Ponta de Sorapis, Croda Marcora, Fopa de Matìa - von San Vito
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Es gibt hier schon zwei hervorragende deutschsprachige Berichte zur Punta Sorapis (hier vom Bergteufel und hier von Daniel87).
Denen ist im Grunde nichts hinzuzufügen und auch ich habe sie vor der Tour gelesen - danke an beide!
Trotzdem hier mein persönlicher Bericht:
Ich parke das Auto am großen Parkplatz in San Vito di Cadore.
Ich weiß, dass die Tour lang ist, deshalb starte ich früh. Noch in Dunkelheit steige ich über die Skipiste bis zur Talstation des San Marco Sesselliftes auf. Von dort gehe ich dann direkt unterhalb des Liftes aufwärts bis zur Bergstation am Rifugio Scotter. Über die Forststraße gehe ich weiter Richtung Forcella Grande bis zur Materialseilbahn der San Marco Hütte. Bis hier her könnte man auch mit dem Rad fahren, der Schotter ist aber teilweise ziemlich tief. Am Ende der Forststraße beginnt der Steig. Ich steige über diesen auf, am schön gelegenen Rifugio San Marco vorbei und weiter zur Forcella Grande.
Bereits im Aufstieg haben Nebel und Wolken immer wieder den Blick zu Pelmo und Antelao verdeckt. An der Forcella Grande sehe ich dann - außer Nebel - gar nichts mehr! Kein Sorapis, keine Croda Marcora... nur eine weiße Wand!
Kurz überlege ich, wie ich weiter vorgehen soll. Jetzt schon umzudrehen ist mir zu früh. Mindestens bis zum Einstieg will ich gehen, vielleicht verzieht sich der Nebel ja noch. Laut Wetterbericht sollte es heute besser sein - da hat sich das Wetter mal wieder nicht an den Bericht gehalten!
Da ich mich nicht im Nebel verirren und auch nicht in die Bergrettungsstatistik eingehen will, beschließe ich folgendes: Sollte sich der Nebel nicht verziehen und es Probleme mit der Orientierung geben, dann steige ich nicht auf! Sicherheit geht vor!
Von der Forcella Grande führt der Weg zuerst eben und dann aufsteigend Richtung Bivaco Slataper. Kurz nach einer Linkskurve verlasse ich den markierten Weg nach rechts (Steinmännchen) in Richtung des Kessels unterhalb der Sorapis Gruppe (Fond de Ruseco). Immer noch Nebel. In Gedanken finde ich mich schon damit ab, wieder absteigen zu müssen. Am Grund des Fond de Ruseco geht es über Geröll und gegen Ende mühevoll über Kies bis zum Einstieg, ziemlich in der Mitte des Kessels auf ca. 2.800 m.
Der Einstieg ist gut markiert und so beschließe ich, trotz des immer noch vorhandenen Nebels weiter aufzusteigen. Es geht über eine kurze Kletterstelle nach oben und dann links weg auf dem teilweise ausgesetzten unteren Band weiter. Später zeigen Markierungen nach rechts in einen Kamin. Zuerst in relativ einfacher Kletterei nach oben, blockiert später ein Klemmblock den Weg. Das ist die Schlüsselstelle. Überraschenderweise hängt hier heute ein Fixseil. Unterhalb des Klemmblocks sind nur sehr wenig Griffe und Tritte. Die Seiten sind ziemlich speckig und glatt. Hat man es jedoch mit den Händen oben auf den Klemmblock geschafft, finden sich dort einige gute Griffe. So ist die Stelle im Aufstieg auch ohne Seil machbar.
Nach dem Klemmblock geht es kurz gerade weiter, dann nach links auf das mittlere Band. Jetzt längeres Gehgelände. Zuerst Richtung Südwest, dann Richtung Süden. Am Ende des Gehgeländes geht es dann über felsiges Gelände nach rechts aufwärts auf das obere Band. Dort angekommen, zeigen Markierungen nach rechts (Norden). Es geht wieder im Gehgelände weiter. Ungefähr in der Mitte des oberen Bandes kommt eine Stelle, an welcher Wasser von oben herunter rinnt. In diesem Bereich geht es hinauf zur Croda Marcora bzw. Fopa de Matia. Dort werde ich später aufsteigen. Vorerst gehe ich am oberen Band weiter. Es folgen einige Kletterstellen, es geht leicht abwärts und immer wieder aufwärts über Rinnen und Vorsprünge. Am Gipfelaufbau angekommen hellt es etwas auf. Es folgt noch ein zu erkletternder Kamin, daraufhin eine ausgesetzte Wandquerung und zum Schluss eine einfache Kletterei bis zum Kreuz. Am Gipfel bin ich über den Wolken und sehe ein Wolkenmeer. Im Norden stechen Cristallo und Piz Popena heraus. Im Süden, Richtung Antelao, ist alles nebelweiß.
Ich mache eine kurze Pause und da es nicht viel zu sehen und zu fotografieren gibt, steige ich wieder über den Aufstiegsweg ab, bis zu der Stelle am oberen Band, wo Wasser von oben herunter rinnt. Hier gehe ich nach rechts weg. Der Weg ist nicht mehr markiert. Ich steige auf, Steinmännchen folgend, des Schneefeld umgehend und bin nach kurzer Zeit am Gipfel der Croda Marcora. Leider sind die Gipfelkreuz-Aufsteller hier in der Gegend nicht sonderlich einfallsreich. Es steht das selbe Gipfelkreuz wie auf dem Sorapis und auch auf dem Antelao - schade!
Auch hier versinke ich im Nebel und so halte ich mich nicht lange auf. Ich zweifle, ob ich bei den nebeligen Bedingungen noch den Gipfel der Fopa de Matia suchen soll. Da es sich hier jedoch meist nur um Gehgelände handelt und die Orientierung kaum Schwierigkeiten bereitet, mache ich mich doch auf den Weg. Ich steige etwas ab und folge dem Grat nach Norden. Nach einigem Suchen im Nebel finde ich dann den Gipfel der Fopa de Matia. Dort steht ein kleiner Steinmann. Als alleiniges Gipfelziel natürlich nicht lohnend.
Auch hier nur kurze Pause.
Dann steige ich wieder ab zum Hauptweg am oberen Band. Die Orientierung bereitet mir keine Probleme.
Am oberen Band gehe ich Richtung Süden weiter.
An der Stelle, an welcher es vom oberen Band nach unten zum mittleren Band geht, gehe ich zuerst vorbei, bemerke meinen Fehler aber sofort! Hier ist die Wegfindung nicht ganz klar! Der Steig führt gerade aus weiter, man muss aber nach links absteigen. Die Markierung ist im Abstieg nicht zu sehen. Es ist dort kein gefährliches Gelände und ich weiß auch nicht, wo der Weg hin führt. Vielleicht würde man, dem Weg folgend, auf das untere Band kommen. Ich jedenfalls will bei diesem Nebel keine Experimente machen und steige auf dem gleichen Weg ab, auf welchem ich aufgestiegen bin.
So gehe ich weiter bis zur Schlüsselstelle. Hier benutze ich im Abstieg das vorhandene Seil. Ich habe zwar auch selbst eines mit, dieses bleibt aber im Rucksack. Die Stelle ist zwar nicht ausgesetzt und es geht auch nicht weit hinunter. Die Seiten sind aber sehr speckig, es sind kaum Tritte vorhanden und ich muss nichts riskieren!
Im weiteren Verlauf steige ich über den Aufstiegsweg ab, vorbei am Bivacco Slataper, dem Rifugio San Marco, Rifugio Scotter und unterhalb des Skiliftes bis zum Parkplatz.
Anmerkung:
Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass an der Schlüsselstelle ein Fixseil vorhanden ist. Für den Aufstieg ist dieses auch nicht notwendig. Für den Abstieg an der Schlüsselstelle würde ich auf jeden Fall die Mitnahme eines Seiles empfehlen - Gurt und Abseilgerät braucht es meiner Meinung nach nicht.
Auch ein Helm ist absolut empfehlenswert!
Denen ist im Grunde nichts hinzuzufügen und auch ich habe sie vor der Tour gelesen - danke an beide!
Trotzdem hier mein persönlicher Bericht:
Ich parke das Auto am großen Parkplatz in San Vito di Cadore.
Ich weiß, dass die Tour lang ist, deshalb starte ich früh. Noch in Dunkelheit steige ich über die Skipiste bis zur Talstation des San Marco Sesselliftes auf. Von dort gehe ich dann direkt unterhalb des Liftes aufwärts bis zur Bergstation am Rifugio Scotter. Über die Forststraße gehe ich weiter Richtung Forcella Grande bis zur Materialseilbahn der San Marco Hütte. Bis hier her könnte man auch mit dem Rad fahren, der Schotter ist aber teilweise ziemlich tief. Am Ende der Forststraße beginnt der Steig. Ich steige über diesen auf, am schön gelegenen Rifugio San Marco vorbei und weiter zur Forcella Grande.
Bereits im Aufstieg haben Nebel und Wolken immer wieder den Blick zu Pelmo und Antelao verdeckt. An der Forcella Grande sehe ich dann - außer Nebel - gar nichts mehr! Kein Sorapis, keine Croda Marcora... nur eine weiße Wand!
Kurz überlege ich, wie ich weiter vorgehen soll. Jetzt schon umzudrehen ist mir zu früh. Mindestens bis zum Einstieg will ich gehen, vielleicht verzieht sich der Nebel ja noch. Laut Wetterbericht sollte es heute besser sein - da hat sich das Wetter mal wieder nicht an den Bericht gehalten!
Da ich mich nicht im Nebel verirren und auch nicht in die Bergrettungsstatistik eingehen will, beschließe ich folgendes: Sollte sich der Nebel nicht verziehen und es Probleme mit der Orientierung geben, dann steige ich nicht auf! Sicherheit geht vor!
Von der Forcella Grande führt der Weg zuerst eben und dann aufsteigend Richtung Bivaco Slataper. Kurz nach einer Linkskurve verlasse ich den markierten Weg nach rechts (Steinmännchen) in Richtung des Kessels unterhalb der Sorapis Gruppe (Fond de Ruseco). Immer noch Nebel. In Gedanken finde ich mich schon damit ab, wieder absteigen zu müssen. Am Grund des Fond de Ruseco geht es über Geröll und gegen Ende mühevoll über Kies bis zum Einstieg, ziemlich in der Mitte des Kessels auf ca. 2.800 m.
Der Einstieg ist gut markiert und so beschließe ich, trotz des immer noch vorhandenen Nebels weiter aufzusteigen. Es geht über eine kurze Kletterstelle nach oben und dann links weg auf dem teilweise ausgesetzten unteren Band weiter. Später zeigen Markierungen nach rechts in einen Kamin. Zuerst in relativ einfacher Kletterei nach oben, blockiert später ein Klemmblock den Weg. Das ist die Schlüsselstelle. Überraschenderweise hängt hier heute ein Fixseil. Unterhalb des Klemmblocks sind nur sehr wenig Griffe und Tritte. Die Seiten sind ziemlich speckig und glatt. Hat man es jedoch mit den Händen oben auf den Klemmblock geschafft, finden sich dort einige gute Griffe. So ist die Stelle im Aufstieg auch ohne Seil machbar.
Nach dem Klemmblock geht es kurz gerade weiter, dann nach links auf das mittlere Band. Jetzt längeres Gehgelände. Zuerst Richtung Südwest, dann Richtung Süden. Am Ende des Gehgeländes geht es dann über felsiges Gelände nach rechts aufwärts auf das obere Band. Dort angekommen, zeigen Markierungen nach rechts (Norden). Es geht wieder im Gehgelände weiter. Ungefähr in der Mitte des oberen Bandes kommt eine Stelle, an welcher Wasser von oben herunter rinnt. In diesem Bereich geht es hinauf zur Croda Marcora bzw. Fopa de Matia. Dort werde ich später aufsteigen. Vorerst gehe ich am oberen Band weiter. Es folgen einige Kletterstellen, es geht leicht abwärts und immer wieder aufwärts über Rinnen und Vorsprünge. Am Gipfelaufbau angekommen hellt es etwas auf. Es folgt noch ein zu erkletternder Kamin, daraufhin eine ausgesetzte Wandquerung und zum Schluss eine einfache Kletterei bis zum Kreuz. Am Gipfel bin ich über den Wolken und sehe ein Wolkenmeer. Im Norden stechen Cristallo und Piz Popena heraus. Im Süden, Richtung Antelao, ist alles nebelweiß.
Ich mache eine kurze Pause und da es nicht viel zu sehen und zu fotografieren gibt, steige ich wieder über den Aufstiegsweg ab, bis zu der Stelle am oberen Band, wo Wasser von oben herunter rinnt. Hier gehe ich nach rechts weg. Der Weg ist nicht mehr markiert. Ich steige auf, Steinmännchen folgend, des Schneefeld umgehend und bin nach kurzer Zeit am Gipfel der Croda Marcora. Leider sind die Gipfelkreuz-Aufsteller hier in der Gegend nicht sonderlich einfallsreich. Es steht das selbe Gipfelkreuz wie auf dem Sorapis und auch auf dem Antelao - schade!
Auch hier versinke ich im Nebel und so halte ich mich nicht lange auf. Ich zweifle, ob ich bei den nebeligen Bedingungen noch den Gipfel der Fopa de Matia suchen soll. Da es sich hier jedoch meist nur um Gehgelände handelt und die Orientierung kaum Schwierigkeiten bereitet, mache ich mich doch auf den Weg. Ich steige etwas ab und folge dem Grat nach Norden. Nach einigem Suchen im Nebel finde ich dann den Gipfel der Fopa de Matia. Dort steht ein kleiner Steinmann. Als alleiniges Gipfelziel natürlich nicht lohnend.
Auch hier nur kurze Pause.
Dann steige ich wieder ab zum Hauptweg am oberen Band. Die Orientierung bereitet mir keine Probleme.
Am oberen Band gehe ich Richtung Süden weiter.
An der Stelle, an welcher es vom oberen Band nach unten zum mittleren Band geht, gehe ich zuerst vorbei, bemerke meinen Fehler aber sofort! Hier ist die Wegfindung nicht ganz klar! Der Steig führt gerade aus weiter, man muss aber nach links absteigen. Die Markierung ist im Abstieg nicht zu sehen. Es ist dort kein gefährliches Gelände und ich weiß auch nicht, wo der Weg hin führt. Vielleicht würde man, dem Weg folgend, auf das untere Band kommen. Ich jedenfalls will bei diesem Nebel keine Experimente machen und steige auf dem gleichen Weg ab, auf welchem ich aufgestiegen bin.
So gehe ich weiter bis zur Schlüsselstelle. Hier benutze ich im Abstieg das vorhandene Seil. Ich habe zwar auch selbst eines mit, dieses bleibt aber im Rucksack. Die Stelle ist zwar nicht ausgesetzt und es geht auch nicht weit hinunter. Die Seiten sind aber sehr speckig, es sind kaum Tritte vorhanden und ich muss nichts riskieren!
Im weiteren Verlauf steige ich über den Aufstiegsweg ab, vorbei am Bivacco Slataper, dem Rifugio San Marco, Rifugio Scotter und unterhalb des Skiliftes bis zum Parkplatz.
Anmerkung:
Man sollte sich nicht darauf verlassen, dass an der Schlüsselstelle ein Fixseil vorhanden ist. Für den Aufstieg ist dieses auch nicht notwendig. Für den Abstieg an der Schlüsselstelle würde ich auf jeden Fall die Mitnahme eines Seiles empfehlen - Gurt und Abseilgerät braucht es meiner Meinung nach nicht.
Auch ein Helm ist absolut empfehlenswert!
Tourengänger:
Dandl
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