Kirchberg (1678 m) - von St. Ulrich durch das wilde Kalktal


Publiziert von 83_Stefan , 18. April 2022 um 17:41.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Loferer- und Leoganger Steinberge
Tour Datum:24 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der L 2 von Waidring oder Fieberbrunn nach St. Ulrich am Pillersee. In einer Kurve die Hauptstraße nach Westen verlassen und der Beschilderung zur Latschenöl-Brennerei folgen. Wenig unterhalb finden sich einige Parkmöglichkeiten neben der Straße.
Kartennummer:OpenTopoMap

Zwischen dem Wilden Kaiser im Westen und den Loferer und Leoganger Steinbergen im Osten erhebt sich recht isoliert der ziemlich unauffällige Kirchbergstock. Angesichts der attraktiven Nachbarschaft geht es hier ruhig zu, aber keineswegs langweilig: Wer durch das Kalktal auf den Kirchberg steigt, der wandert durch eine wilde Landschaft, die man diesem sanft anmutenden Gebirge mit seinen runden Gipfelformen nicht zugetraut hätte. Auf den Gipfelhöhen kann man sich dann an den Blicken zu den prominenten Nachbarn erfreuen und von künftigen Unternehmungen träumen. 

Von St. Ulrich am Pillersee kann man nach Westen hinauf zur Latschenöl-Brennerei fahren, neben der Straße gibt es ein Stück unterhalb ein paar Parkmöglichkeiten. Man folgt der Straße hinauf zur Brennerei, umgeht diese rechter Hand und hält sich an der Verzweigung an den Wegweiser ins Kalktal. Die Fahrspur geht sodann in einen schmalen Weg über und leitet durch Wald am Kalkbach entlang in das schmale Tal hinein.

Rechts des Bachs, der zeitweise unterirdisch fließt, gewinnt man am Rand des schmalen Tals an Höhe. Der Steig verläuft oberhalb des Bachs durch die steile Flanke, felsige Abschnitte und die Querung steilerer Geröllrinnen sind mittels Seilen versichert und durch Stege und Stufen gangbar gemacht - erstaunlich wild, aber nicht übermäßig schwierig! Weiter oben wird das Gelände sanfter, der Weg erreicht wieder den Bach und führt an ihm noch ein Stück aufwärts, bis man die Seite wechselt. Steil geht es nun durch Mischwald aus dem Talgrund hinauf, Latschen lösen den Wald wieder ab und nach einer Südwest-Querung erreicht man schließlich eine Verzweigung am Rand der kupierten Almfläche der Gerstbergalm. Diese liegt auf dem Plateau des Gebirgsstocks und ist von der anderen Seite her erschlossen. Hier bietet sich eine Pause an, der Ausblick zu den Steinbergen kann sich bereits sehen lassen.

Der Gipfelanstieg führt durch die dicht mit Latschen bestandenen Kuppen zum höchsten Punkt: Man folgt der Beschilderung "Kirchberg" und erreicht auf markiertem, kaum zu verfehlenden Steig in angenehmer Steigung eine Verzweigung unterhalb des Gipfels. Dort hält man sich links und steigt das letzte Stück zum Gipfelkreuz hinauf. Zwischen den Latschen sieht man schön zu den Steinbergen hinüber, im Nordosten streckt sich die auffällige Kalkscholle der Steinplatte über Waidring in die Länge und im Süden blickt man in die vergletscherten Hohen Tauern. Zaghaft zeigt sich auch der Wilde Kaiser über den Latschen, neben dem man an klaren Tagen sogar den Guffert erspähen kann. Eine nach Norden weisende Sitzbank bietet sich für die Gipfelbrotzeit an.

Nächstes Ziel ist der Schafelberg. Man folgt dem beschilderten Steig auf dem dicht mit Latschen bestandenen Ostrücken bergab, an einer Verzweigung stößt von rechts ein weiterer Weg dazu. Immer am breiten Rücken gelangt man schließlich zum unbedeutenden Schafelberg, dessen Gipfelkreuz man erst ganz zuletzt sieht. Auch wenn dichte Latschen freie Blicke in die meisten Richtungen verhindern, so hat der Berg doch den Vorteil, dass man hinunter ins Tal nach St. Ulrich und zum Nordzipfel des Pillersees schauen kann. Jenseits streben die Steinberge in die Höhe und bilden einen schönen Gegensatz zum lieblichen Talboden. Auch hier lässt es sich nochmals schön rasten. 

An der Verzweigung am Schafelberg folgt man dem mit "St. Ulrich" beschilderten Steig nach Südosten durch dichte Latschen bergab. Bald geht es in den Wald hinein, in dem der Weg lange ziemlich steil abwärts leitet. Nach dem Knieschinder folgt noch eine auffällige Querung nach Süden, danach erreicht man die Verzweigung an der Latschenöl-Brennerei, von der man auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt gelangt.

Schwierigkeiten:
Via Kalktal zum Kirchberg: T3 (felsdurchsetzte und schuttige Abschnitte mit Versicherungen im Kalktal; Vorsicht: Im Spätherbst werden einige Versicherungen über den Winter zurückgebaut).
Abstieg über Schafelberg: T2 (technisch unschwierig, aber teilweise recht steil; eine kurze Stelle Tendenz zu T3).

Fazit:
Eine 5*-Parade-Rundtour mit spannendem, überraschend alpinem Anstieg durch das Kalktal. Im oberen Bereich hat man über weite Strecken herrliche Ausblicke, vor allem Loferer und Leoganger Steinberge auf der anderen Seite des Pillerseetals brillieren. Interessant ist auch der Gegensatz zwischen den steilen Auf- und Abstiegswegen und dem sanft gewellten Latschenplateau.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Loferer und Leoganger Steinberge, 5*-Tour, 1600er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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