Auf der Sonnseite im Laternsertal


Publiziert von goppa , 22. November 2009 um 19:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:22 November 2009
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:Bonacker, Alpwegkopf-Haus, Tschuggen-Alm, Mazona, Bonacker
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rankweil, Laterns GH Krone (auch mit Postbus erreichbar)
Unterkunftmöglichkeiten:Laterns
Kartennummer:SLK 228, Hohen Freschen 1:50000

Scherhüüffa aariba - "im Walserdialekt" - 

D Aana hed früüer all gseit, im März sött alls no zuadeckt sii. Sọs muas ma scho ussi uf ds Feald. Scherhüüffa aariiba ischt a schwere Ọrbat gsee, i denna Büühel. Und ma hed s gnau gnoo. Scherhüüffa hed s all noch, aber aariiba tuat ma si nomma. Düt, wo s geit, fọọrt ma mit der Egga dröber, dia andra lọọt ma sii, mit der Ọrbat nimmt ma s nomma so gnau. Für Scherhüüffa aariiba hed ma ned derwiil. Nur d Müüs hend noch derwiil für d Scherhüüffa.

(Nachzulesen in: Walserheimat in Vorarlberg , Tirol und Liechtenstein, Nr. 66, Juni 2000. Erzählt von Amanda Nesensohn in Laternser Mundart. ) - nachzulesen auf http://www.walser-alps.eu/

Scherhüüffa, oder Maulwurfhügel waren auf unserer heutigen Tour über die Almwiesen viele zu sehen. Typisches Herbstwetter – Kaltluftsee im Rheintal, dazu etwas Bodennebel – dafür angenehm warm über 1000 m, wo uns die milde Herbstsonne verwöhnt. Am heutigen Sonntag fahren Pascal und ich deshalb ins Laternsertal, stellen den FIAT in Bonacker 995m, ab und steigen über die steilen Heubühel auf den Alpwegkopf. Die Wirtsleut “Thönes” vom Alpwegkopfhaus 1494m, haben Herbsturlaub, trotzdem ist es schön, nach dem Aufstieg von Laterns "nur" vor der Hütte zu sitzen. Natürlich sind wir hier nicht die einzigen! Als sich langsam die Wolken der vorhergesagten Schlechtwetterfront von der Schweiz her vor die Sonne schieben, wandern wir weiter zur Tschuggenalm 1489m, genießen die Aussicht auf den Hohen Freschen und hinüber in den Rätikon zur Schesaplana, bevor wir über die kurzgemähten Wiesenbühel wieder absteigen nach Mazona. Mit den Gasthäusern haben wir heute Pech, auch Bergfrieden, Krone und Löwen sind geschlossen. Gott sei Dank gibt es in Rankweil drunten im Tal einen Mc – so ist auch Pascal zufriedengestellt!

Das Laternsertal mit seinen steilen Berghängen dürfte vor der Besiedelung durch die Walser wahrscheinlich nur während der Sommermonate von den Rätoromanen für die
Viehhaltung auf den Alpen, die Jagd und Holzarbeit genutzt worden sein. Die bis heute erhaltenen rätoromanischen Flurnamen deuten darauf hin. Aus dem Jahr 1177 stammt die Bezeichnung Montem Clauturni. Viele Jahrhunderte hieß das Tal Glatterns, woraus schließlich der heutige Name Laterns wurde. Die Walser hatten die besonderen Fähigkeiten, diese unwirtlichen Gebirgsregionen zu kolonisieren und erhielten von den Montforter Grafen bereits im 14. Jahrhundert entsprechende Lehensverträge.
Im Landesarchiv befindet sich die älteste Vorarlberger Urkunde (29. Mai 1313) über die Besiedelung des Laternsertales durch die Walser.


Tourengänger: goppa, reischi


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