Le Moulin / Sark Mill (110m), höchster Punkt von Guernsey


Published by Linard03 , 9 May 2025, 06h43.

Region: World » Channel Islands » Guernsey
Date of the hike:12 April 2025
Hiking grading: T1 - Valley hike
Waypoints:
Geo-Tags: GB 
Time: 5:00
Height gain: 250 m 820 ft.
Height loss: 250 m 820 ft.
Route:Creux Harbour – The Mill – La Coupée – Silver Mine Ruins – Venus Pool – Adonis Pool – La Sablonnerie – Caragh Chocolates – Pilcher Monument – La Seigneurie – Window in the Rock – Rue du Fort – Creux Harbour
Access to start point:per Fähre von St. Pieter Port (Guernsey)

Die Kanalinseln wollte ich schon immer mal besuchen und offensichtlich sind diese auf Hikr bislang kaum beschrieben worden. Deshalb an dieser Stelle ein paar allgemeine Bemerkungen.

Die Kanalinseln sind weder ein Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie, sondern als Kronbesitzungen (crown dependency) direkt der britischen Krone (in ihrer Funktion als Herzöge der Normandie) unterstellt (Suzeränität). Diesen Sonderstatus hat ansonsten nur noch die Isle of Man. © Wikipedia

Es gibt zwar sieben bewohnte Inseln, aber politisch unterscheidet man lediglich die beiden Hauptinseln Guernsey und Jersey. Geschichtlich bedingt sind viele Strassen- und Flurnamen Französisch, denn Englisch wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebräuchlich.

Die Kanalinseln gelten heute noch als Steueroasen und haben sogar jeweils eigene Währungen (Guernsey Pound & Jersey Pound); wobei heute sowieso alles per Karte bezahlt wird; Bargeld haben wir nie gesehen und auch nie benötigt …

Am 9. Mai (also heute) wird jeweils der «Liberation Day» (Kapitulation der Deutschen Wehrmacht und Befreiung der Kanalinseln) gefeiert; dieses Jahr jährt sich das Ereignis zum 80. Mal. Ehemaliger Bunker sind auch heute noch überall zu sehen.

Die Insel Sark ist ein Teil der Vogtei Guernsey (bailiwick Guernsey) und besteht aus der Nordinsel (Big Sark) und der Südinsel (Little Sark), verbunden durch eine schmale Landenge (ein sog. Isthmus, hier «La Coupée» genannt). Sie ist denn auch das bekannteste Fotomotiv der Insel.

Die Insel kann nur per Fähre erreicht werden und ist autofrei. Es existieren lediglich Traktoren, wobei diese auch (eher unnötigerweise) für den Touristentransport (vom Hafen ins Dorf hinauf) eingesetzt werden. Jedenfalls kann man die Insel entweder zu Fuss, per Mietvelo oder teilweise auch per Pferdekutsche erkunden.

Da die Topographie der Kanalinseln überschaubar ist, sind die Touren grundsätzlich als T1 zu bewerten. Die Anreise hingegen ist (zumindest ausserhalb der Hochsaison) eher ein «T6». …

Nach intensivem Studium der Anreisemöglichkeiten entschieden wir uns für den Flug via London und Jersey, um nach Guernsey zu gelangen. Wobei das Risiko bestand, dass bei einer Verspätung der Guernsey-Flug verpasst werden könnte und somit unsere Planung futsch gewesen wäre … Dies traf jedoch nicht ein und alles ging auf wie geplant.

Highpoint von Guernsey
Im Hafen von Guernsey (St. Pieter Port) nahmen wir die 9 Uhr-Fähre und gelangten in ca. 50 Min. Fahrt zur Insel Sark. Und auf ebendieser Fahrt wurden wir auch schon mit DEM Highlight des Tages beglückt: plötzlich begleiteten uns mehrere Delphine; was für ein schöner Anblick! Auch wenn der Fotoapparat nicht zur Hand war; diese Augenblicke bleiben für die Ewigkeit.

Wie bereits eingangs erwähnt: der Weg vom Sark-Hafen (Creux Harbour) hinauf in das Dorf ist relativ steil, aber problemlos in ca. 15 Min. zu bewältigen. Trotzdem liessen sich 95% der Personen, welche auf der Fähre waren, per Traktor hinaufchauffieren … Wir wollten jedoch den Highpoint «by fair means» erreichen … ;-)).

Das Dorf oder vielmehr Siedlung hat keinen eigenen Namen; besteht aus einer Ansammlung von Häusern, Kirche, Schule, etc. Man durchschreitet «The Avenue» (als ob es die einzige Strasse wäre) und nach weiteren ca. 5 Min. erreichten wir denn auch bereits The Mill, eine ehemalige Mühle. Sie wurde sinnigerweise auf dem höchsten Punkt der Insel errichtet und markiert somit auch den höchsten Punkt von Guernsey. Die Höhenangaben schwanken je nach Quelle von 109m, 110m bis 114m.

Weiter ging’s nun Richtung Süden. Wir sind (vorläufig) die einzigen, welche unterwegs sind. Es ist herrlich ruhig, wir sahen lediglich ein paar Einheimische auf ihren Fahrrädern. Bald schon erreichten wir die Landenge La Coupée, welche Big Sark mit Little Sark verbindet. Tatsächlich ein spektakulärer Anblick, v.a. auch die Tiefblicke auf beiden Seiten.

Von den Silberminen-Ruinen sieht man nicht allzu viel; wir wanderten weiter und gelangten so zum südlichsten Punkt der Insel, wo sich der sog. Venus Pool befindet. Allerdings sahen wir kaum etwas von einem Pool, was wohl an der Ebbe lag.

Auf schönen Pfaden inmitten von Ginsterbüschen wanderten wir weiter und befanden uns nun hoch über dem Adonis Pool. Dieser sah nun eher nach einem Pool aus … Plötzlich sahen wir uns einer Herde Kühe gegenüber, welche vermutlich ein offenes Gatter passiert hatten und nun in Einerkolonne dem Wanderweg entlang liefen …

Auf dem Rückweg war eine Verpflegungspause angesagt. Am Wegesrand liegt die Caragh Chocolates, ein kleines Café mit eigener Schokoladen-Manufaktur. Im kleinen Laden erhält man allerlei Köstlichkeiten; feinste Pralinés, Muffins, etc. Wir genossen unseren unsere Kaffeepause im schönen Garten.

Nächster Stopp war beim Pilcher Monument, welches allerdings nichts mit Rosamunde Pilcher zu tun hat … Vielmehr hat hier eine Witwe 1868 ein riesiges Monument für die 5 Personen errichtet, welche auf ihrer versuchten Überfahrt nach Guernsey ertrunken sind.

Weiter gings nach Norden zum stattlichen Herrenhaus La Seigneurie; erbaut im Jahre 1675. Hier residierten die Feudalherren von Sark. Der dazu gehörende Garten ist eine Augenweide und lädt zum Verweilen ein.

Die letzte Station unserer Insel-Umrundung führte uns zum sog. Window in the rock. Ein schmaler Pfad brachte uns hinunter zur Küstennähe. Diverse Warnschilder «Danger ahead» & «hold on to children» machten neugierig, was da kommen mag. Das (künstliche) Felsenfenster sollte man tatsächlich mit Vorsicht betreten, denn am Ende des kurzen Tunnels geht’s einfach senkrecht zur Küste hinunter; ohne Sicherung mittels Geländer o.ä. – eher fahrlässig; trotz der Warnschilder …

Jedenfalls sieht man von hier aus auch noch ein natürliches Felsenfenster. Das künstliche Felsen-Fenster wurde übrigens von Mr. Collings (damals Seigneur von Sark) um ca. 1860 herausgehauen, um Touristen anzulocken … Jedenfalls kamen in den 1870er Jahren bereits ca. 5000 Besucher pro Jahr auf die Insel.

Die nördlichste Spitze der Insel (L’Eperquerie) liessen wir aus, wir wanderten nun zurück in das Dorf und schliesslich zurück zum Hafen. Nach der Rückfahrt per Fähre liessen wir den Abend in einem gemütlichen Restaurant in St. Pieter Port ausklingen.

Fazit:
die Insel Sark ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. Zu Fuss kann man sicher mehr anschauen als per Fahrrad. Da die Fähre nur 2x pro Tag ablegt, machte es für uns Sinn, am Morgen die Hinfahrt zu buchen und am Abend die Rückfahrt.

Bemerkungen:
der höchste Punkt der Insel Guernsey selbst soll sich angeblich am Flughafen befinden und wird mit 107m angegeben; somit unwesentlich niedriger als derjenige auf der Insel Sark. Aus Jux stellten wir uns auf den Hügel vor dem Flughafen-Terminal, welcher diesen Punkt markieren soll … ;-)

Hike partners: Linard03


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