Lutterkopf, Durakopf, Salzla - von Rasen

Die Niederschläge der letzten Tage haben in der Höhe wieder einiges an Schnee gebracht. Der Wetterbericht für heute sagt unbeständige Verhältnisse voraus. 
Auch wenn der neuerliche Schnee auf den Bergen und der andauernde Regen für einen Bergsteiger nicht ideal sind, ist er für die Natur mehr als notwendig. Der trockene Winter hat seine Spuren hinterlassen (siehe hier). 
Bei den unbeständigen Wetterverhältnissen und dem Neuschnee fällt meine heutige Wahl auf den Lutterkopf oberhalb von Taisten.
Der Lutterkopf ist eigentlich nicht viel mehr als ein etwas höherer Hügel mit Gipfelkreuz. Trotzdem ist er ein beliebtes Ziel bei Einheimischen und Gästen. Dies liegt u.a. am einfachen Gelände mit durchgehend markiertem Weg und an der überraschend guten Aussicht.
Wer möchte, kann bis zum Parkplatz oberhalb des Mudlerhofes bis auf 1.600 m entweder mit dem Auto oder auch mit dem Bus fahren. Von dort sind es nur mehr knapp 650 Höhenmeter bis zum Gipfel - auch für etwas gehtüchtige Kinder durchaus machbar.
Wer mit dem MTB unterwegs ist, kann sogar - auf Forststraßen - bis auf ca. 1.950 m auffahren.
Der Lutterkopf kann bei nahezu allen Bedingungen erwandert/bestiegen werden.

Ich entscheide mich heute von Rasen aus aufzusteigen.
Ob man von Nieder- oder Oberrasen startet ist im Grunde egal, von beiden Ortsteilen geht es zuerst über eine Teerstraße bis zu den Oberstallerhöfen. Hier geht es dann über den - zuerst etwas steilen - Steig Nr. 20 (Dolomitenblickrunde) weiter. Möchte man den ersten, etwas steileren Teil des Steiges auslassen, kann man auch über die Forststraße aufsteigen - diese mündet dann im Weg Nr. 20. Dieser führt am Kirmlehof und am Berggasthaus Mudler vorbei bis zum Parkplatz oberhalb des Mudlerhofes. Von dort führt der Weg Nr. 31 auf den Lutterkopf.
Ab den Oberstallerhöfen gibt es auch mehrere, nicht markierte Abkürzungen. Ich nutze heute diese und erreiche somit die Hofstelle Imberg. Von dort gehe ich am Wiesenrand weiter, kurz durch den Wald, überquere eine Forststraße und erreiche ebenfalls den Weg Nr. 31. Diesem folge ich bis zum Lutterkopf. Es gibt zwar etwas Neuschnee, aber wie erwartet ist bereits jemand gegangen - zwar nicht heute, wahrscheinlich gestern.
Am Lutterkopf ist es nicht sehr angenehm, ich mache nur einige Fotos und gehe dann gleich weiter - nächstes Ziel Durakopf. Die Spuren ziehen am Weg abwärts, dann aber - unerwartet - nicht weiter zum Durakopf sondern an der Abzweigung zu den Brunner Wiesen. Mich zieht es jedoch weiter zum Durakopf. Der Weg dorthin ist zwar nicht gespurt, aber gut zu gehen. Selten breche ich mehr als 20 cm ein. Gamaschen werden nicht benötigt, die hohen Bergschuhe genügen. So geht es eine ganze Weile im lichten Wald meist ziemlich flach dahin. 
Kurz vor dem Anstieg zum Durakopf bemerke ich an der Abzweigung welche von der Taistner Alm herauf führt, frische Spuren. Dann sehe ich auch schon zwei Personen am Gipfel. Der Schnee wird tiefer, ich folge den Spuren bis zum Gipfel. Die zwei Personen sind mittlerweile wieder auf ihrem Aufstiegsweg abgestiegen - ich befinde mich allein am Gipfel. Hier lege ich eine etwas längere Pause ein. Die Wolken bleiben aber hartnäckig und verziehen sich nicht. Nur selten wird kurz der Blick zu den Nachbargipfeln frei.
Also ziehe ich weiter. Ich steige vom Durakopf ostseitig ab Richtung Taistner Alm (Vorderalm). Auf dem Rücken geht das auch ziemlich gut, die Schneeauflage ist gering. In der Ebene breche ich dann regelmäßig knietief ein. Ich komme langsam voran. Es beginnt leicht zu regnen.
Trotzdem mache ich auf dem Weg zur Taistner Alm einen Abstecher zum Salzla - wenn man schon hier ist...
Nach kurzer Pause gehe ich weiter zur Taistner Alm - der Regen hat aufgehört. Von dort geht es über die Forststraße ziemlich eintönig und lange bergab bis zum Parkplatz Mudlerhof. Im Abstieg folge ich dem Dolomitenblickweg: vorbei am Berggasthaus Mudler, Kirmle und bis zum Ausgangspunkt in Rasen.