Wintertour auf den Großen Rachel - abgebrochen wegen "Whiteout" (+550 hm)
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Bei hikr.org werden üblicherweise erfolgreiche Touren beschrieben, aber auch Berichte über abgebrochene Touren können interessant und lehrreich sein. Das Ziel meiner heutigen Wintertour war der 1453 m hohe Große Rachel im Bayerischen Wald. Da der kürzeste Aufstieg vom Parkplatz Gfäll wegen der Straßensperrung in diesem Winter nicht möglich war, wählte ich als Startpunkt den Parkplatz Flanitzebene beim Bahnhof Klingenbrunn. Am Bahnhof Klingenbrunn hält auch die Waldbahn, sie fährt aber nur alle 2 Stunden und ist deshalb ungünstig für Touren, deren Dauer man nicht genau abschätzen kann.
Vom Parkplatz aus nahm ich, um Zeit und Kräfte zu sparen, zunächst den breiten Fahrweg, auf dem Rückweg dann später den parallel verlaufenden schöneren Pfad am Bach Flanitz entlang. Schneeschuhe waren von Anfang an erforderlich. Nach einer längeren ebenen Strecke zweigt rechts der schmale ansteigende Steig zum Rachel ab. Hier war schon ein Trittkanal gespurt, so dass ich gut vorankam. Es kamen mir auch drei Personen entgegen, ich versäumte aber, sie nach der Situation weiter oben zu befragen. Nach einem längeren Aufstieg durch den dichten Wald bog der Weg von östlicher auf nordöstliche Richtung ab und ich kam in halboffenes Gelände.
Hier wurde es jetzt immer nebliger und es wehte ein Wind mit feinem Treibschnee. Die frischen Schneeschuhspuren endeten bis auf eine, so dass ich jetzt keinen Trittkanal sondern bloß noch einzelne Tritte vorfand, und diese letzte Spur endete schließlich auch. Meine heutigen Vorgänger waren spätestens hier umgekehrt. Vor mir hatte ich jetzt noch eine ganz schwach sichtbare alte Spur, der ich unverdrossen weiter aufwärts folgte. Der Nebel wurde immer dichter und die alte Spur war abschnittsweise zugeweht und nur noch teilweise sichtbar. Schließlich war die Spur ganz verschwunden, und ich hatte im Nebel nur noch 20 m Sichtweite. Oben war alles weiß, unten war alles weiß, nur schemenhaft sah man die nächsten Baumstämme
Ich hielt an, um die Lage zu beurteilen und meine Handlungsoptionen zu prüfen. Meinen Standort kannte ich anhand von Karte und Kompass ziemlich genau (ein Kompass funktioniert ja auch im dichten Nebel). Ich war auf ca. 1300 m Höhe, kurz bevor der Steig auf den von Gfäll kommenden breiten Weg treffen würde. Ich könnte also nach Himmelsrichtung weiter aufsteigen und würde dann bald den breiten Weg anhand seiner Geländestufe finden. Würde ich aber später im Abstieg den Steig mit meiner eigenen Spur wiederfinden? Die Antwort musste "nein" lauten, denn meine Spur verwehte hinter mir immer mehr, und sie war schon bei wenigen Metern seitlicher Abweichung im Nebel nicht mehr zu erkennen. Ich musste also abbrechen.
Etwas missmutig ging ich in meiner Spur wieder zurück, kam bald wieder aus dem Nebel heraus und auf den gespurten Trittkanal, und erreichte schließlich wieder die Flanitzebene. Als kleinen Ersatz für den entgangenen Rachel gönnte ich mir jetzt eine Wege-Variante entlang des Flüsschens Flanitz, wo der Pfad sehr schön am Bach entlang geht, und erreichte schließlich wieder den Parkplatz.
Wie es auf der Route im Frühjahr aussieht, ohne Nebel und mit wenig Schnee, kann man beispielsweise in diesem Tourenbericht sehen.
Eine Nachtrag zum Thema "Whiteout": Von einem richtigen, gefährlichen Whiteout spricht man eigentlich erst dann, wenn Nebel und Schneetreiben so dicht sind, dass man die Grenze zwischen Boden und Luft nicht mehr erkennt, völlig orientierungslos ist, und Panik bekommt. So schlimm war es heute bei mir natürlich nicht.
Vom Parkplatz aus nahm ich, um Zeit und Kräfte zu sparen, zunächst den breiten Fahrweg, auf dem Rückweg dann später den parallel verlaufenden schöneren Pfad am Bach Flanitz entlang. Schneeschuhe waren von Anfang an erforderlich. Nach einer längeren ebenen Strecke zweigt rechts der schmale ansteigende Steig zum Rachel ab. Hier war schon ein Trittkanal gespurt, so dass ich gut vorankam. Es kamen mir auch drei Personen entgegen, ich versäumte aber, sie nach der Situation weiter oben zu befragen. Nach einem längeren Aufstieg durch den dichten Wald bog der Weg von östlicher auf nordöstliche Richtung ab und ich kam in halboffenes Gelände.
Hier wurde es jetzt immer nebliger und es wehte ein Wind mit feinem Treibschnee. Die frischen Schneeschuhspuren endeten bis auf eine, so dass ich jetzt keinen Trittkanal sondern bloß noch einzelne Tritte vorfand, und diese letzte Spur endete schließlich auch. Meine heutigen Vorgänger waren spätestens hier umgekehrt. Vor mir hatte ich jetzt noch eine ganz schwach sichtbare alte Spur, der ich unverdrossen weiter aufwärts folgte. Der Nebel wurde immer dichter und die alte Spur war abschnittsweise zugeweht und nur noch teilweise sichtbar. Schließlich war die Spur ganz verschwunden, und ich hatte im Nebel nur noch 20 m Sichtweite. Oben war alles weiß, unten war alles weiß, nur schemenhaft sah man die nächsten Baumstämme
Ich hielt an, um die Lage zu beurteilen und meine Handlungsoptionen zu prüfen. Meinen Standort kannte ich anhand von Karte und Kompass ziemlich genau (ein Kompass funktioniert ja auch im dichten Nebel). Ich war auf ca. 1300 m Höhe, kurz bevor der Steig auf den von Gfäll kommenden breiten Weg treffen würde. Ich könnte also nach Himmelsrichtung weiter aufsteigen und würde dann bald den breiten Weg anhand seiner Geländestufe finden. Würde ich aber später im Abstieg den Steig mit meiner eigenen Spur wiederfinden? Die Antwort musste "nein" lauten, denn meine Spur verwehte hinter mir immer mehr, und sie war schon bei wenigen Metern seitlicher Abweichung im Nebel nicht mehr zu erkennen. Ich musste also abbrechen.
Etwas missmutig ging ich in meiner Spur wieder zurück, kam bald wieder aus dem Nebel heraus und auf den gespurten Trittkanal, und erreichte schließlich wieder die Flanitzebene. Als kleinen Ersatz für den entgangenen Rachel gönnte ich mir jetzt eine Wege-Variante entlang des Flüsschens Flanitz, wo der Pfad sehr schön am Bach entlang geht, und erreichte schließlich wieder den Parkplatz.
Wie es auf der Route im Frühjahr aussieht, ohne Nebel und mit wenig Schnee, kann man beispielsweise in diesem Tourenbericht sehen.
Eine Nachtrag zum Thema "Whiteout": Von einem richtigen, gefährlichen Whiteout spricht man eigentlich erst dann, wenn Nebel und Schneetreiben so dicht sind, dass man die Grenze zwischen Boden und Luft nicht mehr erkennt, völlig orientierungslos ist, und Panik bekommt. So schlimm war es heute bei mir natürlich nicht.
Tourengänger:
WolfgangM
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Kommentare (4)