Hinteres Sonnwendjoch, alternativer Anstieg über den Westgipfel


Publiziert von kardirk , 13. August 2022 um 22:21.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 9 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:12,6

Die Nordabstürze des Hinteren Sonnwendjoch bieten eine interessante Variante zu den leichten südlichen Anstiegen auf diesen beliebten Berg. Nach der Nordflanke interessierte mich schon länger, ob man über den Verbindungsgrat zum Kreuzberg hinaufsteigen könnte. Der direkte Grat sieht zu schwer aus, da er mit einem gut 50m hohen senkrechten Abbruch in die erste Scharte abstürzt, zudem ist er im weiteren Verlauf stark mit Latschen bewachsen. Zudem stellt sich noch ein größerer Turm, ebenfalls mit Latschen von der tiefsten Einsenkung her in den Weg. Nach gründlicher Recherche dann der Plan: Aufstieg vom östl. Grundkar in die schmale Scharte direkt beim Abbruch und dann östseitig durch die steile Schroffenflanke mittels einer auffälligen Steilrampe.

Start beim Parkplatz Zipfelwirt, unbedingt mit dem Radl, da gut 5 km bis zur Grundalm. Vorher bei der Einmündung des Wanderweges Radldepot. 30 Min.
Kurz am Weg zur Alm weiter, dann rechts einen alten Karrenweg folgend hinauf auf die steile Almwiesen oberhalb der Grundalm rechts. Weglos am oberen Rand querend erreichte ich am Waldbeginn den alten, noch sichbaren und anscheinend auch genutzten Steig hinauf zur Kreuzbergalm, dem ich folgte. Er ist teilweise schon ziemlich verfallen und führt schnell steil aufwärts.
1h. T3.

Nun in das erste Kar unterhalb der tiefsten Einsattlung und weiter über Steigspuren über einen Rücken in das östl. Grundkar. Hier nun rechts steil über Grasschroffen und Schutt hinauf zu einer schluchtartigen Rinne. Im Grund dieser über steilen Schutt mühsam in die versteckte Scharte.
1:30h T4.

Von der Scharte rechts um einen kleinen Turm über schmales Schuttband in die rinnenartige Rampe, die man nun schön aufwärts bis zu einem Felskessel verfolgt.
Dann links über steile Rinnen und Rippen über Fels Schutt und Schrofen hianuf bis zum Grat und diesen, den Latschen ausweichend bis zum P.1881 folgen.
1:15h, T4-5, Stellen I-II.

Der Übergang von P.1881 zum Hauptgipfel wird zunächst durch dichte Latschen verstellt. Ich machte den Fehler und stieg durch eine scheinbar gute Gasse in der Südseite hinab und verkorkste mich total in den Latschen, was mich gut 50 hm und viel Kraft kostete. Besser direkt am Grat durch die Latschen sich mogeln. Zuletzt unschwer auf den Gipfel, was sich aber etwas zieht.
T3, 1h.

Abstieg über den schönen, aber anspruchsvollen O-Grat - über Kienspitze und P.1854 - am O-Gratturm wird das Gelände nochmals sehr steil und ausgesetzt. Die üppige Grasbotanik erschwert dazu das finden guter Tritte. Die Querung unterhalb ist nicht so lustig, besser direkt über den Turm.
T4, 1:20h, Stellen I.

Weiter über den anfangs ebenfalls noch recht steilen Wanderweg zur Hintertoralm und hinab zum Radldepot. T3, 1h.
Dann kann man es entspannt laufen lassen.

Tolle Tour in sehr alpinem Gelände, reizvolle Alternative, besonders für heiße Tage, da Nordseite.
Nichts für Anfänger und Wegegeher. Alpine Erfahrung, Schwindelfreiheit, Orientierungssinn und ein gehöriges Maß an Kondition und Selbstvertrauen sind Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Durchführung. *****Tour.

Tourengänger: kardirk


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Kommentare (1)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2022 um 18:54
wunderbare Eindrücke!


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