Jakobsweg bei Gueberschwihr

Mal wieder auf Reko-Tour für eine Wanderwoche in den Vogesen 2023. Heute geht es auf den Jakobsweg von Gueberschwihr. Da ich grundsätzlich mit ÖV unterwegs bin, ist meine Runde ca. 4 km länger, denn der Bus nach Gueberschwihr fährt nur dreimal täglich von Colmar.

Am Bahnhof Herrlisheim-près-Colmar beginne ich meine Wanderung bereits auf dem Jakobsweg. Am Bahnhof bin ich die Einzige, die den Zug verlässt. Nach einem kurzen Stück über Asphaltstraße biege ich nach Süden in einen Schotterweg ein, Er führt entlang eines Bachs (la Lauch), der kein Wasser mehr führt. Am Wegesrand befindet sich der israelitische Friedhof. Bei seinem Anblick, verschlossen und mit hoher Mauer umgeben, komme ich doch ins Nachdenken über die Intoleranz und den Egoismus, der sich in unserer Gesellschaft immer mehr breitmacht.

Nachdem ich die D 83 unterquert habe, erreiche ich Hastatt. Weiter geht’s bis Gueberschwihr leider auf Asphaltstraße und in der Sonne. Ungefähr eine Stunde ist bisher vergangen. Erst jetzt beginnt die eigentliche Reko-Tour. Am Kreisverkehr zu Beginn des Ortes ist auch die Haltestelle «Chapelle», die immer angefahren wird, im Gegensatz zu der im Ort.

Um ins Ortsinnere zu kommen, muss ich erneut über die Asphaltstraße. Vorbei an dem schönen Platz mit der Mairie biege ich nach Süden ab. Etwas später kann ich endlich den Asphalt hinter mir lassen und auf breitem Schotterweg in den Wald abbiegen.

Am nächsten Kreuzungspunkt muss ich mich jetzt entscheiden, eigentlich will ich den etwas größeren südlichen Bogen nehmen (der auch für die WW auf dem Programm steht), aber in Anbetracht der Rückfahrmöglichkeiten entscheide ich mich für die kürzere Variante mit dem Kreuzweg. Beide kommen später wieder zusammen.

Am Ende meines Weges mache ich dann einen Abstecher zur Notre Dame du Schauenburg und der gleichnamigen Kapelle. Wieder zurück, entscheide ich mich nicht für den breiten Schotterweg, sondern für den schmalen Pfad oberhalb. Beide treffen am Parkplatz wieder zusammen. Über den Parkplatz hinweg befindet sich an einem Baum die klassische Muschel, Zeichen für den Jakobsweg.

Der Pfad führt nach Norden leicht bergauf. Begleitet wird man von hohen Felswänden. Naturtreppen helfen die Höhenunterschiede zu überwinden. Am Ende des Aufstiegs wartet der Roche du Cocou und ein Blick ins Tal.

Der Weg biegt jetzt nach Westen ab und es geht hinunter ins Tal zur «Eglise du convent Saint-Marc» (https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Marx). Das Gelände ist mit einer hohen Mauer umgeben, die einen Einblick verwehrt. Es gibt aber eine Autoeinfahrt, durch die man das Gelände betreten kann. Dafür habe ich heute leider keine Zeit.

Weiter geht es nun auf dem Jakobsweg nach Norden Richtung Hofacker. Es geht wieder leicht aufwärts, der Weg ist gut begehbar. Bei Hofacker wartet nun der Rückweg nach Guberschwihr. Zuerst auf schönem Weg entlang des Waldrands bis zu einer Kreuzung. Dann biegt der Pfad nach Westen ab und es folgt einer der schönsten Abschnitte der heutigen Tour. Auf eine genaue Beschreibung verzichte ich, da ich die Vorfreude nicht nehmen will. Die Bilder geben teilweise Auskunft.

Bei Gugerwasen ist dann das Ende erreicht und ein steiler Kopfpflasterweg führt zurück nach Gueberschwihr. Ich bin gut in der Zeit, der Bus fährt laut Plan erst um 14:20. Dazu muss ich durch den Ort hinunter zum Kreisverkehr. Jetzt kann ich mir endlich Zeit nehmen, mein Mittagspicknick zu verzehren. Es ist 13:47 Uhr. Kaum habe ich in mein Brot gebissen, kommt der Bus nach Colmar. Schnell alles eingepackt und umsonst mitgefahren, der Computer ist defekt. Was nutzen da Fahrpläne.

In Colmar fährt laut Anzeige der Zug um 13:53 nach Basel, es ist aber mittlerweile kurz nach 14:00 Uhr. Da kommt ein Zug, der fährt allerdings nur bis Mulhouse. Also noch einmal umsteigen.  Ist schon kurios, der öffentliche Nahverkehr in Frankreich, obwohl die neue SNCF App mittlerweile auch den Nahverkehr umfasst.