Tiefenstock (3515 m) - unser erster Versuch
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Das Wochenende versprach wieder traumhaft zu werden und lud zu einer weiteren Hochtour ein. Die Tour auf das kleine Furkahorn hatte uns für das Furkagebiet begeistert und so entschieden wir uns für den Tiefenstock. Hauptsächlich deshalb, weil er nicht so begangen sein sollte wie der Galenstock nebenan und die Tour insgesamt nicht so lange ist. Trotz des schönen Wetters stand die Tour aber unter keinem guten Stern und wir waren etwas vom Pech verfolgt...
Tourenbeschreibung
Tourenbeschreibung
- Da wir nicht noch einmal den Fehler machen wollten, morgens die Gotthard-Autobahn zu fahren und im Stau zu stehen, beschlossen wir es den vielen anderen Alpinisten am Furka und Gotthard gleich zu tun und zu biwakieren. Bei dichtestem Nebel mit Sichtweiten unter 50 m fuhren wir am Vorabend zum Furka. Schnell die Bewilligung im Hotel Tiefenbach gekauft, dann schlugen wir im Nieselregen am Tätsch oberhalb von Tiefenbach unser Zelt auf. Das gemütlich-romantische Abendessen im Sonnenuntergang fiel leider aus, stattdessen kurze Brotzeit im Zelt. Nun ja, das sollte uns nicht entmutigen, für den nächsten Tag war ja bestes Wetter angesagt. In der Nacht verzog sich der Nebel auch, allerdings wurde es richig kalt. Wir hatten optimisch unsere Sommerschlafsäcke und nur eine leichte Decke eingepackt; leider etwas zu kalt für diese Nacht. Anna froh die halbe Nacht und schlief nicht besonders gut.
- Um fünf standen wir auf und packen unserer triefendes Zelt ins Auto, dann ging los. Der Morgen war traumhaft. Sternenklar, bald schon leichte Morgenröte. Als wir die Albert-Heim-Hütte passierten, wurde es Tag. Nach dem ersten Aufschwung zum Tiefengletscher gingen wir an einem Biwak vorbei.
- Kurz nach dem Zelt passierte Robert das erste Missgeschickt: etwas unachtsam auf den vereisten Stein getreten und schon landet man im Gletscherbach. Zum Glück ging die Sonne gerade hinter den Bergen auf und Hose, Rucksack und Pulli trockneten bald. Zuerst stiegen wir über den immer steiler werdenden Tiefengletscher auf, nach einer Weile wechselten wir - wie auch zwei andere Gruppen - in die Seitenmoräne, der wir entlang des ersten Aufschwungs des Gletschers folgten. Bis hier war der Gletscher komplett aper.
- Oben angekommen legten wir Steigeisen an; der Gletscher war gut zu begehen, keine großen Spalten zu sehen, ein Seil war nicht notwendig. Wir stiegen problemlos bis zum Einstieg ins Couloir auf. Und hier wartete das Problem auf uns: Durch den Gletscherschwund der letzten Jahre und wohl auch den warmen Sommer hatte sich das Eis so weit zurück gezogen, dass die ersten Meter der Wand blanke Felsplatten waren. Es ist im linken Teil ein Fixseil eingezogen, an dem man sich die ersten Meter hochziehen muss. Auch die mitgebrachten Friends und Klemmkeile nutzen in dem völlig bröckeligen Gestein nichts. Eine Gruppe vor uns versuchte ihr Glück, schafften jedoch auch nur zum Teil den weiteren Aufstieg. Der ältere, freunliche Herr, der uns unten überholt hatte, gab auch auf und meinte, er komme im Winter wieder, wenn mehr Schnee liegt. Dann waren wir an der Reihe. Robert konnte sich mit viel Kraft an dem Seil hochziehen; doch leider hatten wir dann nicht genug Material dabei um Anna (deren Bizepse das Am-Seil-Hochziehen nicht mitmachten) eine Strickleiter aus Schlingen zu bauen. So blieb uns auch nicht anderes übrig als gegen zehn Uhr nach ca. einer Stunde Warten und Probieren an dieser Stelle zu kapitulieren und umzukehren.
- Der Abstieg war im Prinzip kein Problem: statt komplett über den Gletscher abzusteigen, entschieden wir uns über die Variante über die Felsstufen unterhalb des Gletschhorns. Dort lag zwar kein Schnee, aber die Route ist wesentlich schwieriger und einige Stellen sind zu klettern. Bei der Albert-Heim-Hütte trafen wir wieder auf den Aufstiegsweg und stiegen den Rest nach Tätsch ab, wo wir gegen zwei Uhr ankamen.
- So haben wir wieder viel gelernt bei dieser Tour;das schöne Wetter und tolle Aussicht haben uns etwas für die Missgeschicke entschädigt. Als nächstes gehen wir aber erstmal auf den Galenstock.
Tourengänger:
alpinos
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