Zinsnock 2528m - Ein Überblick

Nach wochenlanger Abwesenheit im Frankenwald und im Atlantik wird es Zeit, wieder mal in den Pustertaler Bergen nach dem Rechten zu sehen. Es zieht mich auf den Zinsnock im Mühlbacher Tal, der ist bestens geeignet für einen Überblick auf die umliegenden Gipfel und die Schneelage. Mit 2500m ist er auch noch gut erreichbar, darüber liegen noch Massen an Schnee. Bis 2000m ist es sogar in den schattigen Lagen aper und ich schleiche mich von der Oberbacher Alm über Waldschneisen an den Westgrat.
Begangen wird der Zinsnock von dieser Seite nicht, außer von Gämsen, und die haben eine gute Markierung angelegt. Ich folge ihren Spuren, bzw. Hinterlassenschaften und komme voran. Zwischendurch braucht es eine Hand und ein wenig Gespür fürs Gelände, aber die Richtung ist klar und schon stehe ich am Gipfelhang. Letzte Schneereste stören nicht und am Kreuz erwartet mich der perfekte Überblick. Nicht nur auf die Rieserfernerkollegen, sondern weit in die Zillertaler Gletscherwelt und zu den Dolomiten, erstaunlich, was der unscheinbare Zinsnock anbietet.
Zurück gehts auf der Skitourenroute und ich wähle exakt meine Abfahrt vom Winter. Das Gelände ist gutmütig und der Schotter lässt sich auch ohne Schnee ordentlich abfahren. Weiter unten im Wald warten dann doch noch ein paar liegengebliebene Schneefelder, ich sinke tief ein und es wird feucht in den Schuhen. Aber bald stehe ich wieder im Talile, nur die Einkehr beim Badl muss ich vorerst auslassen, der wilde Ausflug und der viele Überblick haben mehr Zeit als veranschlagt gekostet.