Monte San Bartolomeo 437m - Die kürzeste Ferrata Italiens oppure Georg il cinghiale


Publiziert von georgb , 30. Mai 2023 um 09:29.

Region: Welt » Italien » Toskana
Tour Datum:24 Mai 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K3- (ZS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m

Am Monte San Bartolomeo kommt man als Bergwanderer auf Elba einfach nicht vorbei, er ist eine der markantesten Berggestalten und nebenbei hat man dort die erste Ferrata der Insel angelegt. Angeblich haben sie Bergführer aus Cortina d´Ampezzo gebaut und entsprechend knackig ist sie. Auch an den Berichten von tef und Winterbaer kommt man nicht vorbei auf Elba, sie haben sich hier schon ausgetobt und informative Berichte und starke Fotos dazu veröffentlicht, s.u.
Ich starte in Chiessi, einem zauberhaften, ruhigen Ort, für den Massentouristen nicht geeignet!? Der Strand besteht aus Felsplatten und steil abfallendem Meer, wenig attraktiv für den gemeinen Badeurlauber. Für den Bergwanderer aber schon, denn der einzigartige Monte Bartolomeo erhebt sich eindrucksvoll und verlockend direkt hinter Chiessi.
Ich folge der Markierung zunächst durch die Gassen und später durch die Macchia. Der Steig ist ein wenig verwachsen und obwohl hin und wieder eine Markierung auftaucht, muss man die Augen offen halten. Der Felskotz des Monte Bartolomeo steht dabei ständig über mir und ich kann mir schon vorstellen, wo die Ferrata verläuft. Auf dem Sattel zwischen Nord- und Südgipfel haben anscheinend schon die Etrusker gesiedelt und später hat man eine Kirche gebaut, übriggeblieben ist nur die Seitenwand. Ein magischer Ort und ebenso magisch zieht der Klettersteig durch die senkrechte Nordflanke.
Ich greife nach den Stahlseilen und bin überrascht, hier muss man kräftig zupacken und für Anfänger ist das nicht geeignet. Es sind zwar nur etwa 20 Höhenmeter, aber ich schätze die Schwierigkeit auf C! Ungesichert nicht ohne, aber wer schleppt schon ein Klettersteigset mit für die paar Meter!? Vorsichtig ziehe ich mich hoch und noch vorsichtiger steige ich wieder ab.
Kaum auf festem Boden angekommen, treffe ich zum erstenmal auf Menschen. Ein versierter Nachgänger zögert nicht, in wenigen Minuten ist er oben und auch wieder unten!? In der Zwischenzeit bin ich unterwegs auf den etwas höheren Nordgipfel. Der Aufstieg erfolgt im Einsergelände von Süden und auch der Abstieg nach Norden bewegt sich im gleichen Bereich. Aber auf dieser Seite gibt es keinen Steig mehr durch die dichte Macchia, nur die Wildschweine verkehren hier. Also mutiere ich zum cinghiale, krieche teils auf allen Vieren durchs Unterholz und hoffe, dass mir keines über den Weg läuft. Irgendwie komme ich nach geraumer Zeit mit zerkratzten Beinen auf die Markierung, schnaufe erleichtert durch und folge ihr abwärts nach Pomonte.
Hier verläuft ein angenehmer Steig durch das einstige Weinanbaugebiet, heute ist davon nichts mehr zu erahnen. Ich schlendere durch die herrliche mediterrane Landschaft nach Pomonte und auf dem neu angelegten Steig oberhalb der Fahrstraße zurück nach Chiessi. Es ist nach wochenlangem Regen und Kälte auf Elba endlich warm geworden. Am Dorfplatz findet sich eine Bar mit Terrasse, ich grunze ein letztes Mal, bestelle einen gekühlten Hopfenblütentee und mutiere wieder vom Wildschwein zurück zum Touristen.

Tourengänger: georgb


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Kommentare (2)


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Emanuela hat gesagt:
Gesendet am 31. Mai 2023 um 13:04
Volendo, le difficoltà si possono trovare anche a bassa quota.
No, non intendevo la difficoltà della ferrata, ma quella di tramutarsi in cinghiale.. ah ah ah

georgb hat gesagt:
Gesendet am 31. Mai 2023 um 20:46
importante è ritrasformarsi in essere umano ;-)


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