Cape au Moine - Normalweg

Highlights: Anreise & Gipfelgrat...

Bei der Cape au Moine fasziniert mich die spitzige Form. Sieht aus wie T6 und soll als T4 zu haben sein? Da hiltt nur eines - Ausprobieren. Um de Ausflug abzurunden, soll auch eine hübsche Eisenbahnfahrt nicht fehlen.

Bei dieser nicht allzu antrengenden Bergtour macht schon die Anreise Spaß. Nach einer Autofahrt via Bern zum Genfersee über die A12, die ich wegen ihrer ruhigen Landschaft, der motivierenden Aussicht und der geringen Verkehrsdichte ohnehin schon mag, benutze ich das perfekt gelegene Parkhaus unter dem Bahnhof von Montreux, löse ein Ticket für die 1. Klasse und nehme Platz in einem der fantasitischen alten (bzw. auf alt gemachten) Wagen der MOB, der mich nach Les Cases (1113 m) bringen wird. Klar, dass ich die aussichtsreiche halbstündige Fahrt bei einem Bierchen genieße!

So motiviert fällt der erste Anstieg in Richtung Col de Jaman leicht. Schon nach gut 100 Höhenmetern biege ich nach Norden ab und nehme den markierten Weg zum Col da Pierra Perchia. Eigentlich ist dies ein langweiliger Weg. Nicht allzu aussichtsreich, monoton und in der Nähe von P. 1354 habe ich auch noch eine Begegnung mit aggressiven Hunden und ihren unsymphatischen Herrchen. Nachdem ich bei P. 1613 endlich meinen Ärger über die Köter heruntergewürgt habe, erwartet mich eine neue Überraschung - Schnee! Die beiden verkarsteten Karmulden bei P. 1748 und 100 Höhenmeter weiter oben präsentieren sich noch recht winterlich. Da der Schnee nicht mehr trägt, umgehe ich ihn soweit wie möglich, was mich schon ein bisschen Zeit kostet. Am Col de la Pierra Perchia (1859 m) ist plötzlich wieder Frühling - gut gelaunte, sommerlich gekleidete Berggänger und trockener Grasboden.

Der Gipfelgrat (gerade einmal 100 Höhenmeter) zur Cape au Moine kann sich wirklich sehen lassen. Erstaunlicherweise gibt es eine gut ausgetretene Wegspur und auch heute machen sich außer mir noch etliche Berggänger auf den Weg zur Spitze - manche sogar im Laufschritt!. Jeder muss allerdings eine kleine Schlüsselstelle erklettern (I+, eigentlich schon ziemlich ausgesetzt). Wer das geschafft hat, kommt sicher auch zum Gipfel der Cape au Moine (1941 m). Immer wieder durchziehende Wolken behindern leider die Aussicht, sodass ich recht bald wieder zum Col de la Pierra Perchia zurückkraxele. Endlich hat die Alpinewandersaison 2022 richtig begonnen!

Natürlich benutze ich für den Rückweg nicht wieder den verschneiten, unsymphatischen Weg nach Osten, sondern lieber den Steig in Richtung Col de Jaman. Gleich zu Anfang gibt es ein paar leicht exponierte Passagen (knapp T3), die kein Gefühl von Langeweile aufkommen lassen. Doch schon nach 300 Metern geht der Pfad in eine Art trassierten Weg über. Landschaftich und von der Aussicht her recht hübsch. Aber auch monoton. Ich sehe es positiv und lasse die Wanderung ganz gemütlich zu Ende gehen. Erstaunlich schnell ist der Col de Jaman (1512 m) erreicht. Ebenso erholsam geht es weiter runter nach Les Casen (1113 m).

Den Zug dort zum Halten zu bringen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es gibt zwar zwei Taster (1 pro Richtung) , aber sie scheinen dasselbe zu bewirken. Das bedeutet: der Zug nach Zweisimmen hat überflüssig gehalten und der folgende Zug nach Montreux wäre vielleicht durchgefahren, wenn nicht andere Fahrgäste nochmals das Signal gegeben hätten. Nun ja - jetzt weiß ich es ja...

Schwierigkeiten & Gehzeiten

Les Cases - P. 1354 - P. 1613 - Col de la Pierra Perchia: T2, nicht besonders lohnend, P. 1354 mit den bissige Hunden besser meiden; 2 h
Col de la Pierra Percia - Cape au Moine und zurück: T4+ (eine Stelle I+ und hart an der Grenze zu T5); 45 min
Col de la P. P. - Col de Jaman - Les Cases: knapp T3 (erste 300 m), dann T1, 1 h 30 min

Fazit - Gipfel und Reise top, dazwischen eher mittelmäßig, das macht in Summe immer noch ein "gut"