(Nicht ganz) wie am Schnüerli

Im weissen Weisstannen aus dem blau-weissen Bus gestiegen, zeigte sich, dass die Felle es nicht in den Rucksack geschafft haben - Ossische Allüren;-)? Ohne Felle schwimmen mir für das geplante Unternehmen buchstäblich die Felle davon - was nun? Beim 2. Haus, bei dem ich klopfe, öffnet mir das Glück, und ich kann tatsächlich passende Felle ausleihen - ganz herzlichen Dank auch an dieser Stelle! Mit Rückkehr nach Weisstannen ergibt sich für meine Verhältnisse, weil ich den NE-Hang des Langrain nicht auslassen und möglichst keine Südhänge befahren will, eine kleine Monstertour mit Höhepunkt Schnüerligrat Pt. 2431. Also doch fast wie am Schnüerli!

Mit fellsuchebedingter Verzögerung haste ich los, auf der bekannten und geschätzten Route Richtung Vorder Mad, ein bald sonniger, vielseitiger und oben äusserst hübscher Aufstieg. Unten auf den gemähten Wiesen viele Gleitschneerutsche, nicht aber oben im rauhen Weideland, und eine Einzelgänger-Spur bis unterhalb von Obergalans. Somit heisst's ab dort selber spuren, was aber erstaunlich unmühsam geht. Ich beeile mich, die SW-Hänge und die südexponierte Engstelle zu begehen, denn warm ist's auch heute. Oben die herrliche Szenerie mit den klitzekleinen Hüttchen der Vorder Mad und dem bereits angespurten Langrain. 

Ich kann mich nicht so recht entscheiden, wohin ich nun abfahren soll, nehme aber mal den NE-Hang in Angriff, den drei Prachtsspuren (und alsbald meine) zieren. Die weitere Abfahrt nach Plons würde eine umständliche Fellrückgabe bedeuten, deshalb wieder rauf auf den Langrain - und dort kann ich doch nicht widerstehen, die lange Runde via Walachamm (Furgge 2287) - Prudellhüttli - Parisbüchel ("Skier à Paris!") anzugehen - einerseits wunderbar immer in der Höhe und an der Sonne und angenehm zu spuren, andererseits zieht es sich doch in die Länge... Auf dem Parisbüchel lockt der nahe Schnüerligrat bzw. sein Pt. 2431, wo sich der Blick gen Westen und in die Nachmittagssonne (wieder) öffnet. 

Die Abfahrt ist dann nicht ganz einfach: Ich muss gen Süden queren - aber möglichst in nordostexponierten Hängen (diese sind noch schön pulvrig). Zudem ist das Gelände sehr coupiert und unten, ob Näserina, auch sehr rauh. So gibt es einige wunderbare Hänge, aber auch etwas Gemurkse. Von Näserina quere ich zum Obersteinälpli, von wo sich nochmals einige offene Hänge öffnen, ganz zuunterst im ewigen Schatten sogar wieder Pulver! 

P.S.: Nach den ergiebigen Schneefällen und der Wärme ist die Lawinenlage - abgesehen vom Gleitschneeproblem - ausgezeichnet; ich denke, in den nächsten Tagen wird fast alles gefahren werden...