Balcon de Dolomieu (Piton de la Fournaise)


Publiziert von pame , 21. September 2022 um 08:59.

Region: Welt » Frankreich » La Réunion
Tour Datum: 7 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:Offizieller Weg vom Pas de Bellecombe (ca. 13km retour)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Flughafen St.Denis (RUN) über N2 nach St.Benoît, dann über N3 nach La Plaine des Cafres, hier Abzweig links "Le Volcan" auf Bergstraße, die letzten 5km auf schlaglochübersäter Naturstraße zum großen Parkplatz Parking du Volcan (schon frühmorgens wahrscheinlich voll belegt, dann entlang der Straße parken). Anfahrt ca. 2h.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Gite du Volcan in der Nähe des Parkplatzes oder viele Chambres d'hôtes auf der Plaine (ca. 1h entfernt).

Nach meinem Kurzaufenthalt auf Mauritius habe ich den schnellen Hüpfer zur Nachbarinsel La Réunion gemacht, was ja mein eigentliches Ziel war. La Réunion ist ein Überseedepartement von Frankreich und für die meisten Touristen ein einziger, großer Outdoorspielplatz, wo man, außer Wintersport, so ziemlich jeder Aktivität, vom Bergsteigen über Canyoning bis zum Tauchen nachgehen kann.

Die Insel ist überschaubar groß, in etwa wie das Saarland - sowohl in Bezug auf Fläche als auch auf Einwohnerzahl. Im Ggs. zum Saarland ist La Réunion aber eine Vulkaninsel, mit einem masssiven 3000er in der Mitte, viel Gebirge drumherum, und praktisch durchgehender Besiedlung entlang der Küste.

Alles in allem ist September/Oktober die beste Reisezeit, egal wie sehr die Einheimischen über ihren "Winter" lamentieren. Die Temperaturen liegen um diese Zeit an der Küste bei angenehmen 20 bis 25°C (Wassertemperatur ähnlich), und die Wolkenbildung hält sich noch in Grenzen. Der "Sommer" (Nov.-April) bringt viel Regen (und Schlamm auf den Wanderwegen), hohe Temperaturen, und evtl. Zyklone. Juli/August hingegen sind schlecht wegen der französischen Urlaubszeit mit entsprechendem Andrang und hohen Preisen. 
 
Für den Touristen ist alles natürlich perfekt eingerichtet und ausgeschildert - à la française sozusagen. Dementsprechend sind auch die Preise ähnlich wie in der Metropôle. Dafür bekommt man in den großen Einkaufszentren alles, was das Herz begehrt, vom ausgesuchten Rotwein bis zu speziellen Käsesorten.

Was La Réunion gegenüber dem europäischen Frankreich auszeichnet, ist eine eindrückliche Vulkanlandschaft mit dem Piton de la Fournaise als einem der aktivsten Vulkane der Erde und jeder Menge wilder Dschungellandschaft im Inselinnern - gut erreichbare Regenwälder ohne gefährliches Zeugs wie Schlangen, Skorpione, etc.

Informationen über die vorliegende Wanderung gibt's hier auf Hikr und sonstwo im Netz mehr als genug. Empfehlenswert ist vor allem die Webseite /randopitons.re/.

Ansonsten: Der Euro ist die Währung. Es gibt keine Roaminggebühren. Die Baguettes gibt's morgens noch frisch und warm. Man fährt über sehr gut beschilderte und teils spektakulär angelegte Straßen. Dafür gibt's dieselben Verkehrsstaus wie in allen französischen Ballungsgebieten, und die Hotelangestellten sprechen i.A. kein Wort Englisch. Also gilt: "Apprenez quelques mots de français, s.v.p."

Die Anreise erfolgt üblicherweise über Paris (ORY oder CDG), von wo es mehrere Flüge pro Tag gibt. Auch von Lyon und Marseille gibt es Direktflüge. Der Flug von CDG nach Réunion St.Denis (RUN) hält übrigens den Rekord als längster Inlandsflug der Welt (ca. 11h).  
 
Die Tour selbst habe ich an einem äußerst sonnigen Tag gemacht, wobei es am Morgen in über 2000m Höhe natürlich noch durchaus etwas kühl war. Gute Sonnenschutz ist - wie üblich in den Tropen - angesagt. Es waren extrem viele Leute unterwegs, was schon mit dem Stau um 7 Uhr morgens auf der langen Zufahrtsstraße anfing. Der Stau - diesmal in Form einer Menschenschlange - hat sich dann später auf der Wanderung dementsprechend fortgesetzt (s. Fotos). Einsamkeit wird man hier also nicht finden. 

Fazit:

  • Früh am Parkplatz sein (vor 8 Uhr)!
  • Sich vorher informieren, ob der Enclos geöffnet ist.
  • Die Landschaft ist zwar eindrücklich, aber wegen der vielen Leute und dem ständigen Lärm von einem halben Dutzend Hubschraubern konnte ich die Atmosphäre nicht wirklich genießen. Wer Vulkanlandschaften etwas ruhiger erleben will, ist wahrscheinlich auf Lanzarote besser aufgehoben. 

Update (19. Sept 2022): Le volcan a pété (/fournaise.info/)!

Tourengänger: pame


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