Vier mal ex im Erzgebirge


Publiziert von lainari , 17. Oktober 2022 um 21:36.

Region: Welt » Tschechien » Krušné hory
Tour Datum: 9 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 470 m
Abstieg: 470 m
Strecke:14,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus bis Křimov (DÚK linka 588), Zug der DLB nur an Wochenenden Ende April - Anfang Oktober (linka T7) bis Křimov zastávka
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 5 Krušné hory - Chomutovsko a Mostecko

Verschwunden: Tschoschler Mühle, Tschoschl, Merzdorf und Dritte Grundmühle
 
Wie zwei Tage zuvor, geht es heute erneut auf die Erzgebirgshöhen. Störungsfrei erreiche ich am Morgen Křimov (Krima) und parke gegenüber vom Gemeindeamt. An der Straße laufe ich ortsauswärts und biege nach rechts auf einen Fahrweg ein. Dieser passiert zunächst den Bahnhaltepunkt Křimov zastávka (ab hier gelbe Wanderwegmarkierung) und kommt dann zu einem Teich. Unmittelbar unterhalb davon befand sich einst die Tschoschler Mühle/Strážský mlýn. Spätestens im Zusammenhang mit dem Bau der Trinkwassertalsperre Křimov ging diese ein. Wenig später ist das einstige Siedlungsgebiet der eigentlichen Gemeinde Tschoschl/Stráž zu finden. Der Ort wurde 1228 als Stracz erstmals urkundlich erwähnt. Der Vorkriegsbestand wird mit 37 Häusern und 182 Einwohnern angegeben. Mit der Vertreibung der Sudetendeutschen verlor die Gemeinde ihre Bewohner und wurde 1958 im Zusammenhang mit dem Bau der Talsperre aufgegeben. In den 1980er-Jahren wurden die Ruinen grob beseitigt. Fundamente, Kellerreste und Flurmauern sind im Gelände noch auszumachen. Ein nächster, nicht allzu langer Wegabschnitt führt zu einem Teich, der den Beginn des einstigen Siedlungsgebiets der Gemeinde Merzdorf/Menhartice markiert. Der Ort wurde 1281 als Meinhardesdorf erstmals urkundlich erwähnt. Der Vorkriegsbestand wird mit 38 Häusern und 168 Einwohnern angegeben. Ansonsten gilt das zu Tschoschl bereits Geschriebene.
 
Nun geht es noch einmal durch herbstlich gefärbtes Offenland mit Gehölzstreifen. Am Waldrand verlasse ich den markierten WW und gehe links an der Waldkante hinunter. Im Wald biege ich nochmals nach links und befinde mich an der Talflanke des Bezručovo údolí. Da der Weg nicht ausreichend an Höhe verliert, biege ich nach rechts durch eine Hangeinkerbung steil abwärts. Auf halber Hanghöhe treffe ich auf einen alten Weg, der nun wie erwartet zum Talboden führt. Am Ufer der Chomutovka verliert er sich. Ich gehe weglos talaufwärts, um festzustellen, dass von der Brücke auf der konsultierten Karte heute nur mehr ein leeres Fundament übrig ist. Ich schnappe mir einen Stock und pirsche am Ufer entlang. Über ein paar flachere Steine kann ich mit dieser Stützhilfe das recht breite, gut wasserführende Hindernis schadlos queren. Durch taufeuchten Buchenjungwuchs am Ufer bin ich jedoch trotzdem recht nass geworden. Über den Talweg auf der anderen Seite laufe ich nun talabwärts. Im Bereich eines verlandeten Bachseitenarmes, biege ich schräg links bergwärts ab. Der Abzweig ist etwas unscheinbar. Auf dem Scheitel des Bergrückens treffe ich auf den Nová cesta und laufe bergabwärts. Im Verlauf komme ich zur vodní nádrž Kamenička (Talsperre Komotau). Die Trinkwassertalsperre wurde von 1899-1904 gebaut und hat ein Volumen von 0,66 Mio. m³. Am Ufer sehe ich Wissenschaftler, die gerade die Flusskrebspopulation begutachten. Nun wandere ich talabwärts (blaue Markierung). An der Mündung von Kamenička (Neuhauser Flößbach), Chomutovka (Komotau/Assigbach) und Křimovský potok (Krimabach) befand sich früher die Dritte Grundmühle/Dreiwassermühle (Třetí Dolský mlýn/Třetí mlýn). Die baufälligen Gebäude wurden erst 2004 abgerissen. An der Kreuzung treffe ich wieder auf die gelbe WW-Markierung, die mich zum Fuß der Staumauer der vodní nádrž Křimov leitet. Die Trinkwassertalsperre wurde von 1953-1958 gebaut und hat ein Volumen von 1,48 Mio. m³. Der WW zickzackt sich ohne Ausblick am bewaldeten Hang aufwärts und passiert später alte Bauinstallationen vom Talsperrenbau. Über eine steile Taleinkerbung steige ich nun aufwärts und komme wenig später zurück nach Křimov. Eine Bahnunterführung ermöglicht direkt den Zugang zur Ortsmitte.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 15 min.
Die absolvierte Strecke ist auf den vorhandenen Wegen überwiegend mit T1 zu bewerten.
Sie ist nicht durchgehend als Wanderweg markiert.
Der Abstieg ins Bezručovo údolí ist teilweise weglos, Bachquerung erforderlich (T2).

Tourengänger: lainari


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