Reifferscheid, Wildenburg und Schwalenbachtal

Fast schien es schon zu kalt um Rad zu fahren, oder vielleicht haben wir noch nicht so richtig unsere Herbstkleidung sortiert. Aber als dann für ein paar Minuten die Sonne schien, war die Welt wieder in Ordnung. Außerdem kann man sich ja warm fahren.

Dafür bietet diese Tour alle Gelegenheit, immerhin packt sie mehr als 750 Höhenmeter auf 30 Kilometer. Für eine Rundtour in der Eifel ist das nicht schlecht. Und der  Aufstieg von der Prethtalhütte nach Oberreifferscheid ist die bisher anhaltend steilste Teilstecke, die wir seit langem gefahren sind. 130 Höhenmeter auf 825 Meter Strecke macht eine durchschnittliche Steigung von 16%, stückweise über 20%, mit  einigen Stellen gar 30% Steigung (laut GPS). Da kann man schon gerne mal über den Sinn von E-Mountainbikes diskutieren.

Auch sonst kommt die Tour hervorragend daher. Vom im Unterdorf von Reifferscheid gelegenen Parkplatz erstmal steil hoch nach Zingscheid und dann zur schönen Wildenburg. Die ist privat, eine event-location, man hat kaum Aussicht, lohnt aber trotzdem einen Besuch.

Erst am Manscheider Bach erschließt sich der Blick auf die Burg; sofern man seine Aufmerksamkeit zwischen der Burg und der hier ansässigen Wasseramsel teilen kann. Die Wasseramsel ist der einzige heimische Singvogel, der Wasserinsekten durch Tauchen erbeuten kann. Die markgefüllten Knochen vermindern dazu den Auftrieb, die Nasenöffnung kann verschlossen werden, und die Augen werden durch eine zusätzliche Nickhaut geschützt.

Über Wiesen zum einsamen Hof Kradenhövel, und in riesigem Bogen in das Schwalenbachtal. Wir haben ja nun schon viele Bachtäler erforscht in dieser Gegend; das Schwalenbachtal rangiert ganz oben auf der 'schönen' Liste, gleich neben dem nahegelegenen Lewertbach, der allerdings in die andere Richtung nach Süden zur Kyll fließt.

Weiter runter durchs Prethtal, bis zum eingangs erwähnten Aufstieg. Der krönende Abschluss ist dann die Reifferscheider Burg, eine Top-Destination, seltsamerweise ohne eine Einkehrmöglichkeit.