Schei… Gaishörndl, 2615m statt Pürglers Kunke


Publiziert von lila , 28. März 2022 um 19:03.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum:28 März 2022
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 980 m
Abstieg: 980 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Großer Wanderparkplatz in Kalkstein

Was wir heute gemacht haben, ist nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen: Es ist knochentrocken in Osttirol, das Hoch Peter, das seit zwei Wochen über Mitteleuropa hängt, hat dem ohnehin heuer wenigem Schnee mit strahlendem Dauer-Sonnenschein und tagsüber hohen Temperaturen noch weiter zugesetzt. Letzte Woche hab ich mehrere Wanderungen hier in der Gegend zu Fuß gemacht, das war schlauer. 

Die Vermieterin unserer Ferienwohnung war letzte Woche noch auf Pürglers Kunke, meinte, es ginge noch gut. 
Wir starten in Kalkstein und tragen die Ski erstmal ca 50 HM, kein Problem, schon an der Abzweigung ins Roßbachtal fangen die ersten Schneereste an. Dass man kurz vor der Ruschlet Alm rechts rauf abzweigt, hab ich gestern noch nachgelesen, im Rother Skitourenführer ist die Abzweigung noch deutlich früher eingezeichnet. Nun denn, soweit die Theorie. Fakt ist, dass der Südhang komplett aper ist und man die Ski mindestens 200-300 Höhenmeter tragen müsste, um wieder Schnee unter die Felle zu kriegen. Diese Option fällt also aus. Wir sehen, wie sich 7 Leute die Steilstufe Richtung Pfanntörl raufquälen - immerhin müssen sie ihre Ski nicht tragen. Also gut, Pürglers Kunke gestorben, aber es gibt ja als Plan B noch das Gaishörndl. Dass das Toblacher Pfannhorn kein Vergnügen ist und man ab dem Pfanntörl besser zu Fuß geht, das hat mir die DAV-Skitourengruppe, die ich letzte Woche am Parkplatz getroffen habe, schon erzählt. 

An der Ruschlet Alm überholen uns drei ebenso motivierte, wie unerfahrene junge Männer. Sie nehmen natürlich die steilste der vorhandenen Rinnen und machen extra viele Spitzkehren die Steilstufe hinauf. Meine Söhne wollen natürlich nicht auf ihre langsame Mutter warten und sprinten ihnen hinterher. Fein, mein jüngster Sohn muss Spitzkehren ja eh noch üben, er bekommt hier reichlich Gelegenheit :) Sauheiß ist es außerdem, Hoch Peter gibt sein Bestes, uns den Schweiß aus allen Poren zu treiben. Nach der Steilstufe wird es deutlich angenehmer, ein leichter Luftzug und flacheres Gelände sorgen für eine moderatere Betriebstemperatur. 

Der Ostrücken des Gaishördls ist die letzten 110 Höhenmeter komplett aper, der Gipfelhang steil und jetzt, um halb zwölf schon sehr sulzig. Ab und zu verschwindet ein Skistock mal einen halben Meter tiefer, was mich jedes Mal ziemlich aus dem Takt bringt. Das brauche ich nicht, denke ich mir, lass die Ski liegen und gehe die letzten 100 HM zu Fuß. Die Spitzkehrenfreaks basteln ganz schön in dem betonartigen Schnee und sind nur kurz vor mir oben. 

Dass der Schnee nicht besser wird, ist klar und so bleiben wir nicht lange am aussichtsreichen Gipfel. Selten so  zentnerschweren Schnee erlebt wie hier. Vielleicht es ja besser, einen ganz großen Linksbogen zu machen, bis zum Spitzkinkele zu queren und statt über die Steilstufe über die flacheren Nordhängen des Spitzkinkeles abzufahren. Das stellt sich jedoch als keine gute Idee heraus, die Nordseite des Spitzkinkeles ist bretthart gefroren, das Queren auf dem harten Pressschnee mühsam. Weiter unten wird es nicht besser, kaum hört der Pressschnee auf, fängt der Betonsulz wieder an. Zur Belohnung bekommen wir dann auch noch ein extra steiles Stück im Wald - etwa entlang der Aufstiegsroute abzufahren wäre rückschauend gesehen vermutlich schlauer gewesen. Den Alfner Bach zu überqueren sorgt natürlich für allgemeine Erheiterung und weiteren Schweiß, vor allem weil der Schnee unmittelbar am Bachbett besonders tief und besonders sulzig ist. Die restliche Abfahrt entlang des Ziehweges ist dann vergleichsweise harmlos, wie Talabfahrt am Nachmittag. 

Die Schneereste unterhalb der Alfner Alm, die heute früh noch da waren, sind jetzt geschmolzen. 

Tour mit meinen beiden jüngeren Söhnen. 

Tourengänger: lila


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