WIEDERSBERGERHORN und Trabanten – Vol. 1
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Wieder mal ein Kombinationsbericht von mir: WIEDERSBERGERHORN komplett im Aufstieg und Seilbahntalfahrt (Eckdaten der Dauer und Aufstiegshöhenmeter im Tourenkopf) sowie die Chaos-Tour zu zweit mit dem Besuch des LODERSTEINs acht Tage später (5:45 Stunden inklusive Pausen und 700 bzw. 800 Höhenmetern)
Nach dem Abmarsch um 0617 war ich bei der Brücke im Zuge des Verlassens der Hauptstraße nicht zufrieden mit den Wegweisern, welche die Asphaltstraße hinauf zeigen. Somit wurde sich die Erkundung der Sackgasse gegönnt. Danach etwas widerwillig doch die Straße hinauf, der erste Wegweiser zeigte die Option zur Talstation hinab, die Straße ist der Kinderwagenweg. Bei der Bergbahn, wo die zweite Möglichkeit der Bachüberwindung gegeben ist, könnte man zwar jederzeit durchgehen, aber da es am Vortag geregnet hatte, wollte ich nicht gleich am Anfang meine Rauleder-Schuhe dem nassem Gras aussetzen. Weitere Hintergedanken in Bezug auf die Asphalt-Route gab es auch.
Es wurde keine Karte mitgeführt, nur der Wanderführer, was sich als mangelhaft herausgestellt hat. Markierungen sind spärlich, von Wanderweg 10 habe ich nix auf den Wegweisern gelesen – zwei Karten wären relevant: BEV und MAYR XL Edition.
4 Stunden waren zum Gipfel angegeben, bevor man nach dem Asphalt bei einem Haus mit Gemälde und Holzbrunnen von 2022 auf den grasigen Wanderweg traf. Bei einer Kreuzung fand sich keine Richtungsangabe – links hinauf war falsch und endete am Zaun, aber wer geht atypisch rechts bergab? Jetzt weiß ich es.
In einer Kurve zweigte ein Jägersteiglein ab, welches ich mir gemerkt und zwei Fotos als Gedächtnisstütze geschossen hatte. Man trifft später wieder auf Asphaltstraße und kann diese bei einem Gebäude wieder verlassen. Es ginge steil links hinauf, aber da ich keinen Hinweis gesehen habe, probierte ich es dann später flacher links. Dies würde ich auch in Zukunft so machen, denn steil geht es bald danach mal am Waldrand hinauf.
Neu für mich waren die Blanko-Wegweiserschilder, zwei sind mir untergekommen. Bei einer Kreuzung gibt es Markierungen – der für Fahrzeuge bessere Fahrweg wird auf einer Fahrpiste verlassen. Diese Fahrpiste gabelt sich mit einem Waldweg, markiert sind beide Routen – später kommen sie wieder zusammen.
Die Mittelstation hat eine Seehöhe von 1350 m, die Bergstation 1850 m. Das ehemalige Gasthaus ALMHOF vis-a-vis ist privat (mit Kreide am Schild geschrieben).
Nach der Mittelstation ging es an mit Zaun geschütztem Kreuz inklusive Bank vorbei bis zu einer Kreuzung, links Teichweg, rechts Kohlgrubenalm und Luderstein. Nach der Entscheidung für rechts gab es eine erneute Wahl zwischen Bergstation und den beiden zuvor genannten Zielen. In weiterer Folge wurde leider eine längere Querung nach Osten absolviert – feucht und matschig, weil von Kühen zertreten. Ich gelangte zu einer Kreuzung mit einem Felsblock und großen roten Pfeil, der die Abstiegsroute am Teichweg anzeigte. Gelbe Wegweiser waren dort auch platziert. Beim weiteren Aufstieg gab es mal eine vermeintlich abzweigende Route, aber keinen dritten Wegweiser in diese Richtung. Beim Fotografieren kamen von oben Kühe, die erste vermittelte durch ihr Bewegungsverhalten den Eindruck, sie wolle mich eventuell angreifen. Bei der weiteren langen Schleife gab es noch eine Kreuzung mit Wegweisern, Kreuz hatte ich allerdings keines gesehen. Beim Weg nach Westen wurde von oben immer wieder geschaut, ob es noch eine andere kürzere Route gäbe, es sah dann auch ganz so aus. Eine Abzweigung, die wohl eine Sackgasse darstellt, wurde passiert und kurz vor dem Erreichen des Restaurants Hornboden gab es die beschilderte Abzweigung mit dem Steig. Dieser soll sich mal von oben angeschaut werden. Am Wegweiser in die Richtung, aus der ich gekommen war, ist explizit das Wetterkreuz abgegeben.
Statt wie bisher immer am Weg bis zur Gabelung des Panoramawegs zu bleiben, entschied ich mich dafür die Straße der Mountainbikefahrer einige Höhenmeter bergab zu gehen und dann mal über eine Elektrozaunschnur zu steigen. Bei einem Steinhaufen war auch ein kleiner Holztrog mit Salz-Leckstein dabei, nach wenigen Metern bergauf wäre es am Zaun entlang wieder hinab zum Almgebäude gegangen. Bergauf schien ein Steiglein abzuzweigen, das sah ich mir an und wurde nicht enttäuscht. An der Geländekante mit nachjustierbarem Schutzzaun entlang kam ich durch prächtige Almrosen zum Panoramaweg. Es war auf dem Rundwanderweg bereits zu erkennen, dass es zuzog. Die erste Abzweigung zum Wiedersberger Horn (25 min am WW) wurde genommen, die ersten Regentropfen gab es bei diesem Aufstieg knapp vor dem Gipfel. Auch zwei Personen einer Gruppe vor mir hatten sich für die Route entschieden. Beim Kreuz wurde schnell etwas getrunken, Regenschutz angezogen und flott weitergegangen. Der Regen ließ zwar bald nach und die Bänke blieben relativ trocken, bei einem schönen Pausenplatz wurde aber dennoch weitergegangen. Bei einer Steilstufe gab es eine Seilversicherung – sie war wegen der Nässe und einer von irgendwem zurückgelassenen Getränkeflasche (25 Cent Pfand) in der Hand aber gar nicht so einfach (eigentlich T3, was ich aber nicht berücksichtigen konnte im Tourenkopf – freie Hände und es bleibt T2). Die richtige Pause mit Gebäckverzehr erfolgte bei einem Tisch mit beiderseits verbundenen Bänken, ein toller Platz. Diese Infrastruktur hatte ich allein für mich, zur Bergstation war es dann nicht mehr weit.
Zu den Höhenmetern:
Laut Wanderführer befindet sich die Talstation auf 825 m (die Zahl 822 ist in den BEV-Karten zu lesen). Durch Auf und Ab am Panoramaweg sowie der speziellen Route gleich nach der Bergstation werden es wohl 1325 Aufstiegs-Hm sein.
Bei der Nachbetrachtung auf den 2020er BEV-Karten Kundl und Fügen stellen sich für mich die Geländegegebenheiten so dar, dass an der untersten Kreuzung mit den Wegweisern Kinderwagenweg und Talstation-Gondelbahn 20 min der Weg am unteren Stadel vorbei der einzige ist, die Abzweigung von der Straße weiter oben und der Weg am oberen Stadel vorbei soll laut Karte enden.
ERGÄNZUNGSTOUR zu zweit mit Besuch des LODERSTEINs am 04.07.24 – dabei wurde zur Mittelstation gefahren und von dieser auch wieder hinab.
Statt wie geplant den Teichweg hinab, Angabe am ersten und späteren WW 1:30 wurde auf Wunsch meines Freundes via Steig (50 min am WW) gegangen. Dabei wurde die fehlende Lücke von vor acht Tagen geschlossen. Ein Markierungsmangel im wiesigen Gelände leitete mich im Juni zu weit in die falsche Richtung, das den Umweg ergab. Nichtsdestotrotz soll mal von oben dem einen oder anderen Teichweg-Wegweiser gefolgt werden, dann bestätigt sich der Verdacht der Cow-Jump-Down-Trasse oder es wird eine andere unbekannte Route begangen.
Aber der Reihe nach: den Wegweisern zu Kohlgrubenalm und LODERSTEIN wurde gefolgt, der Brunnen bei der Alm gefiel uns. Die Karten hatte ich meinem Freund in den Rucksack gepackt und als es nach der Kohlgrubenalm in einer Kehre eigentlich richtig gewesen wäre, die Fahrpiste zu verlassen (wie daheim angeschaut) und der unscheinbareren Route zu folgen, hätte ich sicherheitshalber noch mal in eine Karte schauen wollen. Darauf hatte mein Freund aber keine Lust und schnell einigten wir uns darauf, auf der Zufahrt zum Hochstand zu bleiben. Ich meinte noch, dass oft von Hochständen ein Jägersteiglein abgeht und solche nicht in den Karten wären. Bei der waidmännischen Infrastruktur mussten wir aber zur Kenntnis nehmen, dass es keinen Pfad gab. Die 30 Höhenmeter wieder herschenken und zur Kreuzung zurückzugehen kam für meinen Freund abermals nicht in Frage, somit mühten wir uns durch eine Menge Moosbeerstauden und mannshohen Farn steil hinauf. Spaß hat das aber keinen gemacht und für meinen Freund war es sicher belastender als für mich. Am meisten ärgerte mich, dass ich fast ganz oben in einen mit Wasser gefüllten Kuhtritt stieg – zwar nicht gut zu erkennen, aber mit mehr Achtsamkeit doch vermeidbar meiner Einschätzung nach. Ein so kleines Gipfelkreuz wie jenes am LODERSTEIN hatte ich noch nie zuvor bei einem ausgeschilderten Ziel und roter Wanderwegroute in den Karten gesehen. Putzig!
Unterwegs zum Panoramaweg mussten dann einige gatschige Stellen in Kauf genommen werden, bei der Hornalm gönnte ich mir einen kalten Radler. Trotz einer kleinen Jausenpause am Nebengipfel auf 1830 m und weiterer Verpflegung im Rucksack entschied sich mein Freund für eine Wurst, die ihm zwar gut schmeckte, aber eigentlich zu viel war und ihm nach seiner eigenen Aussage im Magen lag. Als er das Gipfelkreuz des WIEDERSBERGERHORNs sah, meinte er, das sei ja zum Greifen nah, da müsse er doch noch rauf. Trotz seines vollen Bauchs war er schnell, ich sparte mir fast den ganzen Aufstieg und machte es mir erstmal auf der Bank in der Nähe der Fahne bequem. Später erfolgtem dann doch noch einige Höhenmeter hinauf, um ihm etwas entgegenzugehen.
Nach dem Stück am ostseitigen Panoramaweg wäre mein Freund zwar schon gerne bei der Bergstation in die Gondel gestiegen, aber der schon vor der Tour vereinbarte Abstieg zur Mittelstation wurde dann doch absolviert – siehe erster Absatz dieser Unternehmung. 5:45 waren wir unterwegs, die 700 Höhenmeter wurden von mir, wenn überhaupt, nur geringfügig überschritten. Mein Freund kann 800 für sich reklamieren.
Den kürzesten Aufstieg zum WIEDERSBERGERHORN ab der Hornalm und den Abstieg am Westgrat hob ich mir für eine andere Gelegenheit auf.
LODERSTEIN oder LUDERSTEIN?
Auf den Wegweisern und im ROTHER Wanderführer steht LODERSTEIN, in den Karten (BEV 2020 und einer älteren KOMPASS Nummer 28 Vorderes Zillertal – Rofan – Wildschönau, 1:50.000) ist LUDERSTEIN zu lesen. Der im Wanderführer verwendete Kartenausschnitt von Freytag & Berndt zeigt ebenfalls den Schriftzug mit U. Dabei wird explizit auf diese Buchstabendiskrepanz im Text hingewiesen. Die MAYR XL Nummer 428 hat als einzige LODERSTEIN abgedruckt – meine Ausgabe dieses KOMPASS-Verlag-Druckwerks ist von 2019.

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