche mit der Beschreibung ab, um wirklich sicher zu sein, dass ich hier richtig bin.
Schließlich binde ich mir das Seil um und steige in den gut griffigen steilen Weg ein. Nach wenigen Klet spannenden Zügen ist der Spaß schon wieder vorbei. Von der Abseile gehe ich noch zum Gipfelbuch. Runter geht's flott per Abseile. Diese Route wäre ich nur in höchster Not abgestiegen und hätte dabei trotz der geringen Gesamthöhe wahrscheinlich ordentlich Schiss gehabt. So bin ich nun froh um mein Seil, wenn es auch etwas lang erscheint mit 50m.
Danach steige ich wieder auf dem überwucherten Weg etwas hinab und rechts hinüber und hinauf zum Honigsteinkopf. Dort prüfe ich nicht nochmal online, ob es richtig ist, weil der Anstieg nur I ist. Ich sehe den mutmaßlichen Alten Weg, der zunächst eher wie ein Wanderweg anmutet. Also lasse ich Zustigesschuhe und Rucksack dran und kletter bis kurz vor den Gipfel. Die letzten 10m sind nun steil und ausgesetzt, doch ich sehe oben die Abseile und klettere deshalb langsam weiter. Oben geht der Wind. Mittagspause. Danach seile ich den oberen Teil wieder ab und eile zügig hinunter, viele Baumstämme übersteigend zum Amselsee. Auch den breiten Steinpfad schlängle ich mich durch die vielen Besucher zurück zur Fähre und erwische gerade noch die, die mir zeitlich am besten passt.
Da ich noch einen Termin habe, bleibt mir viel weniger Zeit hier, als mir lieb gewesen wäre. Dennoch hat sich der kleine Ausflug sehr gelohnt. Gerade die Aussicht vom Honigsteinkopf ist besonders beeindruckend.
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alpensucht
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