Kühberg (1672 m) - von Schönau mit Zunterköpfl


Publiziert von 83_Stefan , 24. Dezember 2022 um 10:26.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Rofangebirge und Brandenberger Alpen
Tour Datum:13 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Wörgl oder Kundl nach Schönau; Parkgelegenheiten am Straßenrand östlich des Orts an der Kapelle oder im Zentrum an der Verzweigung.
Kartennummer:OpenTopoMap

Die steil ins Inntal abfallenden Südflanken der Brandenberger Alpen sind wie geschaffen für den späten Herbst, wenn jedes Quantum Sonne zählt. Kühberg und Zunterköpfl zählen dabei zu den eher weniger bekannten Vertretern. Am Kühberg kann man das voll und ganz nachvollziehen, denn das oberste Stück ist weglos und am Gipfel hat man keinerlei Aussicht, allerdings wartet das Zunterköpfl mit einem herrlichen Panorama bis zu den Hohen Tauern auf. Aber auch An- und Abstiegsweg der hier vorgestellten Rundtour sind landschaftlich ansprechend und eignen sich hervorragend, um in der dunklen Jahreszeit die wärmenden Sonnenstrahlen in sich aufzusaugen.

Ausgangspunkt für die Rundwanderung ist der kleine Weiler Schönau zwischen Wörgl und Kramsach. Offizielle Wanderparkplätze gibt es hier nicht, man kann sich aber neben die Kapelle am östlichen Ortsrand oder in eine kleine dreieckige Wiese an der zentralen Straßenverzweigung stellen. An der Verzweigung im Ortszentrum weist die Beschilderung zum Zunterköpfl auf einem asphaltierten Weg Norden zu einem großen Haus, wo die Zufahrt endet. Hinter dem Haus ein paar Meter rechts, dann zweigt man sogleich am Fahrweg nach links ab und erreicht kurz darauf den Beginn des Steigs (beschildert).

Dieser leitet im Wald aufwärts, tangiert kurz einen Forstweg und führt an einer modernen, hölzernen Kapelle vorbei. Ziemlich steil gewinnt man im Zickzack an Höhe, weiter oben passiert man eine markante Wand aus hellem Kalkfels. Teilweise ist der Steig - warum auch immer - mit einem Drahtseil versichert. Nach einer letzten kurzen Querung verlässt man schließlich den Wald und erreicht das Weidegelände des Nachbergalm-Niederlegers. Nun beginnt der sonnige Part der Wanderung.

Durch das Weidegelände geht es mit wunderbaren Blicken über das Inntal in die Kitzbüheler Alpen sowie bis zu den Hohen Tauern aufwärts. Man passiert ein großes Almgebäude und erreicht kurz darauf an einem zweiten Gebäude den Fahrweg. Entweder man hält sich links und folgt diesem weiter aufwärts, oder man kürzt die Kehre auf anfangs deutlichen, später nur noch wenig ausgeprägten Spuren ab und erreicht etwas weiter oben wieder die Almstraße. Dieser folgt man im weiten Bogen gegen den Uhrzeigersinn um einen Rücken herum und anschließend zum Hochleger der Nachbergalm hinauf; optional kann man den Bogen auch direkt auf Steigspuren durch das Almgelände abkürzen und trifft an zwei Aussichtsbänken oberhalb des Rückens wieder auf den Fahrweg.

In der Linkskehre unterhalb des Nachbergalm-Hochlegers verlässt man den Fahrweg und folgt dem mit "Buchacker" beschilderten Steig durch sanftes Wiesengelände hinauf zum Fahrweg, der die Almsiedlung durchzieht. Sich rechts, an der folgenden Verzweigung links und sodann wieder rechts haltend (nicht beschildert), lässt man die Gebäude hinter sich und steigt gemächlich in nordöstlicher Richtung auf einer Fahrspur dem bewaldeten Zunterköpfl entgegen. Rund 80 Höhenmeter unter dem Gipfel zweigt der beschilderte Steig zum Gipfel ab, der recht direkt durch Wald und Latschengelände hinauf zum erstaunlich aussichtsreichen Gipfel führt. Von den Bayerischen Voralpen über die Chiemgauer Alpen, das Kaisergebirge, die Hohen Tauern und die Kitzbüheler Alpen bis zu den Zillertaler Alpen, dem Rofan und dem Karwendel kann man schauen, weit drunten ist das tief eingeschnittene Inntal mit seinen Siedlungen. Der Große Rettenstein und der Großglockner befinden sich aus dieser Perspektive fast auf einer Linie, das ist schon bemerkenswert. So einen herrlichen Ausblick hätte man dem kleinen Zunterköpfl kaum zugetraut. Auf der gemütlichen Rastbank unter dem Gipfelkreuz kann man bequem sitzen und den Rundumblick genießen.

Apropos Genuss: Dieser kommt am zweiten Gipfel des Tages weniger zum Tragen als vielmehr der Wille zum Gipfelsammeln. Diesen braucht es nämlich beim rustikalen, weglosen Anstieg im Wald. Am Aufstiegsweg steigt man wieder hinunter zu den Almgebäuden. Will man zum Kühberg, verlässt man die Fahrspur vor dem ersten Gebäude weglos nach rechts und wandert links an einem Jagerstand vorbei zum Waldrand hinauf. Dort trifft man auf undeutliche Trittspuren, denen man durch das Unterholz hinauf in den weitläufigen Gipfelbereich des Kühbergs folgt. Zwischen Latschen und Fichten hindurch gewinnt man den mehr oder weniger höchsten Punkt, auf dem man schnell sieht, dass man wegen den vielen Bäumen eben nichts sieht. Wirklich lohnend ist dieser Abstecher wahrlich nicht...

Zurück am Nachbergalm-Hochleger wandert man am bereits bekannten Fahrweg zwischen den Gebäuden hindurch, zweigt aber nicht auf den Steig ab. An der Fahrweg-Verzweigung im Südosten der Almsiedlung folgt man der Almstraße nach rechts (Beschilderung "Ascherjoch/Plessenberg") in südwestlicher Richtung. Die Straße geht in einen Steig über, der bald wieder einen Fahrweg erreicht. Auf diesem wandert man um einen Rücken herum zum Ascherjöchl, wo man wieder auf die Südseite gelangt. Hier zweigt der markierte Steig über die Ruraalm ab (11/2022: beschädigter Wegweiser) und man verlässt den Fahrweg.

Am Steig geht es ein kurzes Stück abwärts, dann quert man in östlicher Richtung hinüber zu einem Graben. In diesem gelangt man meist durch Latschengelände steil und in zahlreichen Kehren hinunter zur Ruraalm, wo sich eine letzte Pause mit hübschem Blick über das Inntal in die Kitzbüheler Alpen anbietet. Von der Alm geht es auf einer alten Fahrspur rund 400 Höhenmeter in engen Kehren durch den Wald sakrisch steil abwärts - und da sagt man, Abstiege am Fahrweg seien knieschonend... Im Tal trifft man schließlich auf die relativ wenig befahrene Verbindungsstraße Schönau/Breitenbach, der man nach links zurück zum Ausgangspunkt folgt.

Schwierigkeiten:
Von Schönau über die Nachbergalmen zum Zunterköpfl: T2 (teilweise steile, aber problemlose Steige).
Abstecher zum Kühberg: T2 (nicht schwierig, aber weglos und rustikal; nur im unteren Bereich undeutliche Trittspuren).
Abstieg über Ruraalm: T2 (steiler Abstieg, im oberen Bereich Tendenz zu T3 und Vorsicht vor losem Schotter).

Fazit:
Eine insbesondere im späten Herbst lohnende 3*-Runde, deren Glanzlicht das sehr aussichtsreiche Zunterköpfl ist. Wer kein Gipfelsammler ist, der kann auf den Abstecher zum vollständig bewaldeten Kühberg getrost verzichten. Auf- und Abstieg sind recht steil, aber landschaftlich durchaus ansprechend; der Rückweg im Tal entlang der Straße ist zum Glück nicht allzu weit und nach der schönen Tour gut zu verschmerzen.

Mit auf Tour: Bäda.

Allen HIKRn frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

Kategorien: Brandenberger Alpen, 3*-Tour, 1600er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (8)


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Vielhygler hat gesagt:
Gesendet am 25. Dezember 2022 um 11:58
Ich schließe mich deinen Wünschen an, die natürlich auch an dich gehen!
Andreas

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Dezember 2022 um 17:01
Hallo Andreas, danke dir! Hoffentlich wird 2023 global gesehen ein weniger "turbulentes" Jahr. Viele Grüße!

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 25. Dezember 2022 um 13:14
Servus Stefan.
Auch von mir beste Weihnachtsgrüße. Rutsch gut ins Neue Jahr, bleib xund und munter!
Frank

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. Dezember 2022 um 17:04
Hallo Frank, vielen Dank! Gesund bleiben ist natürlich das Wichtigste, das wünsche ich dir auch. Weiterhin viele schöne und unfallfreie Wanderungen! Beste Grüße!

Nic hat gesagt:
Gesendet am 25. Dezember 2022 um 19:12
Frohe Weihnachten Stefan! Hoffentlich geht nächstes Jahr wieder mehr in den Bergen. Dieses Jahr war nicht Meins. Gruß Nico

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Dezember 2022 um 14:55
Hallo Nic, danke dir auch! Hoffentlich klappt es nächstes Jahr bei dir besser mit dem Gebirge. Viele Grüße!

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 26. Dezember 2022 um 08:43
Den noch-weihnachtlichen und guten Wünschen fürs neue (Berg-) Jahr an Euch und an alle HIKR schließe ich mich gerne an.
Kommt gut rüber und weiterhin gut an und zurück!
Markus

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. Dezember 2022 um 14:57
Hallo Markus, ich wünsche dir auch einen guten Start ins neue Jahr, Gesundheit, schöne Bergerlebnisse und immer eine gute Rückkehr! Schöne Grüße!


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