Mai-Skitour in Firn und Sulz vom Gasthof Hirschbichl zur Hocheisspitze


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 8. Mai 2023 um 22:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum: 7 Mai 2023
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 

Nachdem ich vor wenigen Jahren den Bericht von ADI über seine Skitour zur Hocheisspitze entdeckt hatte, verspürte ich den Reiz, diese Skitour ebenfalls durchzuführen, besonders aus dem Grund, weil ich in den Berchtesgadener Alpen noch nie eine solche unternommen hatte.

Der vergangene April hatte sich vom Wetter her nicht günstig gezeigt, aber am 07.Mai war es soweit: ich startete gegen 07.45 Uhr am Gasthof Hirschbichl, der noch geschlossen war. Dort waren zwei junge Skitourengeher mehr als 20min. vor mir losgegangen. Über einen breiten Weg überschritt ich die Staatsgrenze u. verließ ihn dahinter nach geringem Höhenverlust nach rechts, um Richtung Bindalm zu gehen. Im Almgelände biegt ein Steig zur Mittereisalm ab. Hinter einer Hütte dort ging ich über die Grasfläche weiter, was sich als falsch erwies. Tatsächlich geht die Route an einem Wegweiser nach links ab. Von dort führt ein Weg zur Diensthütte in ca. 1570m Höhe, der aber nicht am Wegweiser angezeigt wird. Im Wald mit Wildwechseln, Pfaden im moosigen Untergrund u. später einem undeutlichen Steig stieg ich bergan. Im Verlauf entdeckte ich oberhalb einer lichten Stelle die Diensthütte, an der ich mich auf eine sonnenbeschienene Bank setzte u. das zweite Frühstück einnahm. Anschließend zog ich die Skischuhe an u. ließ die Wanderschuhe unter der Bank stehen.

Keine 100m hinter der Hütte konnte ich zwischen Bäumen mit Skier weitergehen. Die Aufstiegspur der beiden vor mir gestarteten Skitourengeher war zu sehen. Ich zog teilweise meine eigene, etwas flachere Spur ins Kar. Die Schneedecke war verfirnt, also fest und daher tragend, an der Oberfläche der Wärme wegen sulzig. 

So ging es anfangs zwischen einzelnen Bäumen, dann im der Höhe wegen baumfreien Gelände in das zunächst wenig steil ansteigende und weite Kar langsam aufwärts. Die beiden Skitourengeher vom Hirschbichl, die ich zuvor weit oben im Hang gesehen hatte, waren wieder umgedreht u. kamen abgefahren. Bald darauf kam ich an den Fuß der steilen Flanke, die unter der Hocheisspitze liegt. Links und rechts befanden sich große Lawinenhalden. Der Anstieg erfolgte zunächst links entlang der vorhandenen Aufstiegspur über die ganz weichen Lawinenbollen. Eine Gruppe von 4 Skitourengehern im Alter von über 50 überholte mich in diesem Bereich. Es folgte eine Querung in einer sehr steilen Hangstufe nach rechts. Hinter der folgenden Geländekante stieg ich in vielen Spitzkehren bis zur kleinen Scharte unterhalb des angestrebten Gipfels auf, wo die Gruppe gerade rastete. Gute Tritte im tiefen Schnee führten mich in Kürze zum Gipfelkreuz. Der Himmel hatte sich inzwischen zugezogen, sodass der Schnee nicht weiter aufweichte.

Kurz darauf begann die Abfahrt im gut, da leicht zu befahrenden Sulz. An einer Stelle rutschte etwas nasser Schnee unter mir weg, als ich Richtung Hinterberghorn querend abfuhr. Es schien mir doch zu schwierig zu sein, sodass ich den Gedanken, es vielleicht  besteigen zu können, schnell wieder verwarf. Es war jedenfalls eine schöne Abfahrt bis kurz vor die Diensthütte. Dort wechselte ich wieder die Schuhe u. befestigte die Skier am Rucksack. Danach folgte ich Fußspuren in Schneeresten u. gelangte so auf den Weg, den ich an der Mittereisalm verfehlt hatte. Nahe des Hirschbichls traf ich ein paar Mountainbiker, bevor ich das Gepäck ins Auto lud und wieder die Rückfahrt antrat.



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