Chli & Gross Kärpf

Die Kärpf Gipfel - zwei richtig tolle Glarner Klassiker. Gestartet bin ich auf dem kleinen Parkplatz in Unter Erbs. Ungefähr dem Wanderweg entlang erreiche ich Obererbs. Auf dem Wanderweg dazwischen treffe ich drei Mal auf ausapernde Stücke, welche jedoch einwandfrei passierbar sind. Kurz nach der Skihütte Obererbs gelange ich an den sonnigen Hang welcher mich am Hanegghüttli vorbei bringt. Beim Rotstock führt der Weg auf einer kurzen Strecke durch ein kleines Tälchen. Als ich kurz nach einem optimalen Weg zum Gross Kärpf Ausschau halte kommt Leuzi an mir vorbei und wir wechseln ein paar nette Worte ohne zu merken, das wir hier auf hikr.org aktiv sind. Nach der Bestätigung von Leuzi, die Spur möglichst oberhalb der Steinbrocken zu starten mache ich mich auf den Weg in die unverspurten Hänge. Hier befindet man sich dann auch im Wildschutz-Gelände und sollte ungefähr der offiziellen Tourenlinie folgen. 

Als ersten Fixpunkt erreichte ich den ausgeprägten Sattel bei P.2512, wo ich dann auch Schneehühner angetroffen habe. Zuerst lies ich mich auf dem Sattel vom angenehm abfallenden Hang verleiten und marschierte an den Felslücken vorbei, bis ich schlussendlich eine gutmütige Abkürzung durch eine solche Lücke im Felsgürtel entdeckte. Umgeht man den Felsgürtel, so muss man mit ein paar zusätzlichen Höhenmetern rechnen. Oberhalb vom Felsgürtel wartete ein steiler werdender Hang auf meine Querung. Denn ein zweiter Felsgürtel will umgangen werden. Auf der Höhe haltend erreicht man auf der Hälfte zur Kärpfscharte einen gutmütigen, breiten Hang, welcher bis unter den Gipfelaufbau führt. Dort erstellte ich mein Skidepot. Zuerst versuchte ich direkt oberhalb vom Skidepot ein Couloire zu durchsteigen. Da aber das Gestein vereist und sehr rutschig war entschied ich mich über die Südwestseite aufzusteigen.    

Durch ein zart durchzogenes Mixedgelände erreichte ich nach dem ersten Felsband einen steilen Schneehang, welcher bis unter den oberen Felsgürtel führt. Dieses obere Felsband kann im 2. Schwierigkeitsgrad auf ca. zwei Höhenmetern durchklettert werden. Man findet dort auch eine Eisenstange. Eine Repschnurr kann hier im Abstieg gute Dienste leisten. Nach dem Felsband ist der Weg zum Gipfel nicht mehr weit - aufgepasst auf mögliche Wechten! Die Rundumsicht belohnte mich für das strenge Spuren. Nach dem kurzen Gipfelaufenthalt folgte ein konzentrierter Abstieg zum Skidepot. Ich folgte dabei meiner Spur. Am Skidepot angekommen trafen auch schon die ersten Nachzügler ein, welche meiner Spur folgten.

Die Abfahrt zum Verzweiger konnte ich dank ideal angelegter Spur ohne Gegenanstieg vollbringen. Beim Normalweg vom Chli Kärpf angekommen, freute ich mich auf einen gespurten Aufstieg. Die Spur war jedoch bereits dermassen zerfahren und von Schneeschuhen durchlöchert, dass auch der Aufstieg zum Chli Kärpf mehr Energie kostete als erwartet. Umso glücklicher war ich, als ich am Skidepot den Fussaufstieg entlang der Ketten durch das Felsband zum Gipfelplateau vom Chli Kärpf startete. Die Aussicht vom Gipfel des Chli Kärpf kann sehr gut mit jener vom grossen Bruder mithalten. Zurück beim Skidepot genoss ich eine lange Abfahrt der Aufstiegsvariante entlang bis Oberebs. Da der Schnee immer ungemütlicher wurde folgte ich ab Obererbs der Alpstrasse zurück zum Parkplatz.