Abbruch Kugelzipf und Kompensations-Kraxeln am Adlerspitz


Published by Schubi , 5 September 2024, 12h39.

Region: World » Austria » Nördliche Ostalpen » Salzkammergut-Berge
Date of the hike:29 August 2024
Hiking grading: T5- - Challenging High-level Alpine hike
Climbing grading: I (UIAA Grading System)
Waypoints:
Geo-Tags: A 
Height gain: 792 m 2598 ft.
Height loss: 792 m 2598 ft.
Route:8,7 km
Access to start point:Wanderparkplatz Steinbach-Kaisigen
Access to end point:s.o.

Das jährliche Familientreffen in Salzburg-Nähe bietet wieder Möglichkeit, ein paar Bergtouren zu machen. Zum zweiten Mal weilen wir am Attersee und unser Zimmer schaut rüber zum nordwestlichen Beginn des Höllengebirges. Darin befindet sich, neben der im letzten Jahr besuchten *Brennerin, noch einige ähnliche hohe Gipfel und Gupfen wie zB der heuer bestiegene *Brunnkogel oder eben der Kugelzipf. Sein Zipf ist recht markant vom Zimmerbalkon zu erblicken, sowie auch sein Westgrat, der unterhalb in den Türmen der Adlerspitzen endet. Genau dieser Westgrat-Zustieg auf den Kugelspitz reizte mich und ich fand hilfreiche Infos auf gipfeltreffen.at. Am Grat habe ich jedoch, an einer mir nicht ganz geheuren Stelle, abgebrochen.

Für Abbrüche aufgrund ungutem Gefühls haben Folk Implosion Gravity Decides geschrieben, und also ist dies der Berichts-Soundtrack.


Start vom Wanderparkplatz Steinbach-Kaisigen, südostwärts hoch und waldig gen Auboden (Weg 822/6). An der Verzweigung dahinter auf Weg 6 geblieben und darauf recht eben, weiterhin waldig nordostwärts bis Wanderweg 823 (er führt zum Hochleckenhaus) erreicht ist. Auf ihm ostwärts steil herauf. Bei Niedere Rast mal den kleinen Fels erkraxelt für die schöne Aussicht. Dann auf dem Steig weiter herauf, und zwar bis 1160 m.

Dort zweigt in einer Rechtskurve eineTrittspur in die Botanik ab. Durch zwei Schotterinnen rüber zur Südwand der Adlerspitzen. Im Sattel rechts oberhalb davon wenden sich die Trittspuren (es gibt auch rote Markierungen) nach Osten und steil herauf geht's weiter, meist am Fuß entlang von diversen Aufschwüngen des hier beginnenden Kugelzipf-Westgrats. Rutschiger Schotter würzt den Aufstieg durch ein uriges Terrain, hier und da braucht man die Hände. Circa auf der Hälfte des Grats gelange ich an einen Aufschwung. Er muss an seiner südlichen Nasenkante umkraxelt werden, ausgesetzt und über schmale Tritte im angeschrägten Fels. Ich überlege sehr lange, merke aber, dass der Kopf nicht frei ist und ich kein gutes Bauchgefühl habe. Außerdem bin ich alleine unterwegs. Ich setze mich hin. Nach langem Grübeln entscheide ich, abzubrechen.

Säuerlich gestimmt wieder herab, und zwar bis zum Sattel, zu dem hin der Kugelzipf-Westgrat in den Adlerspitz-Ostgrat ausläuft/übergeht. Um meine Enttäuschung von gerade etwas zu kompensieren, kraxle ich mal wacker herein: Einstieg auf seiner Nordwestseite über ein schmales, grasiges Band, dabei toller Tiefblick rechterhand. Durch eine Lücke zur anderen Seite geklettert und auf einem sehr schmalen Sims noch weiter herübergearbeitet (T5-) bis an die Scharte, an der sich der Adlerspitz-Hauptturm aufschwingt. Na, immerhin hab ich so heut trotzdem bissel Grat-Feeling erleben können ... wieder zurück und die Trittspuren vom Hinweg gesucht. Ich sehe, dass auch welche am Adlerspitzen-Wandfuß herabführen, es ist der Zustieg zu den dortigen Kletterrouten. Für den Rückweg nehme ich nun diese Version, die sich als kürzer und aussichtsreicher herausstellt: man quert weiter unten nur eine Rinne und ist bald dahinter wieder am Wanderweg. Auf ihm dann, deckungsgleich zum Hinweg, retour zum Wagen.

Fazit: vermutlich war es vernünftig, abzubrechen – aber halt auch schade. Hätte den Kugelzipf schon gern besucht. Der dann bekletterte kleine Adlerspitz-Ostgrat konnte meine Stimmung etwas aufhellen.

Hike partners: Schubi


Minimap
0Km
Click to draw, click on the last point to end drawing

Gallery


Open in a new window · Open in this window


Post a comment»