Traversée Jumelles - Mont Gardy - Chambairy


Publiziert von Zaza , 30. Oktober 2009 um 21:27.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Unterwallis
Tour Datum:30 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV bis Miex Le Flon, Velo nützlich für Weiterfahrt bis Tanay oder L'Au
Unterkunftmöglichkeiten:diverse in Tanay, Chalet La Combe (Selbstversorgerhütte)
Kartennummer:1284

Das unterste Unterwallis (Chablais) wird im Vergleich zu manch anderen Regionen eher selten behikt. Höchste Zeit also, wieder mal eine Lanze für diese schöne Gegend zu brechen.

Die öV-Anreise nach Miex (gesprochen: Mi) ist eine leicht nervenaufreibende Sache: Aus der Deutschschweiz kommend muss man 3 x umsteigen und die Anschlüsse sind immer recht knapp. Würde irgendwo eine deutliche Verspätung auftreten, strandete man irgendwo im Talboden (denn die Busse fahren nicht oft). Es lohnt sich also, bereits eine Ausweichtour in petto zu haben. Aber heute hat alles bestens geklappt. Interessant ist übrigens, dass die Regionalzüge, die von Saint-Maurice (bzw. Visp) bis Saint-Gingolph verkehren, blitzeblank sauber sind, während die IR-Züge auf der Walliser Hauptstrecke doch etwas abgegriffen sind.

Von der Endstation folge ich zunächst dem Wanderweg bis Tanay. Hier scheint in dieser Jahreszeit die Sonne nicht mehr hin zu kommen; kein Wunder also, dass der Weiler ziemlich ausgestorben erscheint. Bis zu den Anciens Chalets de l'Au bleibt es kalt, aber dann führt der Wanderweg Richtung La Combe und in die Sonne. Das Chalet von La Combe (1915 m) ist offen und recht gut eingerichtet, man kann hier also auch übernachten.

Wenig oberhalb biege ich rechts auf einen schwach ausgeprägten Pfad ab (einige Steinmänner). Er führt rechts an einem Felsgebilde vorbei und führt dann recht steil zu einer Antenne des SLF hinauf. Von hier erreiche ich mit wenigen Schritten leichter Kraxelei den Hauptgipfel der Jumelles. Im weiteren halte ich mich an den Grat, wobei eine kleine Stufe vorsichtig abgeklettert werden muss, weil hier der Boden noch gefroren ist. Über den Mont Valeur hinweg gelange ich so an den Fuss des imposanten Mont Gardy. Hier geht es mir wie einst Paul Breitner beim Elfmeterschiessen: Am Anfang hatte ich die Hosen voll, aber dann lief es ganz flüssig. 

Am Einstieg in das steile Couloir (Gras/Fels) hängt ein Fixseil runter - ohne den Strick ginge diese Aktion wohl Richtung T6. Kitzlig ist, dass man die Verankerung erst oben untersuchen kann (sie sieht gut aus...). Danach kraxle ich in Kürze über den Grat auf den Gipfel (kurz vor dem Gipfel hat's eine Abseilschlinge) und geniesse nochmals die Aussicht auf das Nebelmeer über dem Gämfersee.

Zurück bei den Anciens Chalets de l'Au steige ich gegen den schattigen und leicht verschneiten Nordhang des Chambairy auf. Der Schnee macht hier gar keine Probleme und der Boden ist nicht gefroren, weil hier doch ein wenig Sonne hinkommt. So erreiche ich den Gipfel problemlos und steige dann wieder in der Sonne über Cheseule und Crosette ab nach Le Flon. Da das Restaurant geschlossen ist, geht es noch weiter bis Miex, wo das hübsche Café des Cornettes de Bise geöffnet ist.

Hinweise:
Die Gegend ist ideal für Bike&Hike Touren. Mit einem Bergrad kann man bis L'Au fahren und dann z.B. Les Cornettes de Bise erklimmen.
Am Sockel der Cornettes de Bise hat es zahllose Kletterrouten, es ist dies offenbar das beste Gebiet im Chablais.
Wer die Gegend im Lorenzo-Stil erkunden möchte, dem sei dies empfohlen: Tanay - Grammont (via Alamon oder Croix de la Lé) - Traverse beider Jumelles (PD) - Gardy - Sex Villemod - Dt de Vélan - Cornettes de Bise - Col de Chaudin - Sur l'enfer (PD) - Chambairy - Tanay. Die PDs des für diese Region relevanten SAC-Führers sind übrigens in der Regel eher hart.


Tourengänger: Zaza


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