Trans Swiss Trail: Andermatt – Passo San Gottardo - Airolo (Etappen 23 und 24/32)
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Tourdatum: 8.6.2025 | 21,5 km | 5:26 h | ▲808 m | ▼1.102 m | T3 (SAC-Skala)
Eigentlich sind es zwei Etappen, da aber der Bus vom Gotthardpass erst ab 20. Juni fährt, fasse ich die Etappen zusammen und laufe gleich nach Airolo. Meine dritte Durchquerung der Schweiz nach dem Alpenpanoramaweg und der Via Alpina.
Um 10 Uhr kann ich meine Wanderung bei noch trübem Wetter in Andermatt beginnen. Teilweise hängt der Nebel noch sehr tief und der Himmel ist grau. Nachdem ich den Ort verlassen habe durchquere ich freies Gelände und etwas später führt mein Weg am Golfplatz vorbei. Da ich nur einen Golfer gesehen habe, brauche ich vor fehlgeschlagenen Bällen keine Angst haben. Diese Erfahrung habe ich schon einmal gemacht und kann gern darauf verzichten.
Der Wanderweg führt meist am Ufer der Reuss entlang, nur bei den Golf Greens muss man einen weiteren Umweg in Kauf nehmen. Bald schon ist Hospental erreicht, ein Ort, der meist durch seine Burg ins Auge fällt. Hier überquere ich die Reuss und folge nun weiter der Gotthardreuss. Der Wanderweg steigt nun merklich an, während sich unten im Tal die Autos durch den Ort quälen, vor dem Gotthardportal hat sich auch heute ein Stau gebildet, der schon kurz nach Altdorf begann.
Immer entlang der Gotthardreuss geht es aufwärts. Das viele Wasser übertönt den Krach der Automobile und Motorräder, trotzdem, schön ist das nicht. Die nun folgenden Freiflächen Gamsboden und Blumenhüttenbode machen das Wandern recht angenehm, auch wenn ein kühler Wind weht. Schneefelder sind weit entfernt an den Hängen der Berge.
Bei Mätteli kommt man dann der Straße recht nahe, die sich aber dann bis Brigghubel wieder entfernt. Je höher ich komme, desto nasser werden die Wege. Der geschmolzene Schnee sucht sich als Wasser nun seinen Weg über die Wanderwege. Häufig sind auch breitere Wasserstellen zu überwinden. Und auch die Schneefelder bedecken noch zum Teil den Wanderweg, an einer Stelle muss man schon sehr schlank sein, um durch die Randkluft zum Felsen zu kommen.
Beim letzten Aufstieg zum Passo San Gottardo nutze ich dann die Straße, da am Wanderweg doch noch mehrere Schneefelder liegen. Und dann habe ich die offizielle Passhöhe erreicht und blicke auf den Trubel, der sich vor mir ausbreitet. Es herrscht schon Hochbetrieb am Lago della Piazza. Die Saison hat begonnen, Parkplätze sind Mangelware. Für mein Mittagspicknick finde ich abseits noch einen respektablen Platz, allerdings nach dem Motto, bloß schnell weg.
Hier beginnt nun die nächste Etappe des Trans Swiss Trail hinunter nach Airolo. Wegen fehlender ÖV Verbindung habe ich mich entschlossen, sie gleich dranzuhängen und somit das Projekt Trans Swiss Trail abzuschließen.
Anfangs ist es eine sehr angenehme Wanderung, die Wege trocken und der Abstieg nicht ganz zu steil. Das änderte sich aber schnell. Das Gelände wird steiler, der Wanderweg kürzt die Serpentinen der Tremola ab. Die Wege sind mehr Wasser- als Wanderwege. Zweimal rutsche ich aus und es schlägt mich der Länge nach hin.
So geht das bis P 1837. Dort beginnt ein extrem steiler Abschnitt und schon am Anfang steht das Wasser. Deshalb entscheide ich mich aus Sicherheitsgründen über die Tremola zu wandern und den vielen Fahrradfahrern zuzuschauen, wie sich hier rauf quälen.
Auch die/der Foss, der ich nun folge trägt unendlich viel Wasser zu Tal. Bei Ponte di Mezzo verläuft dann der Wanderweg offiziell über die Tremola ungefähr bis P 1687. Dann heißt es wieder weg von der Straße auf einen Nebenweg. Und dann verpasse ich einen Abzweig, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es hier abwärtsgeht. Kurze Zeit später bemerke ich meinen Irrtum und kehre um, bis ich die kaum sichtbare Markierung sehen.
Um auf den nun folgenden Abschnitt muss ich noch ein paar Kühen ausweichen, die es sich auf dem Wanderweg bequem gemacht haben.
Beim Viadotto sulla Föss treffe ich wieder auf die Straße und dort hält ein freundlicher Herr, der mich in seinem Cabrio mitnehmen will. Unter normalen Umständen ja, aber heute nein, will ich den Trans Swiss Trail ordentlich beenden.
Bei Punta sulla Föss quere ich erneut die Straße, dann geht es in östliche Richtung abwärts. Jetzt paart sich das Wasser mit brusthohem Grün und somit verschwinde ich fast in der Botanik. Die Wanderung hält aber auch alles heute bereit.
Bei P 1358 folge ich noch der Straßenkurve um dann durch den Wald auf einem schmalen Pfad nach Airolo abzusteigen. In dem hohen Gras sind viele Stolpersteine kaum zu erkennen, also noch einmal Vorsicht.
In Airolo folge ich dann der offiziellen Beschilderung zum Bahnhof, die von dem markierten Weg in der Karte abweicht. Das Timing hätte nicht besser sein könne. Um 16:50 Uhr erreiche ich den Bahnhof, mein Zug nach Olten fährt um 16:57 Uhr. Leider muss ich wegen der Bauarbeiten zwischen Olten und Basel in den IC umsteigen, der heute mal wieder „überfüllt“ ist.
Damit ist auch die letzte Etappe des Trans Swiss Trail erfolgreich abgeschlossen. Auf zu neuen Projekten.
Alle Bilder im Video: https://www.youtube.com/watch?v=6ER4yY15HGg

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