Monte Castellacchio (411 m) - vergessene Orte in der Toskana


Publiziert von 83_Stefan , 18. Oktober 2021 um 21:17.

Region: Welt » Italien » Toskana
Tour Datum: 6 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 1:15
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Ponte a Morano im Tal des Serchio auf schmaler Asphaltstraße über Aquilea hinauf zur Kirche San Leonardo Eremita; platzsparendes Parken am Straßenrand.
Kartennummer:OpenTopoMap

Bevor der Serchio bei Lucca die Ebene erreicht, durchquert er die mittelgebirgige Garfagnana, die zu den regenreichsten Gebieten Italiens zählt. Im Süden dieser Kulturlandschaft passiert er auch den Monte Castellacchio, der sein Tal markant einschnürt. Knapp unterhalb des höchsten Punkts finden sich die Ruinen der Chiesa di San Leonardo al Castellacchio, die dem Verfall preisgegeben ist. An diesem vergessenen Ort taucht man in die Vergangenheit ein und beim Blick hinaus in die Ebene vermag man sich eine längst vergangene, vermeintlich einfachere Welt vorzustellen. 

An der kleinen Kirche San Leonardo Eremita des Weilers Aquilea oberhalb des Serchiotals kann man platzsparend neben der Straße parken. Wahlweise über die schmale Zufahrt oder über ein paar Treppenstufen gelangt man hinauf zur Kirche. Von dort aus folgt man einem Weg hinauf zu einer kleinen Schotterstraße, auf der es nach rechts weiter geht. Man wandert vorbei am Friedhof, erreicht bald darauf ein asphaltiertes Sträßchen und hält sich rechts. Schon hier ist der Ausblick auf die umgebende Hügellandschaft und in die Ebene von Lucca überzeugend.

An der folgenden Verzweigung mit Marienbildnis folgt man dem Hauptweg nach rechts, wandert an zwei Häusern vorbei und verlässt das Sträßchen gegenüber einer Einfahrt bald darauf scharf nach links. Steil geht es ein Stück am asphaltierten Weg aufwärts, bis man nach links auf einen für den Verkehr gesperrten Weg abzweigt und hinauf zu einem Anwesen gelangt. Wo der Weg in das Privatgrundstück hinein führt, verlässt man ihn und wandert geradeaus auf deutlichen Spuren durch einen Olivenhain weiter.

Die Steigspuren leiten im Hang zunächst in nordwestlicher Richtung aussichtsreich bergauf, danach dreht man nach Osten ab und steigt entlang eines Weidezauns durch hohes Gras zur verfallenen Chiesa di San Leonardo al Castellacchio hinauf. Ein Ort, an dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint: Das Dach der Kirche ist schon lange nicht mehr vorhanden, das Innere der Kirche wurde von der Vegetation zurückerobert und Bäume wachsen durch das Tor. Die modernen, hektischen Zeiten mit ihren omnipräsenten, nach Aufmerksamkeit haschenden Reizen scheinen weit weg zu sein und so genießt man hier oben gerne den Moment der Stille. Wie wird unsere Welt in hundert Jahren wohl aussehen?!?

An der Kirche entlang geht es noch ein Stück hinauf zu einem Fahrweg. Auf ihm ist es nach links nur noch ein Katzensprung zum Monte Castellacchio, auf dem man wegen dichten Bewuchses kaum Aussicht hat. Man kann allerdings erahnen, dass er sehr steil ins Tal des Serchio abfällt.

Auf dem Fahrweg geht es zuerst im dichten Mischwald, anschließend durch einen Olivenhain mit hübschen Ausblicken in die Ebene von Lucca wieder abwärts, bis man wieder den Aufstiegsweg erreicht. Auf ihm wandert man entspannt zurück zum Ausgangspunkt bei der Kirche San Leonardo Eremita.

Schwierigkeiten:
Aufstieg via Chiesa di San Leonardo al Castellacchio: T2 (zeitweise nur Spuren, nicht markiert).
Abstieg über Fahrweg: T1 (ohne Schwierigkeiten).

Fazit:
Eine sehr reizvolle, ruhige 4*-Rundwanderung, die voll und ganz von der wunderschön gelegenen Chiesa di San Leonardo al Castellacchio lebt. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Man könnte stundenlang dort oben sitzen sitzen und den Ausblick bewundern.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Toskanisch-Emilianischer Apennin, 4*-Tour, unter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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