Das Guggenauer Köpfl (1127 m) am Achenpass: eine einsame Tour am frühen Morgen
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Das Guggenauer Köpfl (1127 m) am Achenpass stand nicht ganz oben auf meiner To-Do-Liste, doch der Corona-bedingte Bereitschaftsdienst meiner Arbeit zwingt mich von 9:00 bis 18:00 Uhr zur Handy-Erreichbarkeit in der Nähe meines Autos und kehrt in der verbleibenden, knappen Wanderzeit das Unterste zuoberst. Weil sich vor 9:00 oder nach 18:00 Uhr eben nur kurze Touren ausgehen, sind auf einmal schnell erreichbare Gipfel mit nur kurzen, weglosen Passagen an die Pole Position meiner Sehnsüchte gerutscht.
Kurzer Steckbrief: das Guggenauer Köpfl (1127 m).
Kreisförmig eingerahmt von Pittenbach, Stubenbachl und dem Guggenauer Graben ist das Guggenauer Köpfl eine durchaus runde Sache. Unter der Bezeichnung "Köpfl" würde man sich aber eigentlich ein steiles, womöglich sogar felsiges, Bergl vorstellen, doch beim behäbigen Guggenauer Köpfl ist das überhaupt nicht so. Umso einfacher kann ich heute morgen weglos den Gipfel erreichen und auf die Schnelle wieder etwas neues kennenlernen.
Die Wegbeschreibung
Ich komme um 6:00 Uhr an der Parkbucht in Stuben an. Dort stehen zwar Wanderschilder, allerdings nicht die erwarteten, wie etwa zur "Hochalm über Höllei- und Mitteralm". Warum dieser besonders schöne Hochalm-Anstieg erst oberhalb von Stuben ganz normal (gelb), doch am P. unten im Tal an überhaupt keiner Stelle beschildert ist, das weiß der Himmel!
Statt der Hochalm sind am P. eine "Bushaltestelle" und die Ortschaft "Stuben" als Wanderziele beschildert. Die Gehzeiten sind auf dem Schild nicht angegeben, aber man kann vom P. die Haltestelle und die Häuser von Stuben schon sehen. Ich habe es ausprobiert, bin den Schildern folgend flott über die Straße gegangen und habe knapp eine Minute vom Wanderschild bis zur Bushaltestelle und nach Stuben gebraucht (wenn kein Auto kommt, schafft es ein guter Trailrunner in 10 Sekunden). Von der Haltestelle ging es anschließend in westlicher Richtung auf einer Straße an den Häusern von Stuben vorbei, bis durch ein Gatter die große Weide der Stubenalm erreicht wird.
Die ersten Sonnenstrahlen tauchen die Alm in ein magisches Zwielicht. Verschlafen blinzelnde Kälber schütteln sich noch den Frühtau aus dem Fell, da ergießt sich schon die erste Sonne über die große Viehweide und die Abhänge des Roß- und Buchsteins. Wie schön es ist, ganz in der Frühe zu wandern!
Gleich jenseits eines weiteren Weidegatters erreicht die Straße den Wald und das munter vor sich hinsprudelnde Stubenbachl. Erst hier steht das heute erste, gelbe Wanderschild. Beschildert ist mit "Hochalm" der Wanderweg direkt am Stubenbachl, doch man kann auch die Straße nehmen, die den (mäßigen) Steilheiten des Bachgrabens in einer weiten Serpentine ausweicht und weiter oben den Wanderweg wieder aufnimmt.
Ich nehme mir vor, meine heutige Kurztour zum Guggenauer Köpfl als Runde zu machen, also im Anstieg den Weg am Stubenbachl zu nehmen und im Abstieg auf der Straße zurückzugehen.
Am Stubenbachl entlang zum Sattel
Der abkürzende Wanderweg am Stubenbachl hat sich als hübsch, aber kurz herausgestellt. Beinahe zu schnell flacht der malerische Bachgraben aus und der Weg erreicht wieder die Straße, die von der Einmündungsstelle aus in wenigen, flachen Schritten eine Art "Talschluss", bzw. Sattel südwestich des Guggenauer Köpfls ereicht. Hier stehen Wanderschilder und eine nette Bank mit Juifenblick.
Der kleine Sattel ist eine gleich mehrfache Kreuzung. Gelb beschildert ist von hier aus nach Westen der Weiterweg zu Mitter- und Hochalm sowie der Weg zurück nach Stuben. Doch man könnte auch ohne Beschilderung, wie auf dieser Achselkopf- Tour, die Straße nach Süden bis zum Wirtsstadel-Jagdhaus weiterverfolgen.
Eine vierte, natürlich erst recht nicht beschilderte, Möglichkeit wird durch einen fast vollkommen überwachsenen Karrrenweg eröffnet, der am Wanderschild vorbei, nach Osten zum Guggenauer Köpfl hin ansetzt, oder besser gesagt: anzusetzen scheint, denn schon nach 20 Metern verschwindet die Fahrspur unwiederbringlich im Gestrüpp.
Weglos durch eine stark verkrautete Zone zum wunderschönen Südwestgrat.
Im ersten Flachstück, das soll nicht verschwiegen werden, ist das Guggenauer Köpfl außerordentlich verkrautet und stachelig, weil sich zu den vielen jungen Laubbäumen noch viele kleine, dürre Fichten gesellen: diese Mischung ist stellenweise sehr sperrig. Doch Geduld hilft, ich dringe langsam und bedächtig im Gestrüpp vor und erreiche bald den nicht mehr dicht, sondern licht mit Bäumen bestandenen und landschaftlich wunderschönen Südwestgrat.
Der restliche, weglose Aufstieg am Grat zum Gipfel ist für mich gewissermassen business as usual, doch dieser Gratabschnitt gefällt mir besonders gut! Freilich gibt es auch Ausblicke, vor allem nach Süden in' s Achental: wenn man aufmerksam durch die Bäume spitzt, kann man an einigen Stellen Juifen, Demeljoch, und die Unnütze ausmachen, doch darauf kommt es hier gar nicht an, weil die harmonisch gestuften, parkartigen Graspassagen des Südwestgrats alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Das Guggenauer Köpfl (1127 m)
Dieser Anstieg geht für mein Gefühl fast zu schnell vorüber, doch das ist kein Wunder bei den nur 1127 m Höhe, die das Guggenauer Köpfl zu bieten hat. Zuletzt wird es sogar noch einmal steiler, aber der höchste Punkt ist wieder ein flacher Buckel, von der Form her eigentlich ein großer Ameisenhaufen, nur eben ohne Ameisen.
Der Gipfel hat keinen Vermessungspunkt, Baumring oder Eisenstange und ich finde auch keine sonstigen menschlichen Hinterlassenschaften wie sonst oft. Das Guggenauer Köpfl hat von seinem höchsten Punkt nur in eine Richtung Aussichten. Ich finde aber, daß es die für meine Tour am besten passende Richtung ist, denn ich kann, nachdem ich Brotzeit und Wasserflasche ausgepackt habe, vergnügt auf Stuben und den Achenpass hinunter sowie zu Roß- und Buchstein hinüberblicken. Es gefällt mir und nach der Jause finde ich es fast schade, daß ich keine Zigaretten mehr rauche.
Rückweg und Ausklang
Den Rückweg bestreite ich vom Sattel aus über die Forststraßenserpentine und bin schon nach 30 Minuten wieder in Stuben. Ich erreiche mein Auto am P. etwa um 8:30 Uhr, ziehe mich um und fahre nach Kreuth, wo ich endlich wieder (mit drei Handy-Balken) Teil der Mobilfunk-Netzgemeinde bin.
Meinen Bereitschaftsdienst leiste ich anschließend mit Handy und SZ im Strandbad in Gmund am Tegernsee ab. Ich kann natürlich immer nur kurz schwimmen, allerdings ruft den ganzen Tag niemand aus meiner Arbeitsstelle an und ich muß zum Glück nicht "einrücken".
Kurzer Steckbrief: das Guggenauer Köpfl (1127 m).
Kreisförmig eingerahmt von Pittenbach, Stubenbachl und dem Guggenauer Graben ist das Guggenauer Köpfl eine durchaus runde Sache. Unter der Bezeichnung "Köpfl" würde man sich aber eigentlich ein steiles, womöglich sogar felsiges, Bergl vorstellen, doch beim behäbigen Guggenauer Köpfl ist das überhaupt nicht so. Umso einfacher kann ich heute morgen weglos den Gipfel erreichen und auf die Schnelle wieder etwas neues kennenlernen.
Die Wegbeschreibung
Ich komme um 6:00 Uhr an der Parkbucht in Stuben an. Dort stehen zwar Wanderschilder, allerdings nicht die erwarteten, wie etwa zur "Hochalm über Höllei- und Mitteralm". Warum dieser besonders schöne Hochalm-Anstieg erst oberhalb von Stuben ganz normal (gelb), doch am P. unten im Tal an überhaupt keiner Stelle beschildert ist, das weiß der Himmel!
Statt der Hochalm sind am P. eine "Bushaltestelle" und die Ortschaft "Stuben" als Wanderziele beschildert. Die Gehzeiten sind auf dem Schild nicht angegeben, aber man kann vom P. die Haltestelle und die Häuser von Stuben schon sehen. Ich habe es ausprobiert, bin den Schildern folgend flott über die Straße gegangen und habe knapp eine Minute vom Wanderschild bis zur Bushaltestelle und nach Stuben gebraucht (wenn kein Auto kommt, schafft es ein guter Trailrunner in 10 Sekunden). Von der Haltestelle ging es anschließend in westlicher Richtung auf einer Straße an den Häusern von Stuben vorbei, bis durch ein Gatter die große Weide der Stubenalm erreicht wird.
Die ersten Sonnenstrahlen tauchen die Alm in ein magisches Zwielicht. Verschlafen blinzelnde Kälber schütteln sich noch den Frühtau aus dem Fell, da ergießt sich schon die erste Sonne über die große Viehweide und die Abhänge des Roß- und Buchsteins. Wie schön es ist, ganz in der Frühe zu wandern!
Gleich jenseits eines weiteren Weidegatters erreicht die Straße den Wald und das munter vor sich hinsprudelnde Stubenbachl. Erst hier steht das heute erste, gelbe Wanderschild. Beschildert ist mit "Hochalm" der Wanderweg direkt am Stubenbachl, doch man kann auch die Straße nehmen, die den (mäßigen) Steilheiten des Bachgrabens in einer weiten Serpentine ausweicht und weiter oben den Wanderweg wieder aufnimmt.
Ich nehme mir vor, meine heutige Kurztour zum Guggenauer Köpfl als Runde zu machen, also im Anstieg den Weg am Stubenbachl zu nehmen und im Abstieg auf der Straße zurückzugehen.
Am Stubenbachl entlang zum Sattel
Der abkürzende Wanderweg am Stubenbachl hat sich als hübsch, aber kurz herausgestellt. Beinahe zu schnell flacht der malerische Bachgraben aus und der Weg erreicht wieder die Straße, die von der Einmündungsstelle aus in wenigen, flachen Schritten eine Art "Talschluss", bzw. Sattel südwestich des Guggenauer Köpfls ereicht. Hier stehen Wanderschilder und eine nette Bank mit Juifenblick.
Der kleine Sattel ist eine gleich mehrfache Kreuzung. Gelb beschildert ist von hier aus nach Westen der Weiterweg zu Mitter- und Hochalm sowie der Weg zurück nach Stuben. Doch man könnte auch ohne Beschilderung, wie auf dieser Achselkopf- Tour, die Straße nach Süden bis zum Wirtsstadel-Jagdhaus weiterverfolgen.
Eine vierte, natürlich erst recht nicht beschilderte, Möglichkeit wird durch einen fast vollkommen überwachsenen Karrrenweg eröffnet, der am Wanderschild vorbei, nach Osten zum Guggenauer Köpfl hin ansetzt, oder besser gesagt: anzusetzen scheint, denn schon nach 20 Metern verschwindet die Fahrspur unwiederbringlich im Gestrüpp.
Weglos durch eine stark verkrautete Zone zum wunderschönen Südwestgrat.
Im ersten Flachstück, das soll nicht verschwiegen werden, ist das Guggenauer Köpfl außerordentlich verkrautet und stachelig, weil sich zu den vielen jungen Laubbäumen noch viele kleine, dürre Fichten gesellen: diese Mischung ist stellenweise sehr sperrig. Doch Geduld hilft, ich dringe langsam und bedächtig im Gestrüpp vor und erreiche bald den nicht mehr dicht, sondern licht mit Bäumen bestandenen und landschaftlich wunderschönen Südwestgrat.
Der restliche, weglose Aufstieg am Grat zum Gipfel ist für mich gewissermassen business as usual, doch dieser Gratabschnitt gefällt mir besonders gut! Freilich gibt es auch Ausblicke, vor allem nach Süden in' s Achental: wenn man aufmerksam durch die Bäume spitzt, kann man an einigen Stellen Juifen, Demeljoch, und die Unnütze ausmachen, doch darauf kommt es hier gar nicht an, weil die harmonisch gestuften, parkartigen Graspassagen des Südwestgrats alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Das Guggenauer Köpfl (1127 m)
Dieser Anstieg geht für mein Gefühl fast zu schnell vorüber, doch das ist kein Wunder bei den nur 1127 m Höhe, die das Guggenauer Köpfl zu bieten hat. Zuletzt wird es sogar noch einmal steiler, aber der höchste Punkt ist wieder ein flacher Buckel, von der Form her eigentlich ein großer Ameisenhaufen, nur eben ohne Ameisen.
Der Gipfel hat keinen Vermessungspunkt, Baumring oder Eisenstange und ich finde auch keine sonstigen menschlichen Hinterlassenschaften wie sonst oft. Das Guggenauer Köpfl hat von seinem höchsten Punkt nur in eine Richtung Aussichten. Ich finde aber, daß es die für meine Tour am besten passende Richtung ist, denn ich kann, nachdem ich Brotzeit und Wasserflasche ausgepackt habe, vergnügt auf Stuben und den Achenpass hinunter sowie zu Roß- und Buchstein hinüberblicken. Es gefällt mir und nach der Jause finde ich es fast schade, daß ich keine Zigaretten mehr rauche.
Rückweg und Ausklang
Den Rückweg bestreite ich vom Sattel aus über die Forststraßenserpentine und bin schon nach 30 Minuten wieder in Stuben. Ich erreiche mein Auto am P. etwa um 8:30 Uhr, ziehe mich um und fahre nach Kreuth, wo ich endlich wieder (mit drei Handy-Balken) Teil der Mobilfunk-Netzgemeinde bin.
Meinen Bereitschaftsdienst leiste ich anschließend mit Handy und SZ im Strandbad in Gmund am Tegernsee ab. Ich kann natürlich immer nur kurz schwimmen, allerdings ruft den ganzen Tag niemand aus meiner Arbeitsstelle an und ich muß zum Glück nicht "einrücken".
Tourengänger:
Vielhygler
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