Punta di Frida, Comici (VI-)

Nach der Gelben Kante am Vortag erlaubte das Wetter zwischen starken nächtlichen Niederschlägen und drohendem Regen ab Mittag nur eine kurze und schnell trocknende Route. Ideal für die Comici auf die Punta di Frieda, den mittleren Gipfel der Kleinen Zinne. Um 6:30 Uhr standen wir am Einstieg. Nach einigen leichteren Seillängen und zwei Quergängen nach rechts folgte die Schlüsselseillänge (VI-). Danach ging es rasch in leichterer Kletterei (IV – V-) weiter, zuletzt durch einen kaminartigen Riss (wenn ich mich richtig erinnere) auf das Band. Die «schöne» Kletterei dieser Route war damit beendet, und die meisten Seilschaften steigen hier auch ab, ohne den Gipfel mitzunehmen. Mir widerstrebt das zwar zutiefst, aber die dunklen Regenwolken überzeugten auch mich, dass der Gipfel heute keine gute Idee wäre, und so beugte ich mich den Tatsachen. Die Abstiegsroute beinhaltet einige Abseilstellen an etwas fragwürdigen Rostgurken, die aber zum Glück hielten. Dafür brach mir an einer ganz leichten Stelle ein Griff aus, aber die Sicherung bestand ihren Test. Mit den ersten Regentropfen verliessen wir gegen ca. 11 Uhr die Vertikale. Im Vergleich zur Gelben Kante empfand ich diese Route als die deutlich leichtere Comici an der Kleinen Zinne. Stellenweise durchaus anspruchsvoll, aber ich war nie wirklich am Limit. Vielen Dank an Hannes für die beiden tollen Touren!