Wildes Mannle und danach eine Hüttenrunde


Published by klemi74 , 16 July 2022, 14h05.

Region: World » Austria » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Date of the hike:14 July 2022
Hiking grading: T4- - High-level Alpine hike
Waypoints:
Geo-Tags: A 
Time: 9:00
Height gain: 840 m 2755 ft.
Height loss: 1590 m 5215 ft.
Route:Ca 25km
Accommodation:An den drei AV-Hütten am Weg

Auch heute habe ich das Gefühl, dass nicht viel geht. Deshalb - und weil der Weg unter der Seilbahn eh langweilig ist - fahre ich von Vent aus mit den beiden Sektionen des Sesselliftes hinauf zur Bergstation.

Start ist also schon sehr weit oben, bei dem heute bedeckten Himmel ist es kühler als erwartet. Es geht zügig auf dem gut markierten Steig in Richtung des Wilden Mannles nach oben, zunächst in einem Mix aus Gras und Brocken, später dominieren die Brocken. Dies umso mehr nach einer Verzweigung (man könnte geradeaus ins Rofenkar gehen), wo es nun auch kurz recht steil wird, inklusive eines drei Meter hohen Absatzes mit Sicherung. Dann wird es flacher und in wenigen Minuten ist im Blockwerk das Kreuz erreicht. Kaum angekommen, fallen erste Tropfen.

Die Pause fällt sehr kurz aus: es tröpfelt zwar nur, aber wenn es stärker werden würde, könnte der schwierigere Abstieg ins Rofenkar Probleme bereiten. Es passt aber, nach einem nur sehr geringen Abstieg auf dem breiten Blockgrat geht es steil nach links hinunter, zuletzt mit einer gesicherten Rinne - Schlüsselstelle der gesamten Tour.
Nun geht es auf der linken Seitenmoräne des längst nicht mehr bis hier reichenden Gletschers hinab, dann in der Seite der Moräne zu einem kleinen grünen See. Das ehemalige Gletscherbett wird gequert, dann folgt der Abstieg auf der rechten Seitenmoräne. Im Anschluss zieht der Steig den schrofigen Hang hinauf und quert danach recht flach zur Hütte. Einkehr.

An der Hütte bessert sich das Wetter, mir kommt Blödsinn in den Kopf: Warum einfach absteigen, wenn man sich auch den Übergang (mit Abbruchmöglichkeit) zur Vernagthütte anschauen könnte? Also geht es auf dem Seuffertweg Richtung Westen los... Der stets gute Steig quert mit tendenziell leichtem Gefälle steilere Hänge und weite Geröllfelder, bietet viel Aussicht und nur eine etwas anspruchsvolle Passage. Es geht sehr flott voran und nach einer Stunde erreiche ich den Geländeabsatz, nach dem sich der Weg gen Norden wendet. Jetzt ist der Rest des Vernagtferners sichtbar und auch die über einer riesigen Moräne liegende Hütte. Hinab zur Brücke über den Gletscherbach und jenseits gut 15min kräftig nach oben und der Einkehr steht nichts mehr im Wege.

Von der Vernagthütte steigt man jetzt eigentlich ab, aber der Teller Nudeln hat fit gemacht. Also wird die Tour nochmals verlängert, das Hochjochhospiz ist das nächste Ziel. Im ersten Abstieg steht ein Wegweiser zur Guslarspitze - das wäre aber übertrieben, zumal ich eh erst spät wieder im Ziel sein werde. Also quere ich wieder einen Hang, erst mehr in Blöcken, dann auf der Schafweide. Nachdem es nicht bergab, sondern längere Zeit sanft bergauf gegangen ist, treffe ich auf den Steig, der vom Hospiz zum Brandenburger Haus führt und steige auf diesem zum Hochjochhospiz ab.

Nach zwei schnellen und zuckerhaltigen Getränken wartet der lange Rückweg. Oberhalb des Baches verliert der Steig nur anfangs schnell an Höhe, wird dann aber flacher. Nachdem der Ablauf des Vernagtferners auf einer Brücke überquert wird, verläuft der Steig hoch über der tief eingeschnitten Schlucht der Rofenache, inklusive unnötiger Sicherungen und genauso überflüssigen Gegenanstiegen.
Sobald die Talstation der Materialseilbahn zur Vernagthütte erreicht ist, wird aus dem Steig ein kleiner Fahrweg, der durch sanfte Wiesen mit vielen Blumen nach Rofen führt - die Motivation zum anhalten und Fotografieren hält sich allerdings inzwischen in sehr engen Grenzen.
Im kleinen Weiler Rofen quere ich auf der Hängebrücke die Schlucht und steige auf der anderen Talseite auf einer kleinen Geländestufe im lichten Zirbenwald hinab nach Vent, wo mit den 53 Stufen ins Zimmer eine letzte Herausforderung anstehen wird...

Fazit:
Sehr sehr schön, aber halt auch ziemlich lang... Bis auf den Abstieg vom Wilden Mannle ist die Runde leicht und verläuft überwiegend auf gut in Schuss gehaltenen Höhenwegen.

Gehzeiten:
Wildes Mannle 45min, T3
Breslauer Hütte 1h, T4- beim Abstieg ins Rofenkar
Vernagthütte 1h45, T3 (eine Stelle, sonst einfach)
Hochjochhospiz 1h15 (T3, zwei Rinnenquerungen)
Vent 1h50, T2

Anmerkung:
Die Angaben zu Streckenlänge und Höhenmeter beruhen teils auf Schätzung, teils aus den im Netz auffindbaren Angaben zu den einzelnen Etappen

Hike partners: klemi74


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