Arber und Risslochfälle ab Bretterschachten

Auch der Arber gehört nicht zu denjenigen Bergen, die ich noch nicht kenne - aber auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten nach oben zu gelangen und mit der Route über die Rissöochfälle auch eine mir völlig unbekannte. Damit ich mir gegen Ende nicht die Füße platt laufen muss, parke ich in gut halber Höhe am Loipenzentrum Bretterschachten, von wo aus man den Gipfel auch vergleichsweise schnell erreichen könnte. 

Ich beginne also mit einem Abstieg, der Weg Nr.9 verläuft meist nahe der Straße nach Bodenmais und trifft diese am Parkplatz an der Schönebene wieder, bis hierher ist es grad anfangs etwas feucht und rutschig.
Auf der anderen Seite der Straße geht es auf dem Steig mit der 12 weiter. Der führt relativ eben durch den zunehmend steiler werdenden Hang, verläuft kurz auf einem Forstweg und nach einer schon fast alpinen Passage trifft man auf den breiten Steig, der neben den Fällen nach oben führt. Ich steige allerdings etwa 200m weit ab und wechsele auf den Steig auf der anderen (orografisch rechten) Seite ziemlich genau im Talgrund an den Fällen verläuft, ist der interessantere Weg. Am oberen Ende der Wasserfälle treffen sich beide Wege dann wieder.
Nun ist die Chamer Hütte ausgeschildert, der Weg dorthin gliedert sich grob in drei Teile: ein Abschnitt auf steinigem Pfad entlang des Baches (auch dem Weg selbst verläuft ein solcher), ein weithin wenig steiler Abschnitt auf einem Forstweg und dann eine steile Passage auf holprigem Pfad. An der Hütte stelle ich fest, dass diese geschlossen ist, nicht schlimm, könnte man aber weiter unten mal anschreiben…
Somit geht es weiter zum Arber, anfangs auf breitem und leicht fallenden Weg. Nach dem tiefsten Sattel schaut es so aus, als könnte man auf einem der bekannten steinigen Pfade aufsteigen, jedoch wendet der sich bald nach rechts und trifft die breite Piste der Gipfelstraße. 
Diese könnte man in einer Kehre verlassen, ich habe mich an das gleichmäßige Steigen gewöhnt und bleibe bis zur Radarkuppel auf der Straße. Nun steht der Rundweg über Gipfelkreuz, Richard-Wagner-Felsen und Seeriegel an, wegen des unangenehmen Windes ohne Pause, die gibt es ein paar Dutzend Meter weiter unten in der sauteuren Eisensteiner Hütte.

Nach der Einkehr muss man fast wieder bis ganz nach oben, immerhin gibt es einen Aufzug(!), der die gut zehn Höhenmeter von der Eisensteiner Hütte zur Bergstation der Seilbahn überwinden hilft - so deplatziert dieser hier auch sein mag, ich hab ihn aus Prinzip genommen. 
Der Abstieg nach Süden beginnt neben dem Richard-Wagner-Kopf und ist vor allem anfangs sehr steil und auch treppenartig ausgebaut. Bald wird es flacher und es steht der eher flache Gegenanstieg zum Mittagsplatzl an. Dessen höchsten Punkt erreicht der Steig nicht, die letzten drei oder vier Höhenmeter darf man hier im Naturschutzgebiet derzeit nicht begehen. 
Von dort geht es ohne große Kurven bergab, anfangs ist der Steig noch steinig, im zweiten sehr flachen Teil überwiegen die Ameisenfreibäder. Nachdem man auf das Netz der Forstpisten trifft, wendet man sich links und steigt noch eine Weile ab, ganz am Ende wechselt man noch für zwei oder drei Minuten auf einen Steig, der direkt am Parkplatz endet.

Fazit:
An sich schon eine schöne Runde, die aber einmal mehr unter dem nicht idealen Wetter litt - zwar ging der einzige Schauer während meiner Einkehr nieder, kalt und windig war es aber trotzdem. Nicht schwierig, wie immer im Bayerischen Wald sind die Steige aber oft steinig und wurzelig und fordern etwas Konzentration.

Gehzeiten:
Zum oberen Ende der Fälle 1h20
Zur Chamer Hütte 55min
Zum Arberschutzhaus 40min
Abstieg 1h15